Kapitel 55 ~ * no forgiveness *

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Wir saßen im 5th Ave und starrten gebannt auf die Umschläge

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Wir saßen im 5th Ave und starrten gebannt auf die Umschläge. Der Professor saß bei uns, zusammen mit Robert und meiner Bewährungshelferin. Sie machten es unerträglich spannend. 
»Joel hat es geschafft. Bis auf eine Aufgabe alles richtig. Die Zwischenprüfungen waren ähnlich gut.« Iris hielt unterm Tisch fest meine Hand. Sie zitterte richtig aber meine Hand war auch ganz kalt. Der Professor schaute Iris an.
»Gut. Sie haben bestanden. Durchschnitt aber bestanden.« Die Blicke blieben ernst. Noch freute sich niemand. Ich verstand es nicht, denn die Beiden hatten es geschafft. Als letztes kam mein Ergebnis und ich war entsetzlich angespannt. Joel und Mariam hatten Stunden lang mit mir Eselsbrücken gepaukt und ich hatte von meinen Fahrstunden mit Dimitri den Trick mit einem Gedankenpalast versucht anzuwenden. Als der bärtige, grauhaarige Mann den Umschlag öffnete, schloss ich die Augen und hatte Angst vor einem Durchgefallen. 
Er atmete schwer und ich zitterte richtig.
»100% sowas von bestanden. Die Vorprüfungen dagegen, da sind Sie noch fast durchgefallen. Erstaunlich was da passiert ist!«
»Mister Holder, vielen Dank!« Ich drückte den alten Mann und die Angst fiel mir von den Schultern. Marco kam von der Bar und brachte uns Champagner. 
»Alles Gute euch dreien. Der geht aufs Haus.« Marco zwinkerte mir zu und ich dankte ihm mit einem Lächeln. 
Robert machte die Unterlagen für das Gericht fertig. Ich war mir sicher, dass er irgendwas ausgehandelt hatte, von dem er mir nichts sagte. Eine Haftstrafe blieb mir fern und das Verfahren wurde eingestellt.  Nach einem langen Tag und der ganzen Aufregung, vergrub ich mich nun in Arbeit. Wir hatten alle noch ein paar Sachen zu klären bevor wir unseren Plan in die Tat umsetzen konnte. 

Vormittags trug ich mittlerweile Businesskleider und arbeitete für das Büro eines Anwalts. Nachmittags bediente ich Gäste im Service Dress bis spät an der Bar vom 5th Ave. In kurzen Leder Hot Pens und einer Korsage, kam ich um drei Uhr nachts von meiner Schicht aus dem Dusk zurück. Die Begegnung die ich dort mit Amy, Jackson und Devilin hatte, vergaß ich dabei vor Erschöpfung bald. Ich war richtig kaputt. Diese Anspannung der letzten Wochen, war noch immer nicht ganz weg.
Ich drehte daher die Musik in der Kapelle auf und tanzte. Nur eine halbe Stunde diesmal aber es half mir runter zu kommen. Ich hatte auch eine neue Wohnung bei mir in der Akademie bekommen und konnte einiges klären. Eine Wohnung die ich bar zahlen konnte bei der Vermieterin, die mir auch mein Studio vermietete. Die Wohnung war gut, ein neuer Umbau. Klein aber sauber. Vor allem trocken und warm.
Joel hatte für ein paar Wochen die Stadt verlassen und Iris wohnte aktuell in einer Garage am Lords unten. Sie hatte da jemanden kennengelernt und wollte etwas Zeit mit ihm verbringen. In den nächsten Tagen, sollten die letzten Baumaßnahmen für die Wohnung abgeschlossen werden.

»Kannst du nicht schlafen?« Ich setzte mich auf eine Steinstufe in der Kapelle. Kaum einer war da. Ich schloss Lay, das kleine, blonde Mädchen in die Arme, schmuste meine Wange an ihre.
»Nein, ich hab auf dich gewartet. Singst du etwas vor?« Ich summte einen Song von Sin an, als ich bemerkte wie Schritte neben mir hielten fuhr ich hoch.
»Du?« Ich ließ Lay runter und deutete ihr eine Richtung an. Wir hatten Verstecke untereinander ausgemacht, falls Kontrollen hier auftauchten und wir wieder flüchten mussten.
Ich starrte in das Gesicht von Dimitri, als sie weg war. Die ernste Miene, seine Stimme. Die Worte hallten in meinen Gedanken wieder. Sofort waren der Schmerz und die Gefühle wieder da.
»Warte!« Doch ich tat es nicht. Ich lief weg. So schnell ich konnte suchte ich das Weite und versteckte mich.

Loyalty - heart virus (1)Where stories live. Discover now