6. Kapitel

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Hallo.
Sry, dass ich solang nicht geschrieben habe, aber ich war im Urlaub und hatte ansonsten sehr viel mit der Schule zu kämpfen.

Ich habe noch eine Frage:
Soll ich die Bewerbungen in einem extra Buch hochstellen und dann dort weitere Infos reinschreiben? Zum Beispiel wie der Prinz, Paul oder noch kommende Charaktere aussehen? Ihr könnt mir gerne Bescheid sagen. Über Kommis würde sich doch jeder freuen. Danke, das wäre sehr sehr lieb.
Bis denne ;)...

Alexandra:
"Kommen wir zu der letzten Regel:
Egal was der Prinz von Ihnen verlangt, Sie müssen gehorchen.", ich verdrehe die Augen. Genau das prügelt mein Vater, seit er herausgefunden hat, dass ich die Chance habe, am Casting teilzunehmen, in mich hinein.
"Da die Unruhen sich in letzter Zeit häufen, bekommt jede Lady einen Leibwächter. Dieser lässt Sie tagsüber, außer bei einem privaten Treffen mit dem Prinzen, nicht aus den Augen. Haben sie sonst noch fragen?", fragt mich Lydia, die Angestellte, die uns Manieren beibringen soll, freundlich.
"Nein danke.", erwieder ich so höflich wie möglich.
"Dann wäre da nur noch eine einzige Frage." beginnt sie "Sind sie noch Jungfrau?"
Ich hasse diese Frage, aber bei diesem Thema habe ich sowieso nichts zu befürchten, denn ich hatte noch nie einen Freund, war geschweige denn verliebt. So könnte es meiner Meinung nach auch bleiben.
"Ja." Danach gab es noch ein paar unwichtige Sachen zu besprechen.

In den nächsten Tagen passierte eigentlich nichts besonderes. Meine Maße wurden genommen, ich bekam noch mehr Unterrich als vorher und ich hatte kaum noch Zeit für die Menschen die mir wichtig waren.
"Hallo Schwesterherz, hast du mich vermisst?", spricht eine tiefe Stimme hinter mir.
Ich drehe mich blitzschnell um und falle meinem zwei Jahre jüngeren Bruder um den Hals.
"Was machst du denn hier? Ich dachte du hast erst in zwei Wochen Ferien?" Mein Bruder studiert im Moment am anderen Ende des Landes. Er versucht dort seinen Berufswunsch zu erfüllen.
Eigentlich ist mein Vater davon wenig begeistert, aber solange Aiden damit berühmt wird, ist es ihm fast egal.
Dafür muss ich mit etwas "richtigem" im Land bekannt werden.
Ich finde es toll, dass mein Brüderchen in die musikalische Richtung gehen will, bevorzugt DJ.
Er wurde deshalb schon ziemlich früh auf ein extra Internat geschickt und lebt seit er acht ist nicht mehr zu Hause.
Kurz nachdem Mutter gestorben ist. Das war für alle, außer meinem Vater doppelt so schlimm. Ich hatte nicht mal mehr meinen Bruder zum trösten. Natürlich auch für ihn, denn er war erst acht, seine Mutter war gestorben und er wurde allein in die Fremde geschickt.

Nachdem alle Aiden würdig begrüßt haben, ist es auch schon spät und ich falle neben meinem Bruder ins Bett.
Ich konnte ihn zum Glück davon überzeugen, dass er bei mir im Bett schläft.

Als ich meine Augen öffne, scheint mir die Sonne grell ins Gesicht und unter mir höre ich ein entspanntes Herz schlagen.
Ach stimmt ja, Aiden ist da...
Plötzlich wird die Tür aufgerissen und Iva kommt hineingestürzt. Nachdem sie merkt, dass ich nicht allein bin, bleibt sie peinlich berührt stehen.
"Oh, ich wusste nicht..." weiter kommt Iva nicht, denn mein Bruder richtet sich langsam und müde grummelnd auf.
"Ach du bist es nur. Ich dachte schon!", daraufhin kommt sie auf uns zugelaufen, schnappt sich eine Spitze der Decke und reißt sie uns weg.
"IVA ICH BRING DICH UM!", schreit Aiden der Morgenmuffel.
Iva versucht sich so schnell wie möglich aus seiner Reichweite zu entfernen, aber er fliegt sowieso einfach nur zurück ins Bett.
"Es sind Ferien, ich darf ausschlafen. Oder kennst du den Zusammenhang von Ferien und ausschlafen nicht?", Iva guckt ihn verwirrt an und sagt mit Unschuldsmiene: "Was ist dieses ausschlafen, von dem du da sprichst und was sind denn überhaupt Feeriieen?"
Ich muss lachen.
"Was steht heute für mich auf dem Programm?", frage ich an Iva gewand.
"Heute musst du dich nochmal richtig anstrengen, aber dafür hast du morgen ganz frei und übermorgen müssen wir uns dann von dir verabschieden."
"Und höchst wahrscheinlich steige ich in ein paar Monaten zu einer Eins auf.", ich gucke meinen Bruder entgeistert an.
"Ganz bestimmt nicht!"
Iva und Aiden tauschen vielsagende Blicke aus und fangen an zu schmunzeln.
"Habt ihr mal weiterhin euren Spaß. Ich geh mich jetzt umziehen!" Mit den zwei Sätzen verabschiede ich mich erstmal von den Beiden.

Ich sitze gelangweilt in meiner Politik- und Geschichtsstunde. Wer soll sich die ganzen blöden Fakten den merken???
Niemand! Das Wichtigste ist doch der Kontext. Die Fehler aus denen man lernen muss und nicht wann was wo und um welche Uhrzeit geschieht. Außerdem bin ich grottig im Auswendiglernen.
Natürlich muss ich immer interessiert aussehen, sonst würde Mr. Threim meinem Vater sofort Bescheid sagen. Ich bin doch eigentlich ein fleißiges Mädchen. *husthust*
Ich schweife ab und komme in Gedanken auf meine Mutter.
Sie war einfach immer sie und das war... perfekt. Niemand wollte sie verändern, nicht mal mein Vater. Sie war so wie sie war perfekt genug.
Ich könnte niemals in ihre Fußstapfen treten. Dafür bin ich zu feige.
Ich kann mich zwar hinter einem Umhang versteckt um anderen Menschen zu helfen, aber ich könnte nicht meine wahre Gestalt zeigen.
Vielleicht weil ich doch Angst hätte, von meinem Vater abgestoßen zu werden?
Ich bin so abgeschweift, dass ich gar nicht merke, wie Mr. Threim aufgehört hat zu reden.
"Was ist wichtiger als mein Unterricht Ms. Newsome?"
"Nichts. Ich bin nur wegen des Castings so nervös.", gelogen, gelogen.
"Das ist kein Grund, meinen Unterricht zu vernachlässigen!", er hält sich immer für besonders toll und wichtig.

Am Abend bin ich fix und alle.
Haile hat mal wieder versucht mich zu überreden, dass er Mira reiten kann, obwohl ich ihm gefühlt schon 100 Mal nein gesagt habe.
Es ist also irgendwie wie immer. Trotzdem bin ich ab übermorgen für ungewisse Zeit weg. Ich verstecke mich mit Paul, Iva und Aiden auf dem Heuboden und wir quatschen über total banale Dinge.
Um 22:30 Uhr trennen wir uns und jeder geht in sein Bett.

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