7.Kapitel

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Vor Schreck zog ich meine Hand ganz schnell wieder zurück. Auch das Pferd wurde durch das plötzliche Schreien unruhig und verschwand dorthin, wo ich es auf Grund der Dunkelheit nicht mehr sehen konnte.
Ich schaute nach hinten und sah, dass die Tür einer angrenzenden Hütte geöffnet war, helles Licht das Umfeld erleuchtete und zwei Personen im Türrahmen standen. Eine Taschenlampe war auf mich gerichtet, die mich extrem blendete, weshalb ich meinen Arm vor mein Gesich hielt.
"Was machst du da mit meinen Tieren?", schrie die männliche Stimme erneut.
Ich spürte, dass beide näher kamen. Daraufhin bewegten sich meine Füße automatisch nach hinten.
"I-ich habe nichts angestellt, wirklich!", versicherte ich. Das Licht der Taschenlampe wanderte schließlich von meinem Gesicht hinab. Endlich konnte ich wieder richtig sehen und erkannte einen älteren Mann und vermutlich seine Frau einige Meter vor mir stehen.
"Was machst du hier mitten in der Nacht?", fragte der Mann immer noch zweifelhaft.
Toll...was jetzt?
"Ehm...also, ich bin auf der Durchreise..", setzte ich an, obwohl sich das ziemlich bekloppt anhörte. Voller Panik davor, dass sie vielleicht Kontakt zu den Wächtern hatten, drückte ich mein Buch fest an mich.
Der Mann wollte etwas erwidern, doch seine Frau nahm einfach die Taschenlampe und leuchtete damit auf meinen Körper.
Vor Schreck hätte sie sie beinahe wieder fallen lassen.
"Um Gottes Willen, Kano, siehst du denn nicht, dass das arme Ding Schreckliches durchgemacht haben muss?", rief sie aufgeregt und kam hastig auf mich zu.
Verwirrt schaute ich an mir runter und bemerkte die vielen Blutflecken sowie Risse, die sich durch mein schlabriges Oberteil sowie meiner weiten Hose zogen. Beide weisten an einigen Stellen noch nasse Flecken auf und auch meine Haare mussten noch ziemlich nass und platt herunterhängen. Ich muss wie ein Gespenst aussehen!
Auch der Mann schien nicht genau zu wissen, was er sagen sollte.
Etwas unsicher betrachtete ich nun die Frau vor mir. Sie hatte ein faltiges Gesicht und auch schon mehrere weiße Haar, die unter einem Tuch verborgen waren, doch ihr Gesichtsausdruck war so sanft wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe.
"Komm doch erst einmal mit rein", sagte sie und berührte mich leicht an der Schulter, um mir deutlich zu machen, dass ich mit ihr gehen sollte.
"Emma, was soll das? Wir kennen sie doch gar nicht! Was ist, wenn sie uns ausrauben will?", rief ihr Ehemann hysterisch, woraufhin er einen strengen Blick von seiner Frau erntete. "Hast du etwa keine Augen im Kopf? Wie könnte dieses Kind uns in diesem Zustand ausrauben? Ich bitte dich!", erwiderte sie mit einem Unterton, der keine Widerrede duldete.
Ich zögerte und blickte noch einmal in die Ferne. Es war stockdunkel, weshalb ich vermutlich sowieso nicht weit gekommen wäre.
Auf Grund der Reaktionen vermutete ich auch, dass sie wohl nichts mit dieser Sekte am Hut hatten.
Morgen früh reise ich weiter...

Als ich die Hütte betrat umhüllte mich sofort wohlige Wärme. Der Geruch von frischem Teig stieg mir in die Nase und auch sonst sah es hier richtig gemütlich aus. Das Feuer eines Kamins flackerte ruhig umher und überall waren flauschige Decken, die die Wärme speicherten.
Die meisten Möbel waren aus Holz, was die entspannte, gemütliche Atmosphäre verstärkte.
"Setz dich, mein Kind", sagte die Frau und drückte mich auf eine Holzbank vor einem Tisch in der Mitte des Raumes.
Sofort schlang sie eine Wolldecke um meinen Körper, die ihn direkt aus der starren Anspannung löste.
"Ich mache dir einen heißen Tee"
"Oh, nein, das müssen sie nicht! Wenn ich darf würde ich gerne nur die Nacht hier bleiben und dann am Morgen weiterziehen!", sagte ich schnell.
"Wann du wieder gehst kannst du entscheiden, aber trotzdem brauchst du etwas warmes zu essen und zu trinken!", antwortete sie mit einem herzhaften Lächeln und verschwand in einem Nebenraum.
Ihr Mann stand immer noch vor der geschlossenen Tür und schaute mich misstrauisch an.
Schließlich setzte er sich mir gegenüber, wendete aber kein Mal seinen Blick von mir ab.
Das wurde mir unangenehm, weshalb ich begann in der Hütte umherzustarren.
Mein Blick richtete sich auf das Feuer des Kamins und ich drohte in den ruhigen Bewegungen zu versinken. Das Knistern versetzte mich in eine Art Trance und nur der bloße Anblick beruhigte mich ungeheuer!
Sofort schossen mir mehrere Erinnerungen ins Gedächtnis.
Feuer war schon immer ein Teil meines Lebens gewesen.
'Es wird dich immer am Leben erhalten, egal auf welche Art und Weise..', hatte mir meine Mutter immer gesagt.
Ich war drauf und dran es zu tun, doch dann erinnerte ich mich plötzlich an die Worte des alten Mannes. Ich wusste bereits, dass er mit meinen Zeichnungen auch meine Magie mit einschloss, weshalb ich die 'Aufnahme' unterließ und mir vornahm mich mit materiellen Dingen zu kräftigen.
"Was guckst du denn so?", fragte Kano harsch, was mich zusammenzucken ließ.
Er hatte mich völlig aus meinen Gedanken gerissen, weshalb ich einige Sekunden brauchte, um zu antworten.
"Nichts, ich finde nur, dass sie es hier ziemlich schön und gemütlich haben!"
Daraufhin grummelte er irgendetwas vor sich hin, was ich jedoch nicht wirklich entziffern konnte.
Es blieb ruhig und keiner von uns beiden sagte etwas. Nur das Klirren und Poltern aus dem Nebenraum war zu hören.
Schließlich kehrte die Frau, Emma, mit einem Tablett zurück, worauf Gläser, eine Kanne und verschiedene Sorten Brot sowie Suppe verteilt waren.
"Es tut mir übrigens Leid, dass ich sie beide aufgeweckt habe", sagte ich, während sie alles verteilte.
"Ach was, ich konnte sowieso nicht schlafen", versicherte sie mir.
"Ich schon!", grummelte Kano.
Das warme Essen und der Tee ließen mich wieder zu Kräften kommen. Ganz im Gegensatz zu dem Essen in dieser Sekte, war dieses hier schön frisch.
"Wie heißt du denn, mein Kind?", fragte Emma.
Beide sahen mich neugierig an.
Ich zögerte jedoch. Sollte ich ihnen sagen wer ich bin? Auch wenn die Wächter mich verfolgen würden, dann würden sie sicher nicht ahnen, dass ich hier Halt gemacht habe, oder doch?
"Ich bin Skylar", sagte ich einfach, ohne weiter darüber nachzudenken.
"Das ist ein schöner Name, unsere kennst du ja bereits"
"Was ist das denn da für ein Buch?", fragte Kano.
Ich erschrak und ließ es unter der Wolldecke verschwinden.
"Ach..nichts besonderes", murmelte ich, wobei ich inständig hoffte, dass sie nicht weiterfragen würden. Der alte Mann in dem Verließ war wohl der erste und letzte, der in dieses Buch sehen durfte, wobei es auch nur die ersten beiden Seiten waren, die er zu Gesicht bekam.
"Pff..wie du meinst!", grummelte er mit verschränkten Armen.
"Also, wie bist du in solch einen Zustand geraten?", fragte er mich keine Sekunde später, wofür er einen weiteren strengen Blick seiner Frau erntete.
Ich seufzte jedoch und erzählte das, was ich erzählen konnte, ohne sie oder mich irgendwie unnötig in Gefahr zu bringen.
"Ach du meine Güte!", rief Emma und hielt sich die Hand vor den Mund.
"Zwei Jahre?!", fragte Kano ungläubig.
"Ungefähr, kann auch sein, dass mein Zeitgefühl total durcheinandergekommen ist"
"Aber die Frage ist doch, wer es war!"
"Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es ist zu ihrem und zu meinem Besten, wenn sie es einfach vergessen", murmelte ich.
"Ach du armes Ding und wo wolltest du noch gleich hin?"
"Nach Magnolia. Ist es sehr weit von hier?", fragte ich vorsichtig und mit größter Hoffnung.
Überlegend fuhr sich Kano durchs Gesicht. "Von hier aus müssten es zwei bis drei Tagesmärsche sein.."
"Doch so lange...", sagte ich enttäuscht.
"Darüber können wir doch morgen...oder eher später noch reden! Du solltest dich erst einmal waschen und dann schlafen gehen, damit du eine weitere Reise überhaupt durchstehen kannst!", antwortete Emma fürsorglich.
Sie scheuchte mich eine Treppe hinauf, wobei ich überrascht war, dass Kano nichts dazu sagte...

Ich hatte die Möglichkeit mich in einer großen Badewanne aus Holz mit warmen Wasser zu waschen.
Zugleich inspizierte ich meine kleinen Wunden, die aber nicht der Rede wert waren.
"In dieser Kleidung kannst du dich nirgendwo blicken lassen!", ermahnte mich Emma und legte mir neue hin.
"Nimm diese zum schlafen, für morgen werde ich dir andere rauslegen!", sagte sie, bevor sie verschwand.
"Mach es dir im Bett im Nebenzimmer gemütlich!"
Sie wollte gerade die Tür des Bads schließen, als ich sie wieder zurückrief.
"Vielen vielen Dank...es tut mir Leid, falls ich mich merkwürdig verhalte aber ich hatte wie erwähnt schon lange keinen Kontakt mehr zu...anständigen Menschen"
Emma schenkte mir ein kleines Lächeln.
"Gute Nacht", war ihre einzige Antwort...

Vor dem Bett blieb ich stehen und betrachtete es eine Weile. Meine Finger fuhren über die dicke, weiße Decke sowie über das Kissen. Es war so viel anders als das in meinem vorherigen 'Zimmer'! Vorsichtig kletterte ich hinein und legte meinen Kopf auf das samtene Kissen. Die Decke zog ich mir bis zum Kinn und spürte zum ersten Mal keinen Wind, der unter meine Decke kroch!
Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht schlief ich ein...

Schweiß lief mir übers Gesicht und über den kompletten Körper. Immer wieder blitzte grelles Licht aus jeder Richtung auf und nahm mir jegliche Orientierung.
Ich konnte nicht richtig atmen, mein Hals fühlte sich an, als wäre er zugeschnürt. Panik. Angst. Blut. Schmerz.
Ich wollte rennen, einfach nur weg aus dieser schrecklichen Situation, doch ich konnte mich kein Stück bewegen. Meine Hände und Füße waren gefesselt... dazu verdammt nie wieder freizukommen.
Mehrere Hände erschienen über mir und versuchten mein Gesicht zu packen. "Wir werden dich finden...Skylar!"

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Hey Leute ^^
Das war zwar jetzt ein etwas ruhigeres Kapitel, aber ich hoffe, dass es euch dennoch gefallen hat.
Lasst mir doch einen Kommi und/ oder Vote da :D

LG♡

Destiny (Fairy Tail FF)Where stories live. Discover now