Kapitel 2 ~ * dark memories *

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Gebrüll von Kindern, ein paar Jungs und ein paar Mädchen drang durch das Holz einer alten Tür

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Gebrüll von Kindern, ein paar Jungs und ein paar Mädchen drang durch das Holz einer alten Tür. Es glich einem Gewitter. Nur das ich davor nie Angst hatte. Ein energisches Rütteln begleitete das Geräusch am Türknauf. Das erfüllte mich mit Angst. Bitte, bitte nicht schon wieder. Lass sie verschwinden. Bitte lieber Gott, lass sie verschwinden. - hielt ich die Luft an. Ich zog die Beine fest an mich, und machte mich so klein es mir möglich war. Die Angst drängte mich zwischen das verstaubte Gerümpel im Keller. Ein alter Lagerraum für Musikinstrumente. Als eines davon umfiel, drang das laute Poltern durch die Flure.
»O nein, Jackson...«, drang ein Keuchen durch meine Lippen.
»Mach schon auf Alien!«, drohten die Kinder erneut. Ihre Hände trommelten wie Schussfeuer gegen das Holz. Als die Tür nachgab und aufsprang, machte das einen entsetzlicher Krach, der mir durch den ganzen Körper jagte. In dieser Situation fand ich mich so oft wieder, seit wir hier in New York lebten. »Hast du gedacht wir kriegen dich nicht?«, zischte er und starrte aus bösen Augen. Wenn ich mich erinnerte, glichen sie einem Hai. Jackson packte mich und verprügelte mich regelrecht. Seine Schläge und Tritte trafen mich überall. Der Schmerz war entsetzlich und fraß sich in meinem Bauch fest. Lautlos erstickte mein Schrei. Meine Haut fühlte sich an, als würde sie brennen. Obwohl es so kalt in dem Raum war. Ich zitterte nicht der Kälte wegen, sondern vor Angst. Ein heftiger Tritt auf meine Hand, ließ mich zusammenfahren, als würde mich ein Blitz treffen. Der Schmerz wurde von Ekel verdrängt, als er mir ins Gesicht spuckte. Seine Freunde lachten und feuerten ihn an. Sie glichen einer Gruppe Hyänen.
»Sie blutet, macht weiter! Sie ist ein Dämon! Ihre Augen glühen...« Trotz der Schmerzen, schrie ich nicht, ich biss mir auf die Lippen bis sie bluteten. Je mehr ich schrie, umso schlimmer schlug er sonst zu.

Warum ich? Warum war immer ich sein Ziel?

Jackson hatte dunkle Haut und kohlschwarzes Haar. Er war viel kräftiger, als die anderen. Sie wirkten alle kräftiger und größer als ich. Doch er war besonders groß und kam mir wie ein Riese vor. Unbesiegbar. Er schlug wieder und wieder zu, sobald ich versuchte ihn anzuschauen. Hart traf mich seine Faust im Gesicht. »Na warte! Sie hat mich gebissen! Du Dämon! Sie will mich mit ihren Augen verfluchen! Sie ist ein scheiß Alien! Los helft mir! Wir sperren das Vieh ein!« Ich kämpfte gegen die Übelkeit an, die durch das Blut in meinem Mund immer schlimmer wurde. Ein Gefühl von Taubheit überkam mich, meine Haut wurde eisig. Sie zerrten an meinen Sachen und traten mir gegen die Hand, die nach Halt suchte. Ich zog sie zurück, spürte einen Ruck und knallte hart mit dem Rücken auf einen Gegenstand. Jeglicher Laut, der nach Hilfe schreien könnte, erstickte. Stechender Schmerz stahl mir den Atem.
Finsternis stahl mir die Orientierung. Die Luft war kalt... Ich weinte, die Tränen raubten mir die Luft. Ich schluchzte und hustete. Mehr und mehr geriet ich in Panik, schlug verzweifelt gegen altes, modrig riechendes Holz. Der Druck auf meiner Brust, verhinderte lautes Schreien nach Hilfe. Meine Bemühungen mich zu befreien raubten mir die letzten Kräfte. Das Abtasten meiner Umgebung machte es nur schlimmer.

Rau kratzte das Holz über meine Haut und riss Wunden auf. Ich merke, wie mir das Leben aus den Gliedern kroch. Der Husten wurde stärker und mein Brustkorb zog sich schmerzhaft zusammen. Da war eine unangenehme Hitze in meinem Schädel und meine Augen fühlten sich kalt an. Seltsame Bilder flackerten in meinen Erinnerungen auf. Meine Kraft schwand aus meinen Händen, die in die Dunkelheit gegen Holz schlugen. Mein Gesicht fühlte sich schrecklich heiß an und meine Finger wurden eisig. Mühsam zog ich Kopfhörer und das Handy aus der Tasche meiner Hose, doch es war kein Empfang. Ein Lied. Ich hatte zu dem Zeitpunkt nur ein einziges Lied im Player, ein Lied meines Vaters. Weinend höre ich es rauf und runter, um mich zu beruhigen. »Es ist kalt... bitte, lasst mich wieder raus...«

Doch es kam niemand.

Es vergingen Stunden.

Ich, erinnerte mich an den letzten Sommer in Mexiko, wie ich in einer leeren, alten Kirche saß. Ich beobachte, wie Nana und Baba, zu einem Song meines Vaters tanzten und er in seiner Schlafanzughose am Klavier saß. Seltsamerweise konnte mich die Erinnerung beruhigen.
Diese Nacht war voller Unheil.
Der Rocksong meines Vaters begleitete mich in Endlosschleife...

Wie sehr ich diesen Song liebte.

Home

Only lived for the music.
You are so tiny.
You don't understand any of my words.
But this song is your home.
This song is your home.
This song.
Today, tomorrow, forever.
When I sit here and play, you smile.
Again and again.
I feel like a newborn.
Blue eyes. Lips like petals.
I love you. It is so indescribable.

Dance for me in the kitchen, in the garden, in the living room.
All over. I don't love anything so much.
Sing for me in the morning and at night.
Always. I don't love anything so much.
When you cry, I am here.
When you cry, I make music for you.
Everything will be fine.
I make my heart your home.

My world is full of cold stars.
You are my sun.
warm eyes.
warm skin.
familiar smell.
sun, it seems to me.
enchant the world sunshine

Only lived for the music.
You are so tiny.
You don't understand any of my words.
But this song is your home.
This song is your home.
This song.
Today, tomorrow, forever.
When I sit here and play, you smile.
Again and again.
I feel like a newborn.
Blue eyes. Lips like petals.
I love you. It is so indescribable.

I think we can become good friends. One day, I will teach you everything.
You will learn how to play.
You will learn how to dance.
You will learn what music is for me.
I'm sitting here with wine and candlelight.
You will never be alone with me by your side.

Home plays music and you are quiet.
At home it is quiet and you sing.
At night, your sound wakes me up.
smile for this song for me.
Yesterday, today, tomorrow - best forever.
For a long time, I will be by your side.
If you do not know anymore. Listen.

Listen to your heart.
dance when you are sad.
Sing when you are sad.
play when you are sad.
My girl, my baby, my princess.

Listen to your heart.
dance when you are sad.
Sing when you are sad.
play when you are sad.
My girl, my baby, my princess.

Eine nie endende Fahrt, ein dunkler Kurs und ich schlug ihn mit zielsicherer Genauigkeit ein. Es hörte auch nach dieser Nacht nicht auf. Ich verlor nicht nur mein Vertrauen in die Menschen. Ich verlor auch meinen Vater. Diese Nacht in der ich verschwunden war, entzweite meine Eltern. Viele Stunden war ich eingesperrt. Er war es der mich fand und die ganze Fahrt ins Krankenhaus im Arm hielt. Die Erinnerungen an seine Augen, wie er mich angesehen hatte. So traurig und so entschlossen. Ich war damals kaum sieben Jahre alt, als sich Beide in ihrem Job vergruben und einander verloren. Ich und Nana blieben viel allein.
Jedes Jahr eine weitere Irrfahrt mit Schleudertrauma. Kurz nach dem mein Vater uns verließ, tauchte ein neuer Mann in dem Leben von mir und meiner Mutter auf. Ein Mann dem ich schon damals, so klein ich auch war bereits ansehen konnte, dass er mich als Feind sah.
Und er, Jackson war ein ständiger Schatten, ein Teil meiner Albträume. Ich wurde älter aber das wurde er auch. 

 

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Loyalty - heart virus (1)Where stories live. Discover now