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Der Tag vergeht schneller als sonst, was vielleicht auch daran liegt, dass ich in den Pausen Bewerbungen geschrieben habe, da ich mir dachte, dass ich mir ja auch einen ordentlichen Job suchen kann.

In dem Bus verbringe ich meine Zeit damit mein Buch weiterzulesen. Als ich zu Hause ankomme, schläft meine Mutter. Ich nehme mir einen Apfel und schreibe ihr einen Brief, indem drinnen steht, dass ich spazieren bin, und dass sie mich anrufen kann, wenn sie etwas braucht oder es ihr nicht gut geht.

Ich packe mir einen kleinen Rucksack mit der vorgeschriebenen Bewerbung, meinen Laptop, meinem Ausweis und etwas Kleingeld und mache mich auf dem Weg ins nächstgelegene Café, wo ich aus Erfahrung weiß, dass ich etwas ausdrucken kann.

Nach zwanzig Minuten komme ich in dem kleinen Kaffee an. Ich bestelle mir eine heiße Schokolade und hole meinen Laptop raus. Ich fange an, die Bewerbung um zu schreiben und nach einigen Minuten kommt eine Kellnerin mit meinem Getränk. Ihr Blick fällt auf meinem Laptop und nachdem sie sich die Überschrift durchgelesen hat, richtet sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich.

"Du suchst einen Job?"

Ich nicke und schreibe weiter.

"Also aus sicherer Quelle weiß ich, dass wir noch jemanden brauchen. Also wenn du Lust hast?"

"Oh natürlich hätte ich das. Ich kann aber nur Nachmittags und am Wochenende arbeiten, da ich noch zur Schule gehe, und ich habe noch keine Erfahrung mit dem Kellnern ."

"Das ist doch gar kein Problem, also du scheinst nett zu sein, und wenn du willst kannst du gleich morgen anfangen und Probearbeiten. Also nur wenn du willst und Zeit hast?"

Ich nicke.

"Wann soll ich morgen hier sein?"

Ich kann es gar nicht glauben. Es ging alles so schnell und ich musste mich nicht mal irgendwo bewerben.

"Um drei?"

Ich nicke, bedanke mich und will gerade bezahlen, als sie mir erzählt, dass ich nicht Zahlen muss, weil die Angestellten hier nichts zahlen müssen. Ich bedanke mich erneut, packe meine Sachen zusammen und verlasse das Kaffee.

Den ganzen Weg nach Hause überlege ich mir, wie das morgen alles so ablaufen wird, und dann wird mir eins bewusst.

Ich hasse es mit anderen Menschen kommunizieren zu müssen und das wird sich in einem Café wohl kaum vermeiden lassen.

Ich muss einfach über meinen Schatten springen und die Mitarbeiterin war ja auch ganz nett. Und um nicht zu vergessen, springt auch eine gute Bezahlung für mich dabei raus.

Als ich zu Hause ankomme erzähle ich meiner Mutter, dass ich jetzt wahrscheinlich einen Job habe, und nach langer Diskussion ist sie dann auch damit einverstanden, wenn ich meine Schulaufgaben nicht vernachlässige.

Am nächsten Tag mache ich mich gleich nach der Schule, die wie jeden anderen Tag gleich ablief, ins Café. Unterwegs esse ich mein Schulbrot, welches ich in der Schule nicht angerührt habe, und überlege mir, wie der Tag wohl ablaufen wird, und ob ich fest eingestellt werde.

Als ich das Café betrete, fallen mir fast meine Augen aus dem Kopf.

Das kann jetzt doch wohl nicht wahr sein.

ShyWhere stories live. Discover now