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Langsam fiehl der Brief zu Boden. Dann klingelte auch noch mein Handy.
Ich nahm ab. "Keobi! Wir sind dabei! Wir sind im Finale der Weltmeisterschaft! Nächste Woche gehts los nach England!", rief Ki voller Freude.
"K-klingt gut. Kann ich dich morgen nochmal anrufen? Ich bin ziemlich müde. Wir kommen grad von den Awards.", meine Stimme wurde brüchig.
"Kein Problem. Schlaf dich erstmal aus.", er legte auf.
Ich sah zu dem Brief welcher auf den Fußboden lag.
Es dauerte nicht lange, schon ließen meine Beine nach.
"Keobi? Bist du noch im Flur?", ertönte Kookies Stimme.
Er sah um dir Ecke und kam sofort auf mich zugerannt.
"Keobi! Alles okay?", sofort zoh er mich an sich.
Ich sagte nichts. "Gottverdammt rede mit mir!", er wurde panisch.
Zitternd hielt ich ihm den Brief entgegen. "Von wem ist der? Wer ist Amy Scott?", er sah mich an.

"Meine Mum.", sagte ich leise. Kookies Augen wurden groß.
"W-was...aber ich dachte ihr habt keinen Kontakt mehr?", er drehte den Brief hin und her.
"Soll ich ihn für dich wegwerfen?", wollte er wissen.
"Spinnst du? Ich will wissen was drin steht. Und könntest du mich für einen Moment allein lassen?", ich hatte schwer damit zu kämpfen meine Tränen zurück zu halten.
"Ja aber-"
"Jungkook. Bitte.", ich wurde etwas lauter.
Er wich zurück, sah mich traurig an und ging dann ins Wohnzimmer.
Mit zitternden Händen öffnete ich den Brief:

Meine liebe Eun Bi,
Wenn du dieses Brief hier liest, hab ich den Kampf gegen meinen Krebs verloren. Ich weiß, ich habe mich viele Jahre nicht gemeldet und  du fragst dich bestimmt, warum dich der Brief erst nach meinem Tod erreicht.
Du warst auf dich allein gestellt, nachdem dein Vater vor einem Jahr verstarb. Ich bin deiner Tante sehr dankbar, das sie auf dich aufgepasst hat. Nun möchte ich dir aber den wahren Grund nennen, warum ich euch verlassen musste.

Während meines Urlaubs in Korea, lernte ich deinen Vater kennen. Wir haben uns verliebt, haben heimlich geheiratet und dann wurde ich schwanger. Ich war noch sehr jung und meine Eltern durften nicht erfahren, das ich ein Kind erwarte. Bis zu deinem 8. Lebensjahr, konnte ich meinen Eltern vormachen, das ich in Korea studiere. Dann bin ich aufgeflogen. Das Problem ist, unserer Familie gehört eine große Firma. Ich musste zurück nach England und meine Eltern haben mir verboten dich zu sehen.
Ganz schönes Drama was? Bitte denke nicht von mir, das ich dich nicht sehen wollte. Ich habe alles versucht.
Du hast keine weiteren Geschwister. Ich habe die ganze Zeit allein gelebt.
Da du meine einzigste Tochter bist, wirst du alles erben, was mir je gehört hat. Unter anderem mein Haus in England. Genaue Informationen bekommst du noch.
Eun Bi, ich hoffe du kannst mir verzeihen.
Ich liebe dich, deine Mum.

Die Buchstaben verschwammen vor meinem Gesicht und ich ließ meinen Tränen freien Lauf.
Ich versuchte einigermaßen aufzustehen und ging ins Wohnzimmer. Kookie saß noch auf dem Sofa, immernoch im Anzug und sah auf den Boden.
Ich wollte mit keinem reden. Ganz leise schlich ich die Treppe nach oben und zog mich um.

"Keobi, du musst mit mir reden..", Kookie stand plötzlich neben mir.
"Verstehst du nicht? Ich will und kann nicht.", wieder kullerten ein paar Tränen über meine Wange.
"Was stand denn in dem Brief?", er ließ nicht locker.
"Sie ist tot! Zufrieden? Lies ihn doch selbst, wenn du es unbedingt wissen willst.", und schon fing ich wieder an zu heulen.
Er nahm mich in die Arme. "Du kannest sie doch eh kaum...", flüsterte er.
"Verdammt Jungkook, sie war meine Mutter! I-ich muss hier raus. Ich komm morgen wieder.", ich riss mich los und rannte die Treppen nach unten.
"KEOBI! Jetzt warte doch mal! Das war nicht so gemeint!", rief er mir hinterher.
Ich wollte nichts mehr hören.

Irgendwann stand ich vor dem EXO-Dorm, in der Hoffung auf Kira zu treffen. Ich klingelte und Chanyeol machte mir auf. "Keobi? Willst du zu Kira?", ich nickte nur und er machte mir den Weg frei.
Ich ging die Treppen nach oben und platze ohne anzuklopfen in ihr Loft rein.
Zum Glück saß sie nur mit Sehun auf den Sofa und sah fern.
"Kira?", fragte ich vorsichtig.
Schnell drehte sie sich zu mir.
"Sehun. Raus.", sie zeigte auf die Tür. Verwirrt sah er sie an. "Sofort. Bitte!", langsam nickte er und verließ ihr Loft.
"Was ist los? Gabs Stress mit Kookie? ", sie kam auf mich zu.
"Auch...kann ich heute hier bleiben?",ich sah sie an.
"Da fragst du noch?"

Es klopfte an der Tür zum Loft.
"Ich geh schon. Ist bestimmt Sehun.", sagte Kira.
Sie ging zur Tür. "Sehun es ist grad ech-Oh...doch nicht Sehun. Du suchst bestimmt Keobi.", in der Tür stand Kookie.
Er war vollkommen außer Atem und nickte.
Ist er wirklich den ganzen Weg gerannt?
"Soll ich ihn rein lassen?", wollte Kira wissen.

Ich wusste es selber nicht. Soll ich, oder soll ich nicht mit ihm reden?





















"Lass ihn rein."

Als BTS bei mir einzogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt