Kapitel 11

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Es war Freitag.

Nur noch ein Tag bis zum Wochenende.

Und nur noch ein paar Stunden bis zu meiner Beerdigung.

Heute Nachmittag würde ich Nachhilfe von Alex bekommen.

Mir graute es jetzt schon vor heute Nachmittag.

Mit einem seufzen rollte ich mich aus dem Bett und machte mich auf die Suche nach etwas zum Anziehen.

Ich zog eine schwarze Hose in Lederoptik, eine blassrosa Bluse und einen schwarz-weißen "Blazer" mit blassrosa Details aus meinem Kleiderschrank.

Ich tauschte meinen kurzen Schlafanzug gegen die Alltagsklamotten aus und machte mich auf den Weg ins Bad um mich zu schminken.

Überraschenderweise war das Bad frei, sodass ich meine Augenringe abdeckte und meine Wimpern tuschte. Anschließend band ich mir meine blonden Haare in eine halboffenen Frisur.

Zufrieden mit meinem Spiegelbild holte ich mir in der Küche, in der komischerweise nur Logan und Jason am frühstücken waren, auch ein Frühstück ab.

Von Nick fehlte allerdings jede Spur.

"Habt ihr eine Ahnung wo Nick ist?", begrüßte ich die Zwillinge.

"Schläft noch.", beantwortet Jason meine Frage ohne von der Zeitung aufzusehen.

Die liebe Schwester die ich nun mal war, ging ich mit meinem Toast in der Hand die Treppe hoch und klopfte an Nick's Zimmertür.

Keine Reaktion.

Ich zuckte die Schultern, lies den letzten Rest meines Toastes in meinem Mund verschwinden und holte mir aus dem Bad einen nassen Waschlappen.

Ich stürmte in Nick's Zimmer, zog die Gardinen, die den Sonnenschein abdunkelten, zur Seite und sprang wie ein kleines Kind auf Nick's Bett rum. Um meiner kleinen Weckaktion noch die Krone aufzusetzen, klatschte ich meine langsam aufwachendem, großen Bruder den eiskalten, nassen Waschlappen ins Gesicht.

"Aufwachen!", lachte ich während ich auf seinem Bett rumsprang.

Scheinbar hatten die Zwillinge meine kleine Aktion unten in der Küche mitbekommen, denn die beiden standen jetzt lachend im Türrahmen und beobachteten die Szenen die sich vor ihren Augen abspielte.

Nick gab ein Grummeln von sich. Lachend und atemlos sprang ich von seinem Bett und gab meinen beiden Brüdern ein High-Five.

"Geile Aktion!", lachte Logan.

"Du hast noch 20 Minuten.", setzte Jason Nick in Kenntnis, der nur mit einem Grummeln ein Kissen nach uns schmiss.

Lachend schüttelte ich meinen Kopf und ging ins Bad um meine Zähne zu putzen.

Nach 20 Minuten saßen wir alle vier im Auto. Nick, der wie immer fuhr, musste während der 15 minütigen Autofahrt dauerhaft Witze über meine Weckaktion über sich ergehen lassen.

An der Schule stiegen wir aus, als mir meine nachmittägliche Nachhilfe wieder einfiel.

"Ihr müsst mich heute Nachmittag nicht mit nachhause nehmen, ich würde von meinem Lateinlehrer zu Nachhilfestunden verdonnerte.", setzte ich meine Brüder ins Bild. Ich ließ absichtlich den Namen meines Nachhilfelehrers außen vor.

"Ähm, alles klar.", sagte Nick.

Und schon waren die drei bei ihren Freunden verschwunden.

Ich ging ins Gebäude in Richtung meines Spindes.

A Badboy and other ProblemsWhere stories live. Discover now