Kapitel 50

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„Guten Morgen, Schlafmütze", weckt mich Heiko mit einem sanften Kuss auf die Stirn. Ich ziehe die Decke über meinen Kopf und versuche noch ein wenig zu schlafen. Er zieht sie wieder hinunter und ich höre ihn lachen.

„Du kannst gerne noch schlafen, ich fahre schnell nach Hause und ziehe mich um, dann können wir noch etwas unternehmen."

„Nein, ich komme mit", murmle ich und rubble mir die Augen. Schlafen kann ich jetzt vermutlich sowieso nicht mehr.

„Wirklich? Du musst nicht..."

„Doch ich will mich noch von deinen Eltern verabschieden. Ich sehe sie ja nicht mehr."

„Na gut, dann beeil dich, ich hab Hunger", lacht Heiko.

„Yes, Sir."

Als ich fertig bin, klopfen wir noch schnell bei Ella an um sie aufzuwecken und ihr Bescheid zu geben, dass wir unterwegs sind.

„Sehen wir uns später noch?", fragt sie.

Heiko und ich tauschen kurz einen Blick und nicken. Wir denken vermutlich gerade das Gleiche. Wir wollen alleine sein, aber das wäre nicht fair den anderen gegenüber. Außerdem können wir ja auch mit den anderen Zeit zusammen verbringen. Mir ist es egal, was und mit wem wir etwas unternehmen. Hauptsache Heiko ist dabei.

Wir fahren zu Heiko und die Bahnfahrt liege ich mit meinen Kopf auf seinen Schultern. Ich bin immer noch sehr müde. Wie kann Heiko in der Früh nur so fit sein? Oh ... ich habe vergessen, dass er es gewohnt ist wenig Schlaf zu haben.

Als wir aus der Bahn aussteigen, nimmt er meine Hand. Einen Moment bin ich überrascht über seine Handlung, aber ziehe meine Hand nicht weg. Ich grinse innerlich und merke, wie mein Körper vor Freude gerade explodieren könnte. Heiko in dieser männlichen selbstbewussten Rolle zu sehen, ist wirklich sexy. Vor seiner Haustür lässt er meine Hand wieder los um die Haustüre aufzusperren. Ich bin sogar froh darüber. Vor seinen Eltern Händchen zu halten, wäre mehr als nur komisch.

„Mum, wir sind da", schreit Heiko ins Haus.

„Wir?", fragt sie und kommt ins Vorzimmer. „Oh, hallo Marie", begrüßt sie mich, als sie mich sieht.

„Ist Roman da? Ich muss ihn kurz etwas fragen...", fragt Heiko.

„Ja er ist in seinen Zimmer mit Anna."

„Okay", sagt Heiko und rennt die Treppen hinauf.

„Wie geht's dir Marie? Du bist gestern so schnell verschwunden", erinnert sich Anja.

„Ja, ich war ein bisschen durcheinander. Ich habe vergessen Ella Bescheid zu geben, sie hat sich sorgen gemacht und dann hab ich mich beeilt", lüge ich. Ich kann ihr ja schwer erzählen, dass ich mich wegen dem Verhalten ihres Sohnes so merkwürdig verhalten habe.

„Ach so. Freut mich, dass wir uns noch mal sehen, bevor du fährst."

„Ja, ich bin extra gekommen, damit ich mich noch verabschieden kann."

„Wann geht's morgen los?"

„Viel zu früh", stöhne ich.

Heiko kommt die Treppen wieder herunter.

„Na wie war es im Hotel?", fragt Anja mit hochgezogener Augenbraue.

„Super", antwortet er knapp.

„Hat es sich ausgezahlt?", fragt seine Mutter ein wenig spöttisch.

„Ja, voll!", antwortet Heiko desinteressiert und widmet sich mir wieder. Ich sehe ihn unglaubwürdig an, dass er mit seiner Mutter so spricht, aber das scheint ihn nicht zu interessieren.

„Marie! Ich muss dir unbedingt etwas zeigen, komm mit!"

„Wolltest du dich nicht fertig machen?", frage ich.

„Ja gleich!"

Er nimmt meine Hand und rennt mit mir die Treppen hoch. Wieso hat er es so eilig? Wir gehen in sein Arbeitszimmer und er dreht den PC auf.

„Du weißt ja, dass wir seit Anfang diesen Jahres, kaum Videos gedreht haben, wegen dem Abi und so."

„Ja...?"

„Aber wir haben heimlich an einem Projekt gearbeitet."

„Wo habt ihr bloß diese ganze Zeit her?", lache ich.

„Du weißt ja, wie wichtig uns das ist, dass konnten wir nicht einfach so stehen lassen. Außerdem war es eine nette Ablenkung zum ganzen Lernen."

„Na komm, was ist es denn?", frage ich.

„Ein Album."

„Was wirklich?", ich bin überrascht, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Ich habe eigentlich an gar nichts gedacht. Aber ein Album ist ja was richtiges Großes! Vor allem für die beiden.

„Ja", sagt er stolz. „Ich hab Roman gefragt, ob ich es dir zeigen darf."

„Das ist ja unglaublich! Darf ich es mir anhören?", frage ich. Hoffentlich hat Roman ‚Ja' gesagt!

„Ja klar, hör dir alles in Ruhe an. Ich gehe derweil duschen."

„Danke!"

Ich drehe die Musik auf und bin erstaunt. Trotz des Stimmbruches, klingen die Lieder wirklich gut. Aber die Jungs können sich sowieso gnädig schätzen. Ihre Stimmen sind immer noch sehr angenehm zu hören. Aber das Album klingt wirklich gut. Sehr erwachsen und reif. Es sind gemischte Arten von Songs oben. Von Liebessongs, bis zu Partysongs. Mir gefallen die Lieder ganz gut, dass ich sogar dazu mit wippe.

„Na gefallen sie dir?", fragt Roman, der ins Zimmer kommt. Ich erschrecke mich kurz. Er hat mich bestimmt mitwippen gesehen.

„Ja! Wirklich gut! Wie seid ihr auf die ganzen Texte gekommen? Ganz alleine oder hat die jemand für euch geschrieben?"

„Hauptsächlich alleine, aber wir haben natürlich mit ein paar Songwriter die Songs überarbeitet. Dreimal darfst du raten, von wem die ganzen Love Songs stammen", lacht Roman.

„Ich hoffe natürlich von dir, sonst ist Anna sicher beleidigt", antworte ich schlagfertig und strecke ihm die Zunge heraus. Ich weiß natürlich ganz genau, worauf er angespielt hat.

„Ja sowieso. Wir haben sie zusammen geschrieben ..."

„Wirklich tolle Arbeit. Neben dem Abi und so! Wann wird es veröffentlich?"

„Im Sommer.. Ein genaues Datum steht noch nicht fest."

Heiko kommt ins Zimmer nur mit einer Boxershorts begleitet. Ich habe ihn bis jetzt nur Dunkel oben ohne gesehen. Sofort werde ich verlegen und starre auf den PC um nicht seinen Oberkörper zu begaffen und möglicherweise noch zum Sabbern zu beginnen.

„Gefallen dir die Lieder?", fragt Heiko, der gerade seine Haare mit einem Handtuch trocken rubbelt.

„Ja sie sind wirklich gut. Bekomme ich die Lieder dann? Oder muss ich sie mir selber kaufen? Wenn ja, dann werde ich sie wohl oder übel illegal runterladen müssen", lache ich. Heiko verdreht die Augen.

„Ich schicke sie dir", sagt er.

„Das war nur ein Scherz", lache ich.

Ich gehe auf Youtube und schalte das älteste Lied von ihnen an. „Mach es jetzt", ich hebe meine Hände in die Höhe und shake dazu ab. Die Jungs verdrehen die Augen.

„Das ist immer noch mein Lieblingslied", lache ich und singe melodramatisch mit. Heiko dreht die Musik wieder ab.

„Was denn?", lache ich.

„Das ist einfach nur unprofessionell."

„Also ich finde es süß. Vielleicht solltet ihr es neu aufnehmen, mit euren tiefen sexy stimmen."

„Können wir uns ja überlegen", lacht Roman. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es sich nicht überlegen werden.


Age is overrated [Lochis FF]Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon