Konfrontation

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~Jim~

Ich wachte auf und hielt meine Augen für eine Weile geschlossen, während ich mich wunderte, warum sich mein Arm taub anfühlte. Meine Lider öffneten sich abrupt, als die Erinnerung an letzte Nacht wiederkam, und ich blickte direkt in das hübsche Gesicht von Victoire Weasley, die friedlich an meine Brust gekuschelt schlief und auf meinem Arm lag. Ich ließ meine Augen über ihre Gesichtszüge wandern. Ich wagte es nicht, mich zu rühren, denn ich wollte sie nicht wecken.

Als sie die Nach zuvor bewusstlos geworden war, hatte ich vorsichtig die Decke über ihr ausgebreitet und mich neben sie gelegt, um auf sie aufzupassen für den Fall, dass ihr schlecht wurde. Ich musste wohl nach einer Weile eingeschlafen sein, da es draußen nun bereits hell war.

Sie war so betrunken gewesen. Ich war mir sicher, dass sie einen fürchterlichen Kater haben würde, sobald sie aufwachte. Langsam zog ich meinen Arm unter ihr weg und stand auf, um mir ein Glas Wasser einzugießen. Als ich mich wieder umdrehte, blinzelte Victoire mich schläfrig an, offensichtlich verwirrt, sich in meinem Bett wiederzufinden. Sie setzte sich etwas auf und ich reichte ihr wortlos mein Glas.

„Danke," murmelte sie und ich nickte nur. Ich setzte mich auf die Bettkante und fuhr mir mit einer Hand durch mein zerzaustes Haar, während sie mich schüchtern ansah. „Haben wir... ähm... Hast du...?" fragte sie zögerlich. Für einen Moment war ich verwirrt, doch dann schüttelte ich meinen Kopf und antwortete: „Natürlich nicht. Trink." Ich deutete auf das Glas in ihrer Hand.

Ich sah zu, wie sie es leerte, und nahm es ihr dann wieder ab, um es auf den Nachttisch zu stellen.

„Wie fühlst du dich?" fragte ich. Sie zuckte nur mit den Schultern und rieb sich die Stirn. Offensichtlich hatte sie mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Ich hielt einen Seufzer zurück, stand wieder auf und ging zur Tür. Meine Hand ruhte auf dem Türknauf, als ich sie noch einmal über meine Schulter hinweg ansah. „Du solltest dich anziehen und dann runterkommen. Ich schätze, sie suchen schon nach dir. Ich warte draußen." Damit verließ ich das Zimmer, um ihr Zeit zu geben, ihre Sachen zusammenzusammeln und vielleicht etwas dafür zu tun, weniger verkatert auszusehen.

Draußen lehnte ich mich gegen die Wand neben der Tür und dachte über die Ereignisse von letzter Nacht nach. Mein Plan hatte offensichtlich funktioniert. Ich hatte sie eifersüchtig gemacht. Allerdings hatte ich nicht erwartet, dass sie so ausflippen und mich schlagen würde. Und am wenigsten hatte ich gedacht, dass sie sich anschließend öffentlich so mit Teddy zur Schau stellen würde. Ich runzelte die Stirn. Ich fühlte mich schuldig, dass ich es soweit hatte kommen lassen.

Als Vic endlich aus meinem Zimmer kam, hatte ich eine Entscheidung getroffen. Ich würde ihr ein Freund sein. Nicht mehr, nicht weniger.

Sie überraschte mich, indem sie mich umarmte, sobald ich mich ihr zugewandt hatte. „Danke, dass du dich um mich gekümmert hast," flüsterte sie und ich gab ihr ein kleines Lächeln.

„Kein Problem," erwiderte ich. „Tut mir leid, dass ich dich überhaupt erst aufgeregt habe." Ohne auf ihre Antwort zu warten, legte ich meinen Arm um ihre Schulter und führte sie die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinunter, wo wir direkt mit ihrem Freund zusammenstießen.

Teddy starrte mich zornig an, als er uns gemeinsam von meinem Schlafsaal kommen sah. „Du Bastard," spuckte er. „Was hast du mit meiner Freundin zu schaffen?" wollte er wissen.

Ich sah ihn kalt an. Wir waren ungefähr gleich groß, aber ich war bei weitem muskulöser. Meine Muskeln zeichneten sich unter meinem Hemd ab, als ich Victoire losließ und mich vor ihm aufbaute.

„Was ich mit deiner Freundin zu schaffen habe?" Ich verengte meine Augen, während ich ihn scharf ansah. „Ich habe mich um sie gekümmert, während du dir die Seele aus dem Leib gekotzt hast. Ich wette, du hast nicht mal gemerkt, dass sie weg war," sagte ich verächtlich.

Teddy sah mich weiterhin finster an und ich wusste, dass ich Recht hatte. Er hatte es bis zum darauffolgenden Morgen, als er endlich ein wenig ausgenüchtert war, nicht bemerkt. Ich schüttelte angewidert meinen Kopf und wandte mich an Victoire: „Da hast du dir ja einen schönen Freund ausgesucht."

Sie winkte nur ab und murmelte etwas davon, sich einen Kaffee holen zu wollen und sich momentan für nichts anderes zu interessieren. Damit ließ sie uns beide allein. „Bleib weg von ihr," knurrte Teddy.

Belustigt hob ich eine Augenbraue: „Oder was?"

„Ich habe viele Freunde an dieser Schule, Jim Ward. Ich kann dir das Leben zur Hölle machen."

Ich grinste ihn einfach nur höhnisch an. „Deine Drohungen machen mir nicht die geringste Angst... Teddy," konterte ich und drehte mich auf dem Absatz um. Ich fühlte seinen düsteren Blick in meinem Rücken, als ich den Gemeinschaftsraum verließ.

Ich war mir sicher, dass er versuchen würde, mir irgendetwas Gemeines anzutun, sollte er die Gelegenheit dazu bekommen. Aber ich wusste auch, dass ich genug Freunde hatte, die mir beistehen würden, wenn es dazu käme. Deshalb machte ich mir darüber keine allzu großen Sorgen.

In der Großen Halle sah ich mich um und entdeckte Fred beim Frühstück am Gryffindortisch. Ich setzte mich zu ihm und klaute ein Stück Toast von seinem Teller. Während ich lustlos daran knabberte, ertappte ich ihn dabei, wie er mich unverschämt angrinste.

„Was?" knurrte ich. Er zuckte mit den Achseln und wandte sich wieder seinem Frühstück zu. Er mampfte fröhlich weiter seinen Toast und warf mit unterdessen immer wieder schadenfrohe Blicke zu. „Was?" wiederholte ich in bedrohlichem Tonfall.

„Victoire hat dich geschlagen," platzte er heraus und lachte schallend.

Für einen Moment starrte ich ihn einfach nur an, bevor sich langsam ein Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete: „Das hat sie wohl."

Ich schaute umher und entdeckte Victoire, die am anderen Ende des langen Tisches saß und über einem Kaffee brütete. Sie sah müde aus und trotzdem atemberaubend. Ich dachte noch einmal über meine Entscheidung von vorhin nach. Vielleicht doch nicht einfach nur Freunde. Eines Tages...



Heart-Shaped Bruises - Keiner wie Du (Eine Harry Potter Fanfiction)Where stories live. Discover now