3. Party?! Nö!

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Ich liege immer noch in meinem Bett und Alexa liegt neben mir auf der flachen Luftmatratze. Sie konnte ihre Eltern doch noch überreden heute bei mir zu schlafen, meine Eltern waren sofort damit einverstanden. Und ich bin fix und fertig vom heutigen Tag. Heute ist einfach vielzu viel auf einmal passiert.

"Ich glaube vier Stück Marmorkuchen waren doch ein bisschen zu viel, oder?", lacht Alexa mich aus und ich lache mit meinem vollen Bauch mit: "Ja, kann sein. Aber er war soo lecker" Da setzt Alexa ihren altbekannten Pedoblick auf.

"Was?", frage ich sie. Warum schaut sie so?

"Nichts. Es ist nur... Was fandst du lecker? Den Kuchen oooder vielleicht doch Ace?", spricht sie gedehnt und wackelt mit den Augenbrauen. Das sieht aus als würde mich ein Betrunkener anmachen. Passt der Vergleich? Nein, nicht wirklich, aber aufjedenfall sieht es komisch aus und deswegen muss ich kurz kichern.

"Alexa! Was hast du denn für Gedanken?" Ich muss sie jetzt einfach nachäffen und wackle auch mit den Augenbrauen. Wir fallen beide in Gelächter und finden nicht mehr aus dem heraus. Das ist das Tollste an ihr, mit ihr kann man einfach immer lachen. Und auch wenn mir das Lachen gerade mit meinem vollen Bauch schwer fällt höre ich nicht damit auf. Das ist so viel besser als an Ace zu denken, geschweige denn über ihn zu reden...

Nachdem wir es irgendwie geschafft haben uns zu beruhigen, fragt die Pedoblickerin mich nach der Uhrzeit. Ich schaue auf mein Handy. "22 Uhr", kläre ich sie auf. ,"Erst?", Alexa ist nie, wirklich NIE müde, aber morgens schläft sie dann wieder ewig lang. Augenblicklich bekomme ich eine Nachricht und öffne sie auf WhatsApp.

"Hab 'ne Nachricht bekommen" Ich habe vor sie auf dem laufenden zu halten.

"Von wem?", will sie wissen. "Von... Wenn ich das wüsste", ich habe die Nummer nicht eingespeichert und klicke einfach mal auf den Chat. "Lies sie mir vor, mach schon", drängelt Alexa, ich schaue sie an und nicke. Die Nachricht ist ganz kurz:

"Also gut...", blöderweise erkennt man die Aufregung in meiner Stimme.

"Schau mal aus dem Fenster. -Ace ", fertig. Das war alles. Aber...

Ace? Wie bitte? Ich schaue vom Display auf und zu Alexa: "Woher hat der meine Nummer?" Ich finde das irgendwie gruselig. Und außerdem würde ich dem Trottel niemals meine Nummer geben. Er wohnt untendrunter, er kann also grad hoch kommen falls er etwas will. Alexa beißt sich auf die Unterlippe und ich ahne etwas. Stöhnend frage ich sie: "Alexa?! Was hast du gemacht?"

"Naja...", fängt sie an. Sie spielt nervös mit ihren Fingern und spricht so leise, dass sogar ich mich anstrengen muss sie zu verstehen: "Als du aufm Klo warst, da hat er mich gefragt und ich dachte mir, warum nicht?" Warum nicht?

"Vielleicht weil ich ihn nicht leiden kann? Er ist Dummheit in Person UND er wohnt untendrunter!", sage ich sehr aufgebracht. Dann verteidigt sie sich... oder ihn? "Ich hätte nicht gedacht, dass er dich anschreibt. Ich dachte er wollte sie einfach so. Außerdem ist er gar nicht so schlimm" Ich lege meinen Kopf schief und schaue sie mit einem dein-Ernst-Blick an, das beunruhigt sie allerdings kein bisschen.

Sie steht einfach auf und geht zum Fenster. Ich springe auch auf und will sie daran hindern, doch dann schaut sie mich streng an. Ich rolle meine Augen und öffne unfreiwillig das Fenster. Alexa quetscht sich neben mich um auch was zu sehen, aber wir sehen nichtsweiter als den Parkplatz der zum Haus gehört.

Ich höre die Haustür zufallen und tausche mit meiner besten Freundin einen fragenden Blick aus.

Jetzt schaut Ace zu uns hoch.

"Was willst du?", frage ich gewollt genervt und wütend. "Hättet ihr Bock raus zugehen? Vier Blöcke weiter soll 'ne heftige Party stattfinden", fragt er. Er spricht leise, vermutlich um niemanden zu wecken. "Uuuh Badboy", flüstert Alexa mir zu. Ace lächelt mit seinen weißen Zähnen und ich vermute, dass er das gehört hat. Mir rutscht auch ein kleines Lächeln raus. "Und? Wie sieht's aus?", fragt er.

Sofort werde ich wieder ernst. "Nö", lautet meine kurze und verständliche Antwort. Warum fragt er überhaupt? "Warum?", beschließe ich ihn einfach direkt zu fragen. Er zuckt mit den Schultern: "Weiß nicht. Ich dachte ihr wollt vielleicht mal raus kommen und nicht immer so verklemmt sein" Das hat der gerade ganz lässig gesagt. Was fällt diesem Schnösel ein?

Verklemmt? Wie bitte?

Erstens ist weder Alexa noch ich verklemmt und zweitens ist er gerade mal einen Tag hier.

Ich weiß das Alexa gerne mitgehen würde, doch ich höre sie nur seufzen. Sie scheint zu wissen, dass ich kurz vorm Durchdrehen bin. "Sorry Ace. Nächstes Mal", mit diesen Wort schließt sie das Fenster wieder und schaut mich mit einem Blick an, der mich töten könnte.

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Ich laufe unruhig, nervös, aufgebracht, wütend und aufgewühlt im Zimmer auf und ab. Auf und ab, in der Hoffnung mich zu beruhigen. Ich beruhige mich nicht. Alexa sagt nichts. Keine Ahnung was ich machen oder sagen soll. Ich lege mich zurück in mein Bett und Alexa legt sich auf ihre Matratze. Sie bricht die Stille die den Raum beherrscht hat. "Sauer?"

"Ja"

"Oh manno. Auf mich?"

Ich schweige und rolle mich im Bett hin und her.

"Was hast du gegen ihn? Er ist nicht so unerträglich, wie du immer sagst. Er war mal unerträglich und sah auch ganz anders aus, aber jetzt ist er nichts von beidem mehr übrig geblieben . Er gibt sein bestes und du behandelst ihn wie den letzten Dreck"

Ja, was hab ich eigentlich gegen ihn?

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Hmm was hat sie überhaupt gegen ihn?

Don't touch my heartDonde viven las historias. Descúbrelo ahora