12. Kapitel

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Christian:
Jetzt, da die Kanidatinnen angekommen sind, darf ich mich noch nicht mal mehr frei im Palast bewegen. Wie lächerlich! Sie sind im Damensalon und werden neu eingekleidet und gestylt. Ich schaue mir nochmal die Bilder an, vielleicht kann ich anhand der von ihnen gewünschten Veränderung eine Entscheidung treffen, wen ich als erstes wieder nach Hause schicke.
Auf die Gespräche mit den Damen habe ich genau so wenig Lust, wie auf den Rest. Was tut man nicht alles für das Volk und seine Eltern...
Es klopf an meiner Tür und kurz darauf kommt Lea langsam herein. "Darf ich mir die Bilder nochmal mit anschauen?" Ich gucke meine kleine süße Schwester an und klopfe neben mich. Ihr kann man wirklich nichts abschlagen. Sie setzt sich hin und schaut gespannt auf die Fotos in meiner Hand. Sie macht die lustigsten Bemerkungen zu den Mädchen, sodass selbst ich zwischendurch lachen muss.
"Was für süße Handschuhe!" Lea zeigt begeistert auf das Bild und schaut danach ihre Händchen an. "Glaubst du, die würden mir auch stehen?"
"Ganz bestimmt, doch ich denke, es gibt ein Problem, denn wir haben hier keinen Schnee." Große traurige Augen starten mich an. "Aber vielleicht verreisen wir mal wieder in kältere Gebiete."
"Au ja!" Wie kann jemand bloß so schnelle Stimmungswechsel haben? Es klopft erneut an der Tür und dieses mal wartet der Jenige, bis ich 'Herein.' gesagt habe. Es ist ein Diener.
"Euer Hoheit, die Damen sind gleich fertig mit ihrem Umstyling und wären dann bereit für die Kennlerngespräche." Juchuu. Als ich erstmal nichts erwiedere, sieht mich der Diener unsicher an. Er arbeitet wohl noch nicht so lange hier im Schloss. "Vielen Dank, ich komme gleich.", löse ich ihn schnell ab. Ich will jetzt mal keine Angestellten auf die Probe stellen, ich glaube das machen meine zwei Brüder schon zu genüge. Er verbeugt sich und verschwidet aus meinem Zimmer.
"Wann darf ich die Mädchen kennenlernen?", meldet sich meine Schwester nun wieder. Sie steht langsam auf und dreht sich zu mir um. "Ich glaube nach den Gesprächen, aber frage bitte nochmal Mama."
"Ok. Darf ich dich noch zum Damensalon begleiten?" Nachdem ich zustimmend nicke, streckt sie mir ihre Hand, die ich sogleich ergreife, entgegen.
Wir schlendern langsam zum Salon. "Redest du hier mit den Mädchen? Weil eigentlich darfst du dort doch gar nicht rein." Ich schaue sie erstaunt an. Eigentlich hat sie Recht. Ich überlege kurz und entscheide dann, dass wir in die kleine Bibliothek gleich nebenan gehen könnten. Auch Lea ist von meiner Idee begeistert. Ok, ich habe die Bibliothek ausgewählt, weil wir dort Tee -gegebenenfalls auch Kaffee- trinken können und wenn mir langweilig ist, kann ich mir die Buchrücken durchlesen. Ich habe viel zu lange nichts mehr gelesen, vielleicht finde ich auf diesem Weg meine nächste Bettlektüre.
"So Lea, ich muss mich jetzt um die Ausgewählten kümmern, ok? Wir reden nachher." Sie lässt langsam meine Hand los, lächelt mir zu und winkt, während sie sich langsam von mir wegdreht. "Auf jeden Fall. Hab dich lieb, Bruderherz!"
Sie stapft freudestahlend weg und ich muss leise lachen. Das ist meine Schwester wie sie leibt und lebt.
Ich drehe mich zu der Tür und klopfe an. Eine der Dienerinnen kommt nach draußen und verbeugt sich.
Ich erzähle ihr von meinem Plan und sie scheint hochauf begeistert zu sein. Nach einer weiteren Verbeugung, dreht sie sich wieder zur Tür und verschwindet hinter ihr. 2 Minuten später ist sie nochmals bei mir.
"Die Damen sind von Eurer Idee hoch erfreut."
"Gut. Können Sie den Damen sagen, dass ich in der Bibliothek warte und Sie eine nach der Anderen holen?" Sie nickt und geht erneut zu den Damen in den Salon.

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