Provokation

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~Victoire~

Meine Augen wanderten zu Jim und ich wünschte bei Gott, sie hätten es nicht getan. Denn was erblickte ich anderes als ihn, wie er mit dieser nuttigen Schlampen-Hure, Chelsea Riddock, rumknutschte?

Ich sah rot. Wie der Blitz war ich bei ihnen.

„Du verdammte SCHLAMPE!" kreischte ich und fasste sie bei den Haaren, um sie von Jims Schoß zu zerren. Ich hatte ein paar Flaschen Butterbier gehabt und dachte nicht klar... nicht im Geringsten. Ungefähr so klar wie dicke Tinte.

„Was zur Hölle, Victoire?!" keifte sie als Erwiderung und schlug nach meinem Bein. Ich ignorierte sie und starrte Jim Ward an. Erst vergriff er sich an meinem Herzen und jetzt musste er ausgerechnet etwas mit ihr anfangen?!

„Steh auf," befahl ich, etwas unsicher auf meinen roten Highheels. „Und kämpfe wie ein Mann... du... du nutzloser Sack..."

Jim blinzelte. „Ich kämpfe nicht mit kleinen Mädchen," sagte er mir mit einem Schulterzucken.

Ich schlug ihm ins Gesicht. Hart.

„Ich bin kein kleines Mädchen," zischte ich und meine Augen füllten sich mit Tränen. „Geh und fick dich mit einem Schraubenzieher, Jim Ward." Ich rannte die Treppe hoch zu den Schlafsälen und schluchzte, während die höhnischen Rufe und das Gelächter in meinen Ohren nachklangen.

***

Ich hob meinen Kopf vom Kissen, als ich den Türknopf rütteln hörte.

„Vic?" Es war Rose. „Teddy will, dass du runterkommst."

Ich hickste leise und glättete meine Haare mit zitternden Händen, während ich mich aufsetzte. „Ich... Ich will nicht."

Ich hörte ein Seufzen. „Na gut," sagte sie. „Ich werd' gehen und es ihm sagen."

Rose war noch nie besonders geduldig mit mir gewesen. Sie hielt mich wahrscheinlich für eine ziemliche Drama Queen, wenn ich ehrlich war.

Ich schniefte und sah in den Spiegel neben meinem Bett. Ich lächelte mich leicht an. „Hey," flüsterte ich mir selbst heiser zu. „Sitz hier oben nicht ganz alleine rum, während alle anderen Spaß haben. Beweg deinen Arsch da runter, Mädchen!" Meine Stimme war nun schärfer. „Zeig diesem Bastard wie sexy und verdammt großartig du bist."

Ich nickte und stand auf, um in das kleine Bad nebenan zu gehen, wo ich mir ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Danach frischte ich mein Make-Up auf: dunkler Lidschatten, Eyeliner, Mascara und mein Markenzeichen, knallroter Lippenstift. Ich entledigte mich meiner zerknitterten Schuluniform, besprühte mich mit meinem Pfirsich-Parfüm und zwängte mich in einen engen dunkelblauen Minirock. Ich zog mir ein rot-weiß gestreiftes bauchfreies Oberteil über den Kopf und schlüpfte zurück in meine roten Highheels, bevor ich mir ein strahlendes Lächeln im Spiegel zuwarf. „Zeig dem Kerl, was er verpasst, Mädchen," sagte ich.

Ich spazierte die Treppe hinunter und versuchte, nicht hinzufallen. Wenigstens war ich inzwischen ein bisschen ausgenüchtert. Obwohl ich mir nun vorgenommen hatte, heute Nacht noch höllisch betrunken zu werden.

Im Türrahmen lehnend ließ ich mein strahlend weißes Lächeln aufblitzen. „Guten Abend," sagte ich mit verheißungsvoller Stimme. Ich wanderte rüber zu Teddy. Ich war mir sehr bewusst, dass ich alle Augen auf mich zog, und presste meine Lippen gegen Teddys. Keine Spielchen.

Teddy umklammerte sein Glas Feuerwhiskey und schwankte mit mir. Ich konnte es auf seinen Lippen schmecken... die Party war sichtlich fortgeschritten. Ich zog mich ein wenig zurück, schaute umher und entdeckte Jim, der in einer Ecke vor sich hin brütete.

Heart-Shaped Bruises - Keiner wie Du (Eine Harry Potter Fanfiction)Where stories live. Discover now