Kapitel 17

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Wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen, doch diesmal vor Wut. Ich war nicht sauer auf Yuna sondern auf mich selbst. Ich vermießte jedem das Leben sobald ich Kontakt mit der Person hatte. Ich fühlte mich unnötig und überflüssig, doch dies nicht das erste mal.

Immer noch geknickt saß ich auf der Couch. Inzwischen hatte ich meinen Tee getrunken, was nebenbei das erste war was ich heute zu mir nahm. Yuna hatte seid ihrer Aussage vorhin nicht mehr gesprochen. Ich beobachtete sie hin und wieder in meinem Augenwinkel, wie sie ihren Mund öffnete um etwas zu sagen, ihn dann aber wieder schloss. Ich ließ mir nichts anmerken und regte mich nicht. Mein Blick hatte ich stur gerade aus gerichtet. Ich schaute aus dem Fenster. Es war schon etwas dunkeler geworden seit dem ich hier saß. Und zu dem fing es auch noch stärker an zu regnen als zuvor. Ich beobachtete, wie die einzelnen kleinen Tropfen an die Scheibe prasselten und lauschte dem dumpfen Geräusch. Auf einmal merkte ich, wie sich die Couch etwas erhob weil Yuna aufgestanden war. Sie lief in die Küche und ließ mich hier sitzen. Ich nahm ihr das nicht übel, ich wollte schließlich selber alleine sein. Nach einer Weile kam sie wieder zurück und lehnte sich auf die Couchlehne. Ich spürte ihren Blick auf mir.

,,Ess noch was." sagte sie mit kratziger Stimme.

Ich schüttelte leicht meinen Kopf und starrte weiter aus dem Fenster. Sie seufzte und ging dann wieder. Ein paar Minuten später stand ich dann auch auf und ging in mein Zimmer. Dort zog ich mir bequemere Sachen an und schmiss mich aufs Bett. Ich schaltete den Laptop an und schaute den Rest des Abends irgendwelche Sendungen, um mich abzulenken. Mit der Zeit wurde ich immer müder. Kurz bevor ich einschlief betrat Yuna das Zimmer. Sie stellte eine Schüssel mit Ramen auf meinen Schreibtisch und ging dann wieder.

,,Danke" murmelte ich leise, aber sie hatte schon die Tür hinter sich geschlossen und konnte mich daher nicht mehr hören.

Ich drehte mich auf die Seite und kuschelte mich in meine Decke. Ein paar Minuten später schlief ich auch schon ein.

-

Es verging eine weitere Woche in der ich mich jeden Tag aus dem Bett quälte und zur Schule ging. Es passierte nichts interessantes und jeden Tag lebte ich nach der selben Routine. Aufstehen-essen-Schule-nach Hause gehen-umziehen-Bett. Am Wochenende bewegte ich mich kaum noch aus dem Haus. Ich wollte für mich allein sein und keinen anderen sehen. Vermutlich wollte ich auch einfach nur das mich keiner so sieht. Durch den Schlafmangel bildeten sich dunkele Augenringe auf meiner blassen Haut.

Nun saß ich hier im Unterricht, in der 4. Stunde und versuchte mich zu konzentrieren. Der Lehrer stand vorne und fuchtelte wild mit den Händen. Sein Gesicht war zu einer Maske der Wut erstarrt. Seine Augen funkelten und sein Mund war zu einer unmenschlichen Grimassen verzogen. Vermutlich beschwerte er sich wieder mal über irgendein Schüler, der etwas falsch gemacht hat oder sonstiges. Ich verdrehte meine Augen und wendete mich ab. Mein Blick viel aus dem Fenster. Das Wetter war heute ungewöhnlich gut. Die Sonne schien und keine einzige Wolke lies sich am Himmel blicken. Es motivierte mich ein bisschen weiter zu machen. Naja so gesehen hatte ich ja auch keine andere Wahl.

,,Guten Morgen" Riss mich Jungkook aus meinen Gedankengang.

Kookie hatte sich zu mir umgedreht und lächelte mich freundlich an. Er saß eine Reihe vor mir. In der ganzen Zeit freundete ich mich mit den anderen an. Sie schienen doch nicht sooo große Idioten zu sein wie ich gedacht hab. Sie waren sogar ziemlich aufrichtig zu mir und brachten mich zum lachen auch wenn mir nicht danach war. Ich verstand nicht, was Yuna nur gegen sie hatte..

Awkward Friendship - pjm.Where stories live. Discover now