Kapitel 70 ~ * Shadows of Sinners *

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Ein Gefühl, als trennte sich der Boden unter meinen Füßen

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Ein Gefühl, als trennte sich der Boden unter meinen Füßen. In Wahrheit hatte ich einfach Angst und konnte es nicht sagen. Mir graute es vor der Reaktion. Dem Lärm. Davor der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und dem Schmerz. Ich griff nach der restlichen Post, hörte in Songs rein, die ans Studio geschickt wurden und machte Notizen zu den Künstlern. Manche waren ganz gut und ich summte sogar die Melodie mit.
»Auf dem Dachboden habe ich die anderen Kisten gesehen. Kisten mit Tapes«, erklärte ich ihm.
»Alles uninteressant.«
»Hast du mal daran gedacht ein paar die du ganz okay findest einzuladen? Ich meine da sind wirklich gute Sachen bei, ihnen fehlt vielleicht nur das richtige Timing oder jemand mit Erfahrung.« Um ihm zu zeigen, was ich die letzte Zeit heimlich gemacht hatte, unterbrach ich das Sortieren und holte ein paar der Tapes die ich aus den Kisten gezogen hatte raus und gab ihm meine Version der Songs. »Ich habe bei manchen, einfach nur das Timing anders ausgerichtet und die Tonhöhen verändert. Eine Künstlerin habe ich angerufen und mich mit ihr getroffen.« Er lehnte sich nun aufmerksam zurück und hörte zu. »Sie hat den Song alleine aufgenommen, in der Garage ihrer Oma und musste das nehmen, was da war. Die Geräte waren total veraltet. Sie hat mir vorgespielt und vorgesungen. Das ist das Ergebnis.« Lange hörte er in den Song rein und schüttelte den Kopf. Er lächelte leicht und gab mir grünes Licht, sie für den kommenden Monat einzuladen. Ich grinste und wollte grade das Büro verlassen, als es an der Tür klopfte.

Dimitri sah von seinem Schreibtisch auf.
»Herein!« Es war Cube der zur Tür hineinkam und begeistert mit der neuen Single in seiner Hand rumwedelte. Eine von Dreien die vom letzten Album mit einem Video veröffentlicht wurde. Wenn ich schon dieses Cover sah, wurde mir übel. Diese Fotos, so schön sie anfangs auch waren, hatten jede Magie für mich verloren. In den Gedanken bei Jackson, zog ich mich ganz schnell in mein Schneckenhaus zurück.
»Das Design der dritten Singel ist eingeschlagen wie eine Bombe! Dante ist brillant. Dieses Bild und dieser Song, viele Fans sind begeistert... Dante hat lauter Anfragen bekommen, von Fotografen die Angel ablichten wollen«, gab er die Neuigkeiten wie die Entdeckung eines Heiligen Grals bekannt, während mir - Spiel mir das Lied vom Tod - durch den Sinn ging und ein Heuballen durch meine Gedankenwüste rollte. Cube sah mich erst, als er in den Raum kam. Vorher hatte er mich gar nicht bemerkt.
»Siehst du, deine Zweifel waren völlig unbegründet. Du bist eine Granate.« Da saß ich vor ihnen und hatte nun doppelt, diese eindringlichen Blicke auf mir - die nicht verstehen konnten, wieso ich nicht vor Begeisterung in die Hände klatschte.

Was sollte ich dazu schon sagen?

Anscheinend warteten sie auf eine Reaktion von mir. Grade wollte Dimitri mir noch an die Wäsche und dann wieder gar nichts. Sein Kuss kitzelte immer noch auf meinen Lippen, seine Hände spürte ich noch immer auf meiner Haut und selbst der Geschmack des Whiskys hatte sich auf meine Zunge gelegt. Ich räusperte mich und seufzte.
»Jaa, ohne Zweifel, ...dieses Shooting und das blöde Cover haben eingeschlagen, bei dem einen weniger, bei dem anderen mehr.« Benommen von der Wärme und der Hitze im Gesicht, atmete ich ein und aus, senkte den Blick erneut. Die Bilder der letzten Wochen schossen mir wie Kugeln durch meinen Kopf. Sorgten für schreckliches Kopfweh.
»Angel, die nächsten Shootings, werden nicht besser. Und die Jungs brauchen dich morgen am Abend auf der Bühne«, merkte Dimitri erneut an. Gereizt fuhr ich ihn an.
»Ich werde in der nächsten Zeit vor keiner Kamera stehen und ich werde weder Heute, Morgen noch die kommende Woche irgendwo stehen, dass sagte ich bereits. Ich werde auch nicht tanzen.« Das Gefühl, was durch meine Venen und durch den Körper kroch, war unerträglich. Ich wollte nicht, dass Dimitri es wusste aber er würde es sonst nicht verstehen.

Loyalty - heart virus (1)Where stories live. Discover now