Kapitel 13

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Oh Gott Leute, es tut mir so leid, ich bin vollkommen drüber weggekommen, hier die nächsten Kapitel zu posten :o Dafür bekommt ihr jetzt drei auf einmal! :)

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Ich kramte mein Handy aus der Tasche, unter dessen Kontakten ich gestern zu meinem Entsetzen auch Falk entdeckt hatte. Im ersten Moment hatte ich mich gefragt, was zum Teufel ich mit seiner Nummer gewollt hatte, doch dann war mir wieder eingefallen, dass er in dieser Welt ja wirklich und ganz offiziell mein geliebter Onkel war. Kotz würg.

Ich wählte und atmete erleichtert auf, als er nach dem dritten Klingeln abnahm. Lucy hatte sich auf einen der Stühle im Gang gesetzt, doch ich war zu aufgebracht, um mich hinzusetzen. Stattdessen schritt ich unruhig den Gang auf und ab und verfluchte alles und die Welt.

„De Villiers", meldete Falk sich in einem fröhlichen Singsang, der so gar nicht zu ihm passte. Meine Laune wurde noch ein wenig schlechter.

„Hier ist Gwendolyn", begann ich, ohne mich um eine Begrüßung zu kümmern. „Wo sind die Annalen?"

Am anderen Ende herrschte Schweigen. Dann, nach ein paar Sekunden hörte ich ein leises Seufzen.

„Die Annalen?", wiederholte Falk langsam.

„Ja, die Annalen. Da, wo ihr alles wichtige aufschreibt, dass auf einer Zeitreise passiert ist. Ich weiß, ich fand die Dinger nie so besonders nützlich, aber jetzt brauche ich sie! Also, wo sind sie?"

Wieder folgte Stille. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf müsste qualmen, so sehr regte mich diese ganze verdammte Situation auf.

„Ich fürchte, ich weiß nicht, wovon du redest, Gwenny. Es gibt-"

„Nenn mich nicht so!", fuhr ich dazwischen und tötete die Wand vor mir mit meinen Blicken. Lucy musterte mich aus großen Augen und kaute unruhig auf ihrer Unterlippe herum.

Falk räusperte sich am anderen Ende der Leitung und es versetzte mich in eine perverse Freude, dass ihm die Situation mehr als unangenehm zu sein schien.

„Gwendolyn, ich weiß nicht, was du von mir möchtest. Es gibt keine Annalen. Aber wenn-"

„Oh mein Gott, ist das dein verdammter Ernst?", wetterte ich, ohne abzuwarten, was er mir sagen wollte. „Das ist echt das letzte, was ich dir zugetraut hätte! Du warst doch immer der erste, der-"

„Gwendolyn!", ermahnte Lucy mich in diesem Moment mit schneidender Stimme. Mir wurde bewusst, dass es vermutlich nicht das Beste war, hier im Krankenhaus rumzuschreien und auch dass es mir nicht weiterhelfen würde, wenn ich Falk zur Schnecke machte.

„Sorry, ich wollte dich nicht so anbrüllen", sagte ich also schnell und fühlte mich ein wenig schuldig. „Lucy und ich fahren jetzt nach Temple. Bis bald mal."

Damit legte ich auf und schaute in Lucys vorwurfsvolles Gesicht.

„Du scheinst ihn nicht besonders zu mögen", stellte sie fest und stand auf.

„Gut beobachtet", gab ich kühl zurück. Ich qualmte noch immer vor lauter Wut über die Wächter. Wie konnten sie nur so unvorsichtig sein und keine Annalen führen? Da konnte doch wer weiß was passieren!

„Warum schreibt ihr nicht auf, wohin ihr reist? Was passiert denn, wenn ihr zweimal an den gleichen Zeitpunkt reist und euch selbst begegnet? Das ist doch verrückt!"

Lucy zuckte bloß die Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust, während wir das Krankenhaus verließen.

„Es kann ganz interessant sein, sich mit sich selbst zu unterhalten. Ich hab Paul, also dem jüngeren Paul, schon ein paar Mal davon abgeraten, sich grässliche Klamotten zu kaufen oder ihn davor gewarnt, sein Handy nicht immer in der Hosentasche zu lassen. Ich hab es mal mitgewaschen", fügte sie erklärend hinzu, als ich sie verständnislos anschaute.

MondsteingrauWhere stories live. Discover now