Kapitel 86 - Neue Begegnungen

1.7K 62 2
                                    

"Na gut aber bist du sicher das du die Geschichte hören willst? Ist nicht wirklich spannend weißt du" sie strich sich eine ihrer Locken aus dem Gesicht.
"Ich habe nichts vor und mich interessiert warum du hier alleine sitzt und weinst" ich zuckte die Schultern und lächelte sie aufmunternd an.
"Also ich bin mit meinen Eltern hier da sie sich unbedingt alle Spiele ansehen wollten und da musste ich dann also mit obwohl ich wenn ich ehrlich bin garkein Fußball mag" sie wurde etwas rot doch als ich leise lachte fuhr sie fort.
"Naja und dann hat gerade mein Freund angerufen so wie er das jeden Abend tut wir wollten telefonieren da wir uns ja solange nicht sehen ja und dann war da aufeinmal eine Stimme im Hintergrund. Ich hab ihn gefragt wer das war und er hat mir allen ernstes erzählt das er mir fremdgeht. Mit meiner besten Freundin und das schon seit ich weg bin"
Mir stand der Mund offen da ich etwas geschockt war. Ich meine was mir passiert ist ist schon scheiße aber betrogen zu werden mit der besten Freundin ist eine Nummer härter.
Sie tat mir total leid und ich wusste ehrlich gesagt garnicht was ich dazu sagen sollte.
"Ich hab ja gesagt die Geschichte ist nicht spannend" sie schniefte und wischte sich die Tränen weg die wieder kamen.
"Nein, nein ich wusste nur nicht was ich sagen sollte. Das was dir passiert ist ist krass. Er ist eine Arsch und sie eine schlechte Freundin wenn ich das so sagen darf"
"Sie ist eine Schlampe" stellte sie fest und ich nickte zur Bestätigung.
Als ich sah wie ihr eine weitere Träne die Wange runter lief reagierte mein Körper wie automatisch und ich zog sie in meine Arme.
Sie versteifte sich kurz, lehnte sich aber dann gegen mich und weinte in mein schwarzes T-Shirt.
Nach einer ganzen Weile in der niemand von uns etwas gesagt hatte zog sie sich langsam wieder zurück.
"Wow das hätte ich nicht tuen sollen..." sie setzte sich wieder gerade hin und rückte zum zweiten Mal in dieser Zeit schon ihr Kleid zurecht.
"Was?" fragte ich nach.
"Du bist Profifußballer und hast morgen dein wahrscheinlich wichtigstes Spiel und ich heul dich voll" sie deutet auf mein T-Shirt auf dem ein dunkeler Fleck von ihren Tränen war.
"Hey ich hab dich gefragt was los ist vergiss das nicht"
Sie lächelte leicht und ich sah auf die Uhr über der Eingangstür ins Hotel. Mist das Abendessen begann bald.
"Du ich muss los aber willst du mir vielleicht deine Nummer geben?" Erik! Warum hast du das gesagt?!
Sie sah mich erstaunt an. "Ehrlich?"
"Ja warum nicht"
"Genau warum nicht" beschloss sie und straffte die Schultern bevor sie mir ihre Nummer durchgab die ich in mein Handy tippte.
Wie dumm war ich bitte? Ihr Freund hatte sie betrogen und ich fragte sie nach ihrer Nummer? Ihr schien es allerdings auch nichts auszumachen.

Annas Sicht ●
Wir waren um 21 Uhr wieder auf unserem Zimmer. Der Trainer und einige andere wichtige Leute des DFB's hatten natürlich noch Reden gehalten und so weiter. Alles in allem ziemlich langweilig. Auf dem Zimmer schmiss ich sofort meine High Heels in die Ecke was mir ein belustigten Blick von Julian einbrachte.
"Was? Ich hasse hohe Schuhe" stöhnte ich und ließ mich rückwärts aufs Bett fallen. Julian streifte ebenfalls die Schuhe ab und legte sich neben mich.
"Ich versteh dich da TOTAL. Es gibt doch nichts schlimmes als High Heels" äffte er mich nach. Ich drehte mich auf den Bauch und schlug im gegen die Schulter.
"Ich lach mich Tod"
Er grinste nur und ich stütze mich auf die Ellenbogen so dass ich ihn trotz er auf dem Rücken lag ansehen konnte.
"Hast du Erik gerade gesehen?" fragte ich dann.
"Was meinst du?"
"Naja er war so gut drauf ich hatte erwartet das er irgendwie immer noch traurig ist oder so" ich spielte an einer Haarsträhne rum.
"Enttäuscht?" scherzte Julian und ich verdrehte die Augen.
"Du weißt wie ich das meine"
"Sei doch froh das er anscheinend doch besser drüber weg kommt als erwartet"
"Ja hast Recht." ich setzte mich auf und merkte das ich immernoch dieses nervige Stretchkleid anhatte.
"Ich muss aus diesem Kleid" jammerte ich und versuchte an meinen Reißverschluss zu kommen als Julian mir bereits zur Hilfe kam und ihn bis zum Ende runterzog.
"Danke" ich lächelte ihn an und ging dann ins Bad um mich umzuziehen wobei ich seinen Blick die ganze Zeit auf mir spürte.
Ich wollte mir gerade mein Schlaftop und meine Shorts anziehen als ich Julians T-Shirt auf der Handtuch ablage sah. Ohne nachzudenken schlüpfte ich aus meinen Sachen und streifte mir sein Shirt über den Kopf. Damit ging ich zurück ins Schlafzimmer und kuschelte mich unter die Decke.
"Bequem" sagte Julian als ich meinen Kopf auf seine Brust legte. Auch er hatte mittlerweile sein typischen Schlafoufit an was in Brasilien aus nichts außer einer Boxershorts bestand. Ich hatte allerdings auch nichts dagegen.
"Mhm" nuschelte ich und schloss die Augen.
"Träum was schönes" flüsterte Julian mir ins Ohr und küsste mein Haar.
"Du solltest auch schlafen du musst morgen fit sein" sagte ich leise.
"Mach ich" er schob mein beziehungsweise sein T-Shirt am Rücken hoch und kraulte meinen Rücken bis ich eingeschlafen war.

"Hey Anna. Wach werden" flüsterte Julian in mein Ohr und strich mir über die Haare.
"5 Minuten" stöhnte ich und drehte mich auf den Rücken so dass das Shirt bis zur Taille hochrutschte aber das war mir egal. Ich war noch so müde.
Als ich gerade wieder am wegdämmern war spürte ich aufeinmal etwas eiskaltes an meinem Bauch und schreckte sofort hoch. Julian hatte doch ernsthaft Eiswürfel geholt.
"Arsch!" meckerte ich und fuhr mir durch meine völlig zerzausten Haare.
Er lachte nur ich schubste ihn leicht nach hinten, stand genervt auf und ging ins Bad.
"Da ist aber jemand so GAR NICHT in Finalstimmung!" rief er mir hinterher.
"Sprich mich jetzt nicht an" sagte ich gespielt genervt beugte mich allerdings nochmal um die Ecke und grinste.

Dann ging ich ins Bad, putzte mir die Zähne, zog das T-Shirt aus und stieg unter die Dusche. Das Wasser war zwar kalt aber nach diesem "Wecker" schockte mich garnichts mehr.
Ich zog mir mein hellgraues enges Jerseykleid an da wir ja eh erst noch zum Frühstück mussten und danach erst fuhren da wollte ich nicht sofort in Trikot dahinkommen.
Ich schlüpfte in meine weißen Chucks und ging zurück ins Schlafzimmer.
"Du kannst" rief ich Julian zu der auf dem Bett lag. Erst stress schieben und dann rumtrödeln das sind die richtigen.
Er stand auf und ging an mir vorbei. Allerdings blieb er kurz darauf stehen, drehte mich zu sich und presste mich mit dem Rücken gegen die Wand. Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen und ließ dann zwar von mir ab blieb aber mit dem Gesicht nah an meinem.
"Ich liebe dich" flüsterte er.
Ich zog ihm am Nacken zu mir ran, küsste ihn noch mal etwas sanfter und schlängelte mich dann unter seinem Arm durch.
"Ich liebe dich auch" sagte ich noch bevor ich mir mein Handy schnappte und nach draußen ging um meine Mama anzurufen.
Sie nahm nach dem ersten klingeln ab.
"Hey Schatz" flötete sie.
"Sag mal schläfst du neben dem Handy?" scherzte ich.
"Nein nein ich hatte es nur auf dem Tisch liegen wir essen gerade was"
"Stör ich? Dann ruf ich später nochmal an"
"Quatsch du störst doch nicht! Also wann geht es los ins Stadion?"
"Ich weiß garnicht genau wir gehen jetzt gleichen Frühstücken wenn Julian endlich mal im Bad fertig ist un dann mal gucken"
"Ich BIN fertig" kam prombt die antwort von drinnen.
Ich lachte nur und hielt mir das Handy wieder ans Ohr.
"Ich drück euch die daumen Schätzchen! Hoffentlich wird das dieses Jahr mal was. Tret den Jungs mal in den Arsch" meine Mama leichte leise über ihren eigenen Satz und ich stieg mit ein.
"Mach ich. Du wir müssen los ich schreib dir zwischendurch nochmal"
"Alles klar. Haben dich lieb und wir vermissen dich!"
"Ich euch auch"

Du & Ich - Ein Leben lang | FF Julian DraxlerWhere stories live. Discover now