// Three //

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Ich schlucke, mich überfordert die Situation, ich bin es nicht mehr gewohnt, so offensichtlich, dem Interesse eines Mannes ausgesetzt zu sein.

Ich löse meine Blick von seinen grünen Augen. Stecke mir eine lose Haarsträhne hinters Ohr und schaue auf meine nackten Füße. Zu Hause bin ich gerne barfuss, ich mag es nur mit Socken und ohne Schuhe zu laufen, den Boden direkt unter meinen Füßen zu spüren.

Moment, was tat ich hier, er wird es deuten, als sei ich verlegen, als hat er mir mit seinem Kommentar geschmeichelt.

„Was ist los, hab ich dich eingeschüchtert?", kommt es von meinem Gegenüber. Er legt seine Kopf leicht schief, versucht mir erneut in die Augen zu blicken.

Ich huste, straffe die Schultern und sehe ihn nun auch wieder direkt an. „Nein, alles in Ordnung. Ich heiße übrigens Abigail, da du mich ja eh mit Du ansprichst, sollten wir es vielleicht offiziell machen."

Ich halte ihm meine Hand hin, welche er sofort ergreift, sie zu seinen Lippen führt und einen Handkuss andeutet. Ich spüre wie sein Atem an meiner Hand kitzelt, seine Lippen berühren meine Haut nicht. Ich bin völlig perplex, wer gibt denn heute noch einen Handkuss?

Trotzdem er mich nicht direkt mit seinem Mund berührt hat, kribbelt meine Haut.

„Harry", wiederholt er noch einmal seinen Namen, vermutlich um die Vorstellung zu komplimentieren.

„Okay, was ist los mit dir Harry? Was sollte denn der Quatsch mit dem Handkuss?"

Harry lacht, das tiefe, melodische Geräusch klingt in meinen Ohren nach.

„Ich kann dir das nächste Mal auch einen High Five geben, wenn dir das lieber ist? Ich wollte, dass du mich in Erinnerung behältst. Erhöht sicherlich meine Chancen auf die Wohnung und vielleicht auch auf einen Kaffee mit dir."

Irgendetwas stimmt mit ihm nicht, aber er hat recht, einen bleibenden Eindruck hat er bei mir hinterlassen.

Ich nehme den Haustürschlüssel für das Apartment aus meiner hinteren Jeanstasche, ziehe mir Schuhe an und deute mit einer Handbewegung an, dass wir nach nebenan gehen werden.

Der junge Mann nickt mir zu und lässt mich vorbei.

Als ich den Schlüssel in das Türschloss stecke, kann ich seine Präsenz mehr als deutlich hinter mir wahrnehmen. Ich höre, wie er leise ein- und ausatmete. Ich nehme den Geruch seines After Shave war. Die typisch männliche Note, schmeichelt meiner Nase. Ich ziehe den Duft ein.

Seine Nähe löst Gefühlen in mir aus, welche ich nicht richtig zu zuordnen vermag.

Sein Auftreten ist seltsam, aber irgendwie auch charmant und witzig. Es ist gut möglich, dass er einfach jemand ist, der gerne flirtet. Er sieht gut aus, dessen ist er sich bewusst. Der junge Mann erkennt sicherlich, dass seine Grübchen beim weiblichen Geschlecht gut ankommen und aus diesem Grund präsentiert er sie auch so gerne.

Ich probiere den Schlüssel im Schloß rumzudrehen, allerdings klemmt er wieder. Ich habe mich schon bei den vorherigen Besichtigungen geärgert, dass ich das Schloß vorher nicht habe austauschen lassen. Das Problem ist mir nicht neu. Ich habe es nur noch nicht in der kurzen Zeit geschafft, diesen Makel beheben zu lassen.

Harry beugt sich an mir vorbei. Sein Oberkörper lehnt an meiner Schulter. Ich spüre die Wärme die von ihm ausgeht, welche auf mich überzugehen scheint. Die Hitze steigt in mir hoch, als er seine Hand erneut auf meine legt und wir gemeinsam den Schlüssel umdrehen.

Sein Blick trifft wieder meinen.

„Klemmt ab und zu, wie mir scheint?" Wieder erscheint dieses wissende Lächeln in seinem Gesicht. Ein Lächeln, welches meine Vermutung bestätigt, er weiß wie man Eindruck hinterlässt.

Upstairs to Hell || Harry StylesWhere stories live. Discover now