Meine Unerwiderte Liebe

Fourty-nine

Ich nahm das kalte Stück Metall in meine rechte Hand und steckte es in das kleine perfekt dazu passende Schloss. Ja, Schlüssel sind echt praktisch. Langsam öffnete ich unsere Tür und trat ein. Ilayda schloss hinter mir die Tür und wir ließen uns auf mein Bett fallen.

"Wie viel Uhr haben wir?" fragte sie mich und lehnte sich zurück,sobald sie die Augen schloss. Darauf packte ich mein Handy aus meiner Clutch und drückte auf den Home-Button. Sofort sprang mir der etwas zu hell eingestelte Bildschirm förmlich ins Gesicht und sorgte dafür, dass ich meine Augen leicht zusammenkneifen musste. Nach ein paar Sekunden gewöhnten sie sich an die Helligkeit und konnten nun die in weiß angezeigte Uhrzeit erkennen. 01:30 Uhr Nachts. Ich drehte mein Handy einfach zu ihr, sodass sie kurz ihre Augen öffnete, um sie dann nickend wieder zu schließen. Sie ist wohl sehr erschöpft. Wir kamen erst von einer Strandparty hier nebenan. Wir haben ein paar Plakate gesehen die anscheinend zum Hotel gehörten und dann dachten wir uns, wieso nicht? Also stylten wir uns auf und gingen dorthin.
Nun sind wir völlig erschöpft in unseren Betten. Mit letzter Kraft packte ich noch die Abschminktücher aus meiner Tasche und entfernte dieses zweite Gesicht, was ich vor mehreren Stunden anfertigte. Den Rest der Packung warf ich Ilayda zu, damit sie es auch tat.

Als wir diese ganze anstrengende Routine beendeten, verpisste sie sich in ihr Zimmer und wünschte mir schlaftrunken eine gute Nacht. Auch ich legte mich relativ ermüdet hin und konnte endlich ins Traumland gleiten.

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Die Reise ins Traumland ging leider nicht lange, da ich durch ein panisches Klopfen an der Tür aufgeweckt wurde. Murrend öffnete ich meine Augen und bemerkte es dann erst richtig. Wer steht da vor unserer Tür? Nicht fähig, zu reagieren starrte ich die Tür auf und die bescheuertsten und beunruhigendsten Gedanken kamen mir in den Kopf. Vielleicht ist es irgendein Idiot, der uns von der Party hergefolgt ist? Vielleicht jemand, der uns sowieso seit unserer Ankunft gestalkt hat. Vielleicht fragt jemand nach dem Weg? WAS FÜR EIN WEG BITTE MAN!?

Okay okay, ruhig bleiben. Okay geht nicht. Das Klopfen an unserer Tür wurde immer lauter und stürmischer genau so wie meine Panik stieg. Mein Herz raste ungesund schnell und das Adrenalin strömte in meine Venen. Ich stand auf, tapste schnell zu Ilayda und weckte sie.

"Ilayda, steh auf da klopft jemand" sagte ich während ich meine Hand auf ihrer Schulter absetzte und rüttelte.

"mhmhmmm" kam es nur von ihr. Ich rüttelte noch stärker und erhielt dafür eine Beleidigung auf türkisch von ihr, was mich recht herzlich rührte. Nein, es juckte mich nicht, denn da haut gleich jemand unsere Tür auf. Ich rüttelte so stark ich konnte und sofort riss sie ihre Augen aggressiv auf.

"WAS" schrie sie und wollte bestimmt weiter schreien, wenn ich ihr nicht den Mund zu halten würde. Ich erklärte schnell, was los ist, sodass sie aufstand.
Dannach murmelte sie etwas wie "Wieso gehe ich überhaupt zu Albanern, war klar, dass die nur Scheiße bauen"

Ich ignorierte den Satz und suchte voller Panik ein Messer aus der Schublade. Meine Hände zitterten und ließen das Messer fast wieder fallen. Sie schaute mich auch etwas verängstigt an und trat dann zur Tür. Langsam legte sie ihre kleine Hand auf die silberne Türklinke und atmete tief ein und aus. Mit einem Ruck öffnete sie schnell die Tür und schaute unglaubwürdig hin. Ich konnte von hier nicht erkennen, wer da stand, aber sie sah ziemlich perplex und angepisst aus. Sofort schloss sie die Tür wieder, genau wie ihre Augen und sagte

"Schau selbst nach. Solche Idioten." Dann ging sie in ihr Zimmer und legte sich anscheinend wieder hin. Total verwirrt beobachtete ich das ganze Spektakel und hörte nun auch wieder ein viel leichteres Klopfen an der Tür. Da es ja nicht so schlimm gewesen sein soll, ihrer Reaktion nach zu urteilen, ging ich hin und öffnete die Tür.

Vor mir sah ich Ardian und Luan, die mich beide breit grinsend anschauten. Am liebsten hätte ich sie auch wieder zugeknallt, aber bevor das passieren konnte, trat ich zur Seite. Sie traten herein, schlossen die Tür und setzten sich auf das Sofa, gegenüber von meinem Bett, auf welches ich mich schmiss und ihnen dann im Halbschlaf zuhörte.

"Wir waren früher angekommen, und da unsere Zimmer noch nicht bereit sind, wollten wir fragen ob wir bei euch schlafen können." erklärte Luan,worauf ich nur nickte, um nicht genervt zu werden und wieder meine Augen schließen zu können. Ich hörte wie jemand, anscheinend Luan, in Ilaydas Zimmer lief und da die Tür schloss. Ab da, nahm ich meine Umgebung gar nicht mehr war, denn schon schlang sich ein Arm um meine Taille und zog mich an einen nackten warmen Oberkörper. Schon zur Gewohnheit, kuschelte ich mich an diese trainierte Brust und zog den Duft Ardians ein. Wow, ich habe ihn trotz so kurzer Zeit vermisst.

"Wieso habt ihr so einen Terror beim Klopfen gemacht? Ich hatte Angst" murmelte ich in seine Haut hinein, schlung meinen zierlichen Arm um seinen Bauch und deckte uns zu. Er drückte mich etwas fester an sich, küsste meinen Haaransatz und sagte

"Wir hatten Lust euch so schnell wie möglich zu verärgern, was auch gelungen war."

"Sei froh, dass ich so müde war und euch reinließ". Ich schmunzelnde und ließ mich wieder Fallen. Ich genoss seinen Atem an meinem Nacken und wartete nur darauf, dass seine tiefe und raue Stimme in meine Ohre dringt. Ein kleines Lächeln konnte ich mir nicht unterdrücken. Was ich danach tat,hätte ich wahrscheinlich im wachen Zustand niemals getan. Ich drückte ihm einen Kuss auf die braun gebrannte Brust und erzielte ein kleines amüsiertes Schmunzeln von ihm, worauf er seine Hand auf meinen Haaransatz ablegte und langsam und bedacht drüber streichte. Kurz bevor ich total verwöhnt in meinen heiß ersehnten Schlaf sank, hörte ich noch einmal seine schöne Stimme, die leicht an meinen Nacken hauchte, womit sich meine Nackenhaare aufstellten. Was für einen Effekt er doch auf mich hat.

"Danke dir Zemer. Jetzt schlaf, das hast du dir verdient. "

Habe ich seine Nähe und Wärme verdient?