1. Kapitel ~ New Orleans, fehler oder nicht?

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Liebes Tagebuch,

Es ist bereits eine weile her
seit ich Jeremy gesehen habe,
Elena geht es auch inzwischen
viel schlechter als gedacht,
ich dachte ich könnte sie mit
meinem abscheulichen Lebensstorys wieder auf Vordermann bringen, aber das war wohl nichts, egal wie oft sie mir sagt es ginge ihr doch gut, ich sah in ihren Augen wie es ihr ging, sie litt darunter, hätte sie nicht die Entscheidung getroffen das Heilmittel zu nehmen, wäre sie jetzt nicht im Krankenhaus, aber ich verstehe sie, sie wollte nie eine von ihnen werden, das würde ich auch nicht wollen, besser gesagt das will ich auch nicht! Aber ich kann ihr nicht tatenlos zusehen wie sie dort liegt und abwartet bis ihr die Luft ausgeht, also entscheide ich mich dazu nach New Orleans zu fahren und den Mann aufzusuchen von dem ich soviel schlechtes gehört habe, Niklaus Mikaelson. Vielleicht ist er doch gar nicht so schlecht wie alle sagen? Don't judge a book by it's cover, Right? Er ist meine einzige Chance Elena zu retten, auch wenn ich weiß er wird dafür etwas von mir verlangen, aber ein Versuch ist es doch wert, ich liebe Elena über alle Maße, ich könnte es nicht ertragen wenn sie stirbt, meine Gefühle sind gemischt, ich weiß nicht mehr, wo was liegt, was ich zu meiner Besten Freundin sagen soll wenn sie fragt wo ich hingehe und warum ich das tue, ich will sie nicht in all das einbeziehen, sie soll abseits der Übernatürlichen Leben. Was wollte ich noch sagen? Richtig, ich hoffe alles läuft in New Orleans gut und ich hoffe auch das Klaus mir irgendwie hilft, wenn ein Fünkchen liebe in seinem Hybriden Herz schlägt.

In liebe, Allison.

"Wo willst du hin?" Ich klappte gerade mein Tagebuch zu und steckte es in meinen schwarzen Rucksack, als Elena versuchte sich aufzusetzen während sie mich ansprach, jedes Mal riss mein Herz sich auseinander als sie schmerzverzerrt ihr Gesicht verzog, aber daraufhin lächelt als hätte ich nicht gesehen, wieviel Schmerz sie in sich trug "Wie kommst du darauf das ich weggehe?" Fragte ich verwirrt, wie merkte sie es bloß? Lag es daran weil ich mein Rucksack aufgehoben hatte beim einpacken und es dann über meine Schulter werden wollte, statt es auf dem Boden zulassen und mein Tagebuch so einzupacken? Jedenfalls sah sie mich jetzt ernst an "Allison, wenn du gehen möchtest, geh, ich zwinge dich nicht hier zubleiben" sagte sie schließlich und setzte wieder ihr Lächeln auf, ich wünschte es wäre so leicht Schwesterherz.

"Nein, schon okay" ich legte mein Rucksack wieder auf den Boden und lehnte mich in meinem Sessel zurück, mein Blick stets auf sie gerichtet, sie hob eine Augenbraue in die Höhe und sah mich skeptisch an, bevor sie weiter sprach "Allison, geh, mir geht's gut, ich komm schon klar" lächelte sie, ich hasste es wenn sie mich anlog, ihr ging es miserabel, das sah ich doch, merkte sie nicht wie unsicher ich mir jedes Mal war bevor ich ging, ich hatte Angst sie alleine zulassen, aber irgendwie musste ich doch zu Klaus auch wenn meine Gedanken um sie schwirrten "Bitte lüg mich nicht an Elena, ich habe gesunde Augen, ich merke es wenn es meiner Schwester nicht gut geht" nun lehnte ich mich etwas nach vorne und streckte meine Hand nach ihrer aus, sanft legte sie ihre Hand in meine und schaute auf sie hinab, sie sah so.. Unsicher und nervös aus. "Geh einfach" sagte sie plötzlich wie aus dem nichts, mein Blick glitt zu ihr rauf und ich war geschockt, sie meinte es zum ersten Mal wirklich ernst, ansonsten sah ich Unsicherheit in ihren Augen wenn sie diese Worte sagte, aber dieses Mal nichts, langsam zog ich meine Hand weg und schnappte meinen Rucksack, ich würde ihr nicht widersprechen auch wenn ich es gerne tun wollte, sonst würden wir uns wieder streiten und das tat ihr nicht gut.

"Bist du dir sicher?" Fragte ich trotzdem zur Sicherheit nachdem ich meinen Rucksack angezogen hatte, sie schaute zu mir auf und lächelte ganz leicht, dann nickte sie, ich erwiderte rasch ihr nicken bevor ich zur Tür rausging und sie leise hinter mir schloss, es war bereits Abend, die Gänge wurden leicht von defekten Lichtern beleuchtet, die sie eigentlich seit einer Woche reparieren wollten, hier eilten Krankenschwestern hin und her ansonsten war hier keine Menschenseele, ich war nicht bereit den Türknauf ihres Zimmers loszulassen, ich wüsste auch nicht warum, vielleicht weil ich Angst hatte das wäre das letzte mal das ich hier sein würde wenn ich es nicht rechtzeitig zu Klaus schaffte, ansonsten müsste ich sie in der Leichenhalle besuchen, schnell schüttelte ich meinen Kopf um diese Gedanken auszuwerfen, was gut funktionierte, ich wagte es endlich loszulassen, aber schaute noch vom Fenster zu ihr, sie hatte sich wieder hingelegt und die Augen geschlossen, als würde sie darauf warten das der Tod sie im Schlaf holen würde, mit wässrigen Augen lächelte ich, als ich daran dachte wie Mr. Gilbert, mein Vater, sie erschreckt hatte an Halloween, als er sich als Sensenmann verkleidete, sie hatte sich so erschreckt und rannte vor ihm weg und jetzt lag sie einfach nur da, wartete auf ihn und rührte sich nicht, sie hatte keine Angst mehr, sie war bereit, aber ich nicht "Machs gut, Schwesterherz" flüsterte ich, drehte mich um und lief, um aus dem Krankenhaus zu gelangen.

Ich wusste nicht wieviele Minuten oder Stunden vergangen waren, es fühlte sich einfach wie die Ewigkeit an, in New Orleans anzukommen, in meinem Brustkorb zog sich alles zusammen, ich hatte mir gar nicht alles ausgemalt was passieren würde wenn ich hier ankam, aber bis jetzt nichts, einfach nichts, egal wie laut die Musik im Frenchquarter war, es kam mir so vor als wäre die gesamte Stadt lahmgelegt, keine Menschenseele, auch wenn es hier von Menschen wimmelte, niemand den ich kannte, außer Kol Mikaelson, Moment, Kol?! Mein Blick glitt zu ihm rüber, er sprach mit seiner Blondine, kurz danach schauten beide zu mir rüber, hatten sie meinen pulsierenden Herzschlag etwa gehört? Und war das neben ihm tatsächlich seine Schwester, nachdem sie versucht hatte ihn in Mystic falls zu töten? Es war soviel Zeit vergangen, die Mikaelson Familie erschien mir von Anfang an mysteriös, eine tragische Familiengeschichte, Loyalität, Ehrgeiz, Hass und liebe, alles in einem gemischt, besonders bei "Hallo liebes, schön dich wieder zusehen" Klaus Mikaelson.

Mit einem heftigen Atemzug drehte ich mich zum Urhybriden um, schaute ihn mit einem emotionslosen Gesicht an und versuchte mein Herz einigermaßen in Ruhe zu bringen, es schlug definiert langsamer als vorhin, aber noch immer schnell, kein Wunder, denn ich war mir bei dieser Sache auch nicht richtig sicher, was wenn es ein Fehler war? Aber er war bereits vor mir und es gab kein Zurück mehr. "Klaus Mikaelson" sagte ich "Der einzig wahre" grinste er und seine Grübchen kamen zum Vorschein, was mich jedes Mal zum schmunzeln brachte, aber dieses Mal hielt ich es zurück, er sollte sehen das ich bei dieser Sache nichts zu lachen hatte, es war ernst, es ging um das Leben meiner Schwester.

"Was bereitet mir die Ehre?" Fragte er und lief los ohne auf mich zu achten, ich hielt seinen Tempo stand, zum Glück liefen wir von der Menschenmenge weg, dann musste ich nicht andauernd so schreien und ich fragen ob er es wiederholen kann, da es so laut war "Hast du mich etwa vermisst?" Fragte er noch, ich lachte kurz auf, als er mich dann ansah verstummte ich "Eigentlich Klaus, hätte ich nie gedacht, brauche ich deine Hilfe" sprach ich den mittleren Satz eher in mich hinein, als es ihm direkt ins Gesicht Zusagen, er blieb stehen und ich tat es ihm gleich, stellte mich vor ihn und verschränkte meine Arme vor meine Brust, ich schaute auf den Boden, im Moment konnte ich ihn nicht in die Augen sehen, ich wusste nicht ob es daran lag das ich mich dafür schämte ihn nach Hilfe zu fragen "Ist das so? Wobei?" Fragte er anschließend, ich schaute zu ihm rauf "Elena. Sie.. Sie liegt im Krankenhaus und stirbt wahrscheinlich, bitte sag mir du kannst mir helfen, ich könnte es nicht ertragen ohne sie zu leben" sagte ich mit wässrigen Augen, Klaus seufzte "Ich kann dir nicht helfen." War sein Satz und er war so emotionslos, so kalt, als hätte er mir nicht einmal zugehört und würde es für selbstverständlich halten eine Bitte abzuschlagen, wie dem auch sei, lief ich an ihm vorbei um zu meinem Auto zu gelangen, was gar nicht so weit von der Menschenmenge war, doch er rief mir hinterher und es füllte sich alles mit Hoffnung "Eigentlich, kann ich es versuchen, aber dafür will ich eine Gegenleistung" ich wischte mir die runter gekullerte Träne weg und drehte mich mit einem Lächeln zu ihm um "Alles was du willst, nur hilf mir, hilf Elena" "Ich tue das nicht für Elena, ich tue das für dich. Außerdem bist du mir von nutzen, dein Blut ist mir von nutzen" sagte er daraufhin, ich erstarrte, er wollte mein Blut? Was wiederum dazu führte das er mich vielleicht sogar umbringen wollte? Mein Herz raste förmlich "Keine Sorge liebes, ich brauche nur ein wenig von deinem Blut" auch wenn ich den Sarkasmus aus seiner Stimme hören konnte, entschied ich mich dazu ihm als Gegenleistung mein Blut zu geben, wenn er etwas großes für mich tat, musste ich mich irgendwie revanchieren, nickend kam ich ihn wieder näher, was ihn wiederum zum grinsen brachte, das hieß wohl ich würde noch eine weile in New Orleans bleiben.

Eternal Love; (Kol Mikaelson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt