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Da stehe ich also. Ohne jegliche Freude am Leben und ohne jeglichen halt. Abgesehen von meinem Lieblingsbuch und die Musik.

Es gibt Tage, da weiß man einfach, dass es keinen Sinn hat mehr zu kämpfen, und irgendwann hat man genug gekämpft, und das habe ich.

Als ich damals in die 9 Klasse gekommen bin, dachte ich wirklich, dass ich den anderen beweisen könnte, dass ich echt nett sein kann, wenn ich will. Aber soweit ist es nicht gekommen, denn Sarah hat allen eingebläut, dass ich eine schlechte Freundin bin und zu dumm bin, um irgendetwas auf die Reihe zu bekommen.

Und weil sie es gesagt hat, haben es alle geglaubt.

So spielt das leben.

Ich ignoriere die Sprüche von Sarah gekonnt, auch wenn es mir trotzdem noch Nahe geht, wenn die mich mit fette Seekuh anreden.

Ich meine eigentlich habe ich ja gar keine Probleme mit meinem Aussehen, keine großen auf jeden Fall, jedoch tut es einen einfach nicht gut so negative Sachen Tag für Tag zu hören, denn irgendwann glaubt man sie selbst.

Nach dem ich die Busfahrt einigermaßen gut überstanden habe, gehe ich gleich auf mein Zimmer.

Ich gehe gleich hin zu meinem Sparschwein, und schaue was ich schon angesammelt habe. Ich spare auf nichts besonderes, weil ich einfach finde, dass es nicht das wichtigste im Leben ist das neuste IPhone zu besitzen. Das Geld, welches ich spare, gebe ich dafür aus, um meiner Mutter etwas abzunehmen.

Ich trage nebenbei die Zeitungen aus, um etwas dazu steuern zu können, und seitdem ich dies mache, geht es alles Berg auf.

Nachdem ich das Geld wieder in das Sparschwein reingepackt habe, weil es noch nicht so viel ist, dass es meiner Mutter helfen könnte, mache ich meine Hausaufgaben.

Deutsch. Mathe. Englisch.

Mir gefällt Mathe eigentlich am meisten. Es gibt nur eine richtige Lösung und das ist das, was mir so sehr gefällt. Bei den anderen Fächern geht es nicht um das eine richtige Ergebnis, sondern um so viele Ergebnisse, die alle richtig seien können, und das finde ich einfach nicht richtig.

Ich brauche nicht mehr als eine Stunde für die aufgaben, und als ich sie wegräume rieche ich schon das Mittagessen, das meine Mutter jeden Tag, um die gleiche Uhrzeit kocht.

Sie bessert sich wirklich.

Ich gehe in die Küche und helfe meiner Mutter beim Teller auffüllen. Es gibt Spaghetti mit Tomatensoße. Wir essen es sehr oft, da es zum ersten schnell und zum zweiten billig ist.

Meine Mutter fragt mich wie mein Tag war, aber was soll man da schon antworten?

Entweder sage ihr die Wahrheit, und sorge dann dafür, dass ich ihr meine Probleme aufzwinge oder ich lasse es sein und erzähle ihr das alles gut ist, wie immer.

Ich entscheide mich für die zweite Option.

Nach dem Essen spüle ich noch schnell das Geschirr ab, bevor ich wieder in mein Zimmer gehe und Musik an machen.

Noch ein Problem daran keine Freunde zu haben ist,  man hat einfach immer Zeit hat. Und daher das ich kein großes Hobby habe, verbringen ich meine Freizeit größtenteils damit Bücher zu lesen. Einer der einzigen sportlichen Aktivitäten die ich ausübe ist Inlineskaten.

Aber das mache ich auch nur ab und zu, wenn ich gerade Lust dazu habe.

Und gerade habe ich Lust dazu.

Ich gehe also ins Wohnzimmer zu meiner Mutter, und frage sie ob es okay ist, wenn ich noch ein bisschen rausgehe. Sie ist erst ein bisschen skeptisch, aber als ich ihr erzähle, dass ich mich mit Marie zum skaten verabredet habe, hat sie nichts mehr dagegen.

Marie ist meine fake-Freundin. Immer dann wenn mir meine Mutter etwas nicht erlauben will, erzähle ich ihr, dass ich mich mit Marie treffe. Auch wenn meine Mutter oft daran zweifelt, ob es Marie wirklich gibt, zurecht muss man sagen, freut es sie trotzdem, weil sie meint ich müsse mehr mir Leuten in meinem Alter machen.

Wenn die Leute in meinem Alter was mit mir hätten machen wollen.

ShyUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum