Kapitel 11

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Marc holt sein Handy heraus und hebt ab. „Ja... okay... nur Marie... Ja ich muss auch noch kurz ins Zimmer."

„Wir müssen los", sagt mir Marc, nachdem er aufgelegt hat. Ich hole meine Geldbörse hinaus und will zahlen.

„Lass das, ich zahle schon."

„Dankeschön."

Wir treffen uns vor dem Hotel mit den Zwillingen. „Ich gehe hoch und bringe unsere Sachen nach oben und will mich kurz duschen", sagt Roman.

„Okay und du?", frage ich Heiko.

„Wenn du willst, können wir derweil etwas machen."

„Wir rufen euch dann an", sagt Marc.

Heiko und ich spazieren ein wenig durch die Stadt und lassen uns auf einem ruhigen Plätzchen auf einer Bank nieder.

„Wie war es heute?", frage ich, weil Heiko die ganze Zeit schon so ruhig ist.

„Anstrengend. So Meet and Greets sind immer anstrengend und hektisch. Ich bevorzuge Konzerte mehr. Wenn man so viele Menschen sieht, umarmen muss, Fotos machen muss, unterschreiben muss, dann wird man nach einer Zeit irgendwann verrückt. Es waren wirklich viele Leute da, mehr als auf dem Konzert. Ich glaube ganz Österreich war heute da."

Ich muss lachen „vermutlich sind mehrere Leute aus anderen Bundesländern gekommen, nur um euch zusehen."

„Ich bin so froh, endlich Ruhe zu haben", sagt er und legt seinen Kopf auf meine Schulter. „Roman war komplett fertig danach, bei ihm ist irgendwie heute alles schief gelaufen, deswegen ist er nicht so gut darauf. Wir wurden fast nieder gerannt. Er hat einen Schlüsselanhänger in sein Auge bekommen und er hat sich mit Wasser angeschüttet, während dem trinken, weil ihn irgendjemand unabsichtlich gestoßen hat."

Ich muss lachen. Irgendwie klingt es witziger, als es vermutlich im Endeffekt war und Heiko wirkt auch ganz schön müde.

„Der Arme. Ich glaube, der kommt heute nicht mehr nach draußen."

„Glaube ich auch nicht. Aber ich wollte noch ein wenig Zeit mit dir verbringen, immerhin fahren wir übermorgen ja schon wieder."

„Wenn du müde bist, kannst du gerne ins Zimmer gehen."

„Nein es geht schon", sagt er und setzt sich wieder aufrecht hin.

„Ich habe in etwa 50 neue Handynummern. Brauchst du eine?", fragt Heiko mich und grinst.

„Nein danke. Was schreibe ich mit einer 10 Jährigen?", lache ich.

„Du kannst ja über mich schreiben."

„Ich schicke ihnen höchstens deine Nummer, damit sie mich in Ruhe lassen."

„Nein, bitte nicht. Ich hätte dir meine Nummer nie gegeben, wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, dass du sie keinem gibst."

„Mach ich schon nicht. Aber gibt es denn keine der du vielleicht schreiben möchtest?"

„Um ehrlich zu sein, weiß ich keine Gesichter mehr zu den Nummern."

„Das ist doof."

„Wieso willst du mich eigentlich die ganze Zeit verkuppeln?", fragt er mich mit hochgezogener Augenbraue.

„Ich weiß nicht, du siehst aus als hättest du es nötig", necke ich ihn. „Was ist denn überhaupt dein Typ?"

„Du", antwortet er und lacht.

„Heiko....", ich sehe ihn unglaubwürdig an.

„Das war nur ein Scherz. Ich habe keinen Typ, das Aussehen ist mir eigentlich egal. Aber eine Freundin brauch ich im Moment wirklich nicht. Hast du eigentlich einen bestimmten Typen?"

„Nicht wirklich. Es gibt halt No-Go's"

„Und die wären?"

„Er sollte nicht zu hässlich sein, er sollte nicht zu weit weg wohnen, er sollte etwas anständiges Studieren und nicht zu jung sein ... solche Sachen halt."

„Wow... das trifft ja alles auf mich zu."

„Was? Nein! Ich habe nicht an dich gedacht. Und hässlich bist du auch nicht. Es gibt so viele Mädchen die das bezeugen können."

„Versprichst du mir, wenn du einen Freund hast, dass du mich nicht einfach links liegen lassen wirst?", fragt Heiko und meint es wirklich ernst.

„Ich werde mein Bestes geben. Solang du mich noch als Freundin willst."

„Ich bin echt müde, ich werde jetzt in das Hotel gehen", sagt Heiko und reibt sich die Augen. Ich bringe ihn noch vor das Hotel und wir verabschieden uns mit einer Umarmung.


Age is overrated [Lochis FF]Where stories live. Discover now