// Ten //

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Fassungslos stehe ich da und ärgere mich über seinen Tonfall.

Ich weiß nicht wie ich reagieren soll. In mir kocht der Ärger über sein herablassendes Verhalten mir gegenüber, hoch.

Jedoch will ich ihm in diesem Supermarkt keine Szene machen. Am Ende wird man mich noch als hysterische Zicke abstempeln, darauf kann ich verzichten. Es erscheint mir offensichtlich, dass er mich anlügt. Hier mit ihm an der Kasse stehen und so tun, als sei alles in Ordnung, kann ich jetzt nicht. Ich muss meinem Ärger Luft machen.

Ich entscheide mich dazu den Laden zu verlassen und am Auto auf Harry zu warten. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, stolziere ich Richtung Ausgang.

„Abigail, wo willst du denn jetzt hin?", höre ich ihn noch hinter mir her rufen.

Bewusst entscheide ich mich dazu, ihn einfach stehen zulassen. Der Brünette kann ruhig wissen, dass ich es nicht mag, wenn man mich wie eine dumme Göre behandelt. Ich hole die Münze aus meiner Jeans und lasse sie wie gewohnt durch meine Finger gleiten.

Ich verstehe nicht, warum er so reagiert hat. In diesem Moment wirkt er auf mich, als sei er ein völlig anderer Mensch.

Dieses düstere und bedrohliche Auftreten, habe ich von ihm nicht erwartet. Bis jetzt habe ich ihn nur als charmant, aufmerksam und lustig kennengelernt.

Aber ist es nicht so, dass wir alle nicht nur eine gute Seite in uns tragen?

Ich bin an seinem Auto angelangt. Noch immer ärgere ich mich. Mit meinem Fuß trete ich kräftig gegen das Vorderrad, des Wagens. Wut löst in mir oft das Verlangen aus, Dinge kaputt zu machen. Ich versuche mich zu beruhigen. Ruhig ein- und ausatmen. Mit dem Rücken lehne ich mich an die Beifahrertür und schaue über den schwach beleuchteten Parkplatz.

Die Marke noch immer in meiner Hand.

Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass die Nacht weit voran geschritten ist. In wenigen Stunden wird die Sonne aufgehen.

Ich habe ein Nachricht von Niall erhalten.

Ich verdurste!

N.

Gerade als ich eine Antwort an Niall tippe, vernehme ich laute Stimmen auf dem, doch nicht so leeren Parkplatz.

Am Eingang des Supermarktes steht wieder der Glatzköpfige, nur dieses Mal war er nicht alleine. Ein weiterer Mann befindet sich an seiner Seite.

Harry, welcher gerade den Supermarkt verlässt, läuft ohne die Beiden zu beachten weiter auf mich zu.

Der Typ und sein Begleiter haben Harry eingeholt und laufen nun wild gestikulierend, vor ihm her. Ich kann nicht verstehen, was sie zu ihm sagen.

Aus der Entfernung betrachtet, wirkt es, als will sich der Glatzköpfige noch einmal entschuldigen und Harry in ein Gespräch verwickeln. Dieser ist fast an seinem SUV angelangt, als er plötzlich stehen bleibt und den Typen an seinem Tanktop packt.

Der Grünäugige zieht ihn zu sich ran, baut sich unheilvoll vor ihm auf.

„Du Wichser, ich hab dir schon im Supermarkt gesagt, dass ich diese Scheiße nicht hören will. Verpiss dich jetzt, oder ich vergesse mich!", spricht Harry in einem bedrohlichen Ton.

Er schubst ihn gegen, seine Begleitung, der ihn auffängt, bevor er zu Boden gehen kann.

Beide drehen sich ohne ein weiteres Wort um und laufen mit schnellem Schritte über den Parkplatz davon. Wenig später werden sie von der Dunkelheit gänzlich verschluckt.

Ich steckt meine Münze zurück in die Tasche. Harry soll keine Fragen stellen, was es mit dieser auf sich hat.

Mein Verhalten ist scheinheilig, auch ich will nicht, dass er Fragen stellt.

Upstairs to Hell || Harry StylesWhere stories live. Discover now