Liebe, Freund und Tommy

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,,Warte pass auf. Gleich stirbt er." ,,Thomas! Hör auf der Stelle auf zu Spoilern! Ich guck nie wieder einen Film mit dir." Alles was er mir gab war ein freches Grinsen. Ich tat einen auf beleidigt und drehte mich demonstrativ von ihm weg. Blieb nur nicht lange so, denn Thomas packte mich an der Hüfte und zog mich zurück. Er küsste mich und lächelte gegen meine Lippen als ich erwiderte. Er hatte soeben gewonnen. Na ganz toll.
Aus dem Fernseher drang ein erstickte Laut. ,,Er ist Tod", nuschelte er gegen meine Lippen. Noch während des Kusses gab ich ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, was ihm ein grinsen entlockte. ,,Du bist so ein Idiot."

Den Tag über hatte ich nicht viel getan. Hauptsächlich hatte Dylan mich mit zum Kampftraining genommen und ich muss sagen, ich war ziemlich gut. Auch er hatte ordentlich was einstecken müssen. Ich bin zwar nicht stolz drauf, aber jetzt hatte ein wunderschönes blaues Auge. Ok, doch. Ich bin verdammt stolz drauf.
Darf man doch auch oder?
Ich hatte nur etwas schiss wie die anderen reagieren würden, wenn sie das mit mir und Thomas erfahren. Nicht einmal Dylan wusste es.

Als wir abends aneinander gekuschelt im Bett lagen, ließ mich dieser Gedanke einfach nicht los. Ich hatte versucht zu schlafen, doch ich konnte an nichts anderes mehr denken. Ein Nasenkratzen von Thomas verriet mir, dass er auch noch wach war. Ich wollte es nicht, doch ich sprach meine Gedanken laut aus: ,,Thomas? Was ist das hier?" Er schaute mich fragend an. ,,Was meinst du?" ,,Ich meine uns beide" ,,Was möchtest du denn was es ist?" ,,Schlag dir dein Grinsen aus dem Gesicht. Gegenfragen gellten nicht." ,,Ach nein?" Bestimmt schüttelte ich meinen Kopf. ,,Nein!"
Ich hatte Angst er würde jetzt mit so nem scheiß wie 'lass es uns langsam angehen' oder 'lass es uns vor den anderen geheim halten' ankommen. ,,Wenn sie fragen sollen sie es wissen. Ich meine, wir lieben uns. Warum sollten wir das geheim halten? Wir benehmen uns wie es uns eben gerade passt." Gut mit der Antwort war ich zufrieden. Ich nickte und wollte mich gerade wieder hinlegen, als er seine Hand unter meinen Rücken legte. Er hielt mein gesamtes Gewicht mit seiner bloßen Hand. Scheiße hat der Typ Muskeln! Gerade als ich ihm sagen wollte er solle mich verdammt nochmal loslassen spürte ich seine weichen Lippen auf meinen. Es war ein so intensiver und leidenschaftlicher Kuss, der mir den Atem raubte, sodass ich erstmal nach Luft schnappen musste. Belustigt schaute Thomas mich an. "Ich has.." Die letzten Worte verschwanden in einem weiteren Kuss. "Ich liebe dich" flüsterte er. Sein warmer Atem jagte mir eine Gänsehaut über den Körper. Scheiße wie ich den Jungen liebte! Ich schlang meine Arme um seinen Hals. "Ich hasse dich" fuhr ich mit einem Grinsen meinen Gedanken fort. Bevor er etwas sagen konnte überwältigte ich ihn mit einem Kuss. Ha, damit hatte er wohl nicht gerechnet!

Als ich am Morgen aufwachte, war ich definitiv noch im Schlafmodus. Meine Augen klappten mir einfach wieder zu. Ich kuschelte mich zurück in mein Kissen, fuhr aber senkrecht hoch als es anfing mit mir zu reden. ,,Na, bin ich bequem?" ,,Heilige scheiße Tommy!" Meine Hand fühlte mein rasendes Herz in der Brust protestieren. ,,Bin ich so schrecklich?"
Immer noch etwas verschreckt schüttelte ich meinen Kopf. ,,Nein aber du hast mich fast zu Tode erschreckt." Er griff sich meine Hand und zog mich zurück neben sich. Ich platzierte meinen Kopf auf seiner Brust und lauschte seinem Herzschlag. ,,Wollte ich nicht, meine Königin." Unwillkürlich musste ich Lächeln. Dieser Spitzname lockte einfach etwas in mir hervor. Etwas, was sich wirklich gut anfühlte. Zum Sterben gut sogar. Ich hatte mich immer für die Art Mädchen gehalten, denen Jungs egal waren. Die nicht wegen einem Typen alles Aufgaben und die unabhängig blieben. Doch momentan tat ich ziemlich genau das komplette Gegenteil.
,,Was hast du heute vor?", fragte ich ihn. ,,Wir haben heute noch eine Besprechung. Nichts Dramatisches. Eher so Routinemäßig." Ich nickte und fragte ihn nicht weiter.

Doch irgendwann war es Zeit aufzustehen. Für mein Kissen jedenfalls. Ich ließ mich einfach wieder nach unten gleiten und versuchte weiter zu schlafen. Aber alles was ich tat, war mich wild herumzuwälzen.
Nach einer weiteren geschlagenen Stunde, gab ich es schließlich auch auf und wankte in mein Zimmer.
Es brauchte eine halbe Ewigkeit, bis ich es geschafft hatte, mich ins Bad zu begeben nur um dann zu merken, dass ich ja gar keine Kleidung mitgenommen hatte. Irgendwann war aber auch diese schwierige Aufgabe erledigt und ich konnte runter in die Küche gehen.

Die Angst der Adler✔️Where stories live. Discover now