Zu viele Gespräche

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,,Dylan, gib mir sofort mein Essen zurück!" ,,Keine Chance Prinzessin!" Na toll. War ja klar dass er mir mein Stück Fleisch vom Teller ziehen musste. ,,Gehört alles zum Training." Verwirrt schaute ich ihn an. ,,Weshalb denn zum Training?" Sein verschmitztes grinsen verriet mir, dass jetzt etwas total beklopptes seinen Mund verlassen würde. ,,Reflexe meine Liebe, Reflexe." ,,Scheiß auf Reflexe. Gib mir sofort mein Essen zurück! Außerdem, wenn ich jetzt nicht genug Eiweiße und Vitamine zu mir nehme, schadet dass meinem Training doch nur. Und dass willst du doch nicht oder?" Ja, auch mir fallen solche dämlichen Kommentare ein. Hätte er wohl nicht gedacht, so wie er mich anschaute. ,,Oh, erwischt Dylan." Ein Junge neben ihm, der sich vorhin als Craig vorgestellt hatte, schlug ihm spielerisch auf die Schulter. ,,Da hat sie nicht ganz unrecht", mischte sich jetzt auch der Typ links von Dylan ein. ,,Dankeschön", bedankte ich mich bei den beiden. ,,Endlich welche die mich verstehen. Dylan, du willst doch nicht dass ich umkippe oder?" Mit einem bettelndem Hundeblick und ganz großen Augen, schaute ich ihn mitteilenswert an. Thomas neben mir, musste sich die Lippen aufeinander pressen und sich wirklich stark zusammen reißen. Genauso wie ein paar andere, die unsere Konversation oder eher Diskussion über mein Essen, mitverfolgt hatten. Er schloss seine Augen und seufzte zitternd aus. Dann sagte er mit weinerlicher Stimme ,,nein, dass könnte ich dir doch nicht antun. Dir doch nicht." ,,Du bist so ein Idiot", lachte ich. Er zwinkerte mir nur zu. ,,Ich weiß. Na gut dann will ich mal nicht so sein." Endlich hatte ich mein Fleisch wieder! Ich komme mir gerade vor wie ein Haufen wilder Tiere, die sich um fressen stritten. Ich seufzte auf und fing endlich an, meinen Magen zu füllen.

Immer wieder musste ich an Thomas denken. Jetzt hatte ich an meiner Wand nicht nur den Adler, sondern auch unsere Handabdrücke. Ist irgendwie widersprüchlich. Ironie guten Tag. Ich beschloss seinen Vorschlag mit den weiteren Abdrücken anzunehmen da ich nicht wollte, dass irgendjemand auf dumme und vor allem falsche Gedanken kommt!

,,So, was steht heute noch an?", fragte ich mit vollem Mund. Thomas strich sich nachdenklich über seine Unterlippe. ,,Für heute Nacht ist noch ein großes Ding geplant." Jetzt wurde ich neugierig. ,,Was denn für ein großes Ding?" ,,Ein großes Ding halt." Ich stöhnte genervt aus. ,,Man Thomas! Ich gehöre jetzt auch dazu also sag jetzt." ,,Jaja ist ja gut." Er stopfte sich ganz entspannt die Gabel in den Mund. ,,Thomas!" Er entgegnete aber nur ganz gelassen ,,hetzt mich nicht." Also wartete ich noch eine Minute in der mein Essen dran glauben musste. Nach meinem Massaker war es nicht mehr als Essen zu identifizieren. Warum machte er es auch nur so spannend? ,,Also", begann er endlich. ,,Schon mal was von Dragonheart gehört?" Ich brauchte eine Weile bis es im Oberstübchen Klick machte. ,,Äh, ist dass nicht die Gang, die vor einem Jahr den Anschlag vermasselt hat?" Naja was heißt hier Anschlagen? Kein Terrorismus oder sonstiges. Nein, die Idioten wollten gleich hoch hinaus und Bill de Blasio, den Bürgermeiste von New York entführen. Endete damit, dass die Hälfte geschnappt und bis zu 30 Jahren Haft verurteilt wurde. Schwachmatten. ,,Was ist mit den?" ,,Sie werden immer gefährlicher. Sie haben sich neu formiert und sind jetzt nahezu eine echte Bedrohung. Der Plan ist sie heute zu stürmen und auszuschalten." ,,Sind die echt so gefährlich? Ich hab seit der Sache damals
nie mehr was von denen gehört. Ich dachte die haben sich aufgelöst." Er schüttelte nur den Kopf. ,,Nein. Ihr Anführer wurde damals festgenommen. Ihr neuer war viel cleverer und gerissener als der alte. Ein Jahr lang verstecken, alle Welt glauben lassen sie existieren nicht mehr, sich sammeln, neue Pläne, Waffen, besseres Training und und und. Von einem Kontaktmann habe ich die Information, dass sie vorhaben uns auszulöschen. Dass kann ich natürlich nicht zulassen. Also greifen wir heute an. Wir haben keine Wahl. Der Anführer würde uns eigenhändig zerstückeln wenn wir ihm zuerst in die Hände fallen. Er hat keine Seele." ,,Habt ihr dass nicht alle? Ich spreche auch für mich. Wir alle töten doch oder?" Jetzt mischte Dylan sich mit in unser Gespräch. ,,Schon aber nur wenn es sein muss. Also es müsste nicht sein wenn wir erst gar kein Überfall machen würden aber es ist jetzt nicht so dass wir durch die Stadt rennen und wahllos auf irgendwelche Leute abknallen. Und auch so versuchen wir immer so viele lebende zu lassen wie es geht. Wir Schrecken nicht davor zurück zu schissen und zu treffen aber es muss nicht sein. Verstehst du?" Naja so halbe halbe. ,,Ach lass sie", entgegnete Thomas. ,,Sie kennt's nunmal nicht anders. Orel macht dass halt so." Ok eigentlich sollte ich beleidigt sein aber er hatte recht. ,,Ach komm. Den Kommentar hättest du du dir auch verkneifen können", meinte Dylan angepisst. ,,Nein lass ihn, er hat doch recht", entgegnete ich. ,,Orel knallt so viel ab wie geht. Und er hat auch recht, dass ich es nunmal nicht anders kenne. Ich muss mich erst daran gewöhnen so zu sein wie ihr. So Familiär." Craig schaute mich belustigt an. ,,Familiär?" Ich nickte. ,,Ja. Bei Orel war jeder jedem egal. Vor allem ich! Dass ihr überhaupt so mit mir redet ist schon Neuland für mich. Glaub mir. Dort ist es eindeutig anders als hier. Aber ich bin froh dass ich ein Teil von euch sein darf."

Die Angst der Adler✔️Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora