31. Kapitel :

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Nach dem viel zu leckeren Abendessen beschlossen wir die Bar an der Dachterrasse nochmal aufzusuchen und den Abend bei einem Cocktail ausklingen zu lassen. Wir saßen in der Nähe des Swimmingpools bei einem Cosmopolitan und Salzstangen. Cat, Niall und Liam schwammen einige Runden im Pool oder ließen sich treiben während sie an ihrem Cocktail schlürften. Harry und Louis unterhielten sich mit einigen Gästen und ich genoss den Ausblick und den bitteren Nachgeschmack des Cosmopolitan. Es dauerte nicht lange und die Lichter um uns herum erloschen, sodass die Kulisse durch kleine Licht Akzente und Kerzen beleuchtet wurde. Außerdem spielte Club Musik im Hintergrund und immer mehr Menschen besuchten die Bar. Ich genoss den Moment und kam zu dem Entschluss nach längerer Zeit wieder die sozialen Netzwerke abzuklappern. Ich scrollte mich zunächst durch Facebook um mich anschließend zu fragen, wozu ich dieses Portal noch nutzte. Zwar konnte man sich durch die unzähligen Katzen- und Kochvideos die Zeit totschlagen, doch im Grunde genommen nutzten mir diese Videos auch nichts. Deshalb besuchte ich nach kurzer Zeit Instagram und bedauerte es sofort. Unzählige Bilder von Harry in Begleitung von mir zeigten sich und die Gerüchteküche brodelte. Deshalb wagte ich es auch nicht mich durch Twitter zu scrollen, da ich mir ungefähr ausmalen konnte, welche Gerüchte es um uns herum gab. Grundsätzlich verstand ich den Trubel um uns herum. Keiner nicht einmal ich konnte klar sagen, was das zwischen uns war. Menschen sind schlichtweg dazu veranlagt Gerüchte bzw. Vermutungen über einen bestimmten Sachverhalt in die Welt zu setzen, sind aber dann verletzt wenn das Gerücht bzw. die Vermutung sie selbst betrifft. Zu meinem Verdutzen kommentierten die meisten Menschen unter diesen Fotos positives und bei dem Anblick meines Accounts stockte mir der Atem. Meine Follower Zahl war in die Höhe gestiegen, meine Bilder wurden unzählige Male kommentiert und ich zählte offensichtlich nun zu den ,, Stars'' auf Instagram. Auf der einen Seite gefiel mir diese Tatsache aber nur deshalb, weil meine Arbeit nun ein breiteres Publikum erreichen konnte. Auf der anderen Seite machte mich diese Tatsache erneut wütend, weil ich nur wegen meiner Bekanntschaft bzw. Beziehung zu Harry und den Jungs bekannt wurde. Ich verbrachte noch einige Zeit auf Instagram um den neusten Klatsch und Tratsch zu erfahren, bevor ich mich zu Liam, Niall und Cat setzte und meine Füße im Wasser hängen ließ. Wir unterhielten uns über den heutigen Tag bevor Harry und Louis sich zu mir setzen und wir auf den Abend anstießen. Harry legte dabei seine Hand auf meinen Oberschenkel ab und zwinkerte mir zu. Anschließend besprachen wir die nächsten Tage und den Tagesablauf der Jungs. Dabei lehnte ich mein Gewicht an Harrys Brust, dessen linke Hand mit meiner spielte und er hin und wieder einen Kuss auf meinen Hinterkopf platzierte. Ich genoss diesen Moment der Zärtlichkeit und versuchte diesen bis auf jedes kleine Detail aufzunehmen. Denn genau das waren Momente, die man im ersten Moment zwar genoss, sie aber nach kurzer Zeit in ihrer Intensität nicht mehr beschreiben konnte. Auf diese Weise saßen wir über weitere Stunde da und ich nutzte diese, um mit Harry über die Gerüchteküche zu sprechen. Es wusste darüber ausführlich Bescheid und verstand mich in der Hinsicht, dass es mir schwer fiel damit klar zu kommen. Gleichzeitig betonte er aber, dass dies abzusehen war und sich daran so lange nichts ändern würde, so lange man der Welt den genaueren Status  nicht verriet. Darauf ging er nicht weiter ein und um ehrlich zu sein, ärgerte mich das etwas. Hatte ihn meine Unterbrechung derartig abgeschreckt oder wollte er mit mir keine feste Beziehung führen? War dies bloß eine Beziehung für Sex? Genoss er diese Freiheit mit mir so sehr, dass er an nichts festeres dachte? Und was war mit mir? War ich doch für eine neue Beziehung bereit? Interessierte es mich wirklich so sehr, was andere über uns dachten? War es mir persönlich so wichtig zu wissen wohin diese Reise mit Harry hinführte? Ich war mal wieder durcheinander und mir meiner Ansichten nicht klar. Auf der einen Seite wollte ich keine Beziehung führen, in der ich nicht wusste wo es lang ging, auf der anderen Seite konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt aber auch keine feste Beziehung vorstellen. Deshalb versuchte ich diese Gedanken auszublenden und mich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren. Doch so sehr ich versuchte mich auf das Gespräch zu fokussieren, desto mehr schweiften meine Gedanken zu dem ein und denselben Fragen zurück. ,, Hailey?'', riss mich Harry aus meinem Nirwana und ich schüttelte verwirrt den Kopf.  ,, Alles okey?'', fragte er mich besorgt und nahm meine Hand in seine. Er drückte sie vorsichtig und legte seinen anderen Arm um meine Hüfte. Auf einmal überkam mich das Gefühl der Bedrücktheit und ich löste mich schnell aus seinem Griff. ,, Ich brauch was zu trinken'', griff ich nach meinem leeren Glas und stand auf. ,, Hailey, hab ich irgendetwas falsches zu dir gesagt oder wieso verhältst du dich auf einmal so komisch'', richtete er die Frage an mich und ich bemerkte die verwirrten Blicke der anderen auf mir. ,, Ich- ich kann das jetzt nicht'', gab ich ihm seufzend zu verstehen und lief auf den Ausgang zu. Dabei stellte ich mein Glas auf einen der freien Tische um es gleich darauf runterfallen und zerbrechen zuhören. Ich öffnete mit einem Ruck die Tür und verschwand hinter dieser bevor ich an der Wand stehen blieb und mir durch die Haare fuhr. Mir war bewusst wie dramatisch mein Abgang aussehen musste, aber ich konnte zu diesem Zeitpunkt keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles um mich herum fing an sich zu drehen und mir wurde übel. Nun gab es zwei Möglichkeiten, entweder ich überreagierte komplett aus welchem Grund auch immer oder ich war betrunken. Immerhin hatte ich an diesem Abend vier Cosmopolitan getrunken und davor hatte ich mich bloß auf die exotischen Salate und den Fisch gestürzt. Ich atmete einige Male tief aus bevor die Tür neben mir aufging und Liam den Kopf durchstreckte.
,, Hailey, alles okey?'', stellte er mir die Frage und ich seufzte laut auf. ,, Nicht du auch noch, ja alles gut'', stöhnte ich und verdrehte die Augen. 
,, Hailey, du lallst. Du bist betrunken, komm ich bringe dich auf dein Zimmer''. Liam stützte mich etwas obwohl ich noch fähig war zu gehen, doch als ich dann in meinem Bett lag und Liam mir meine Schuhe auszog, fing alles an sich zu drehen und ich stöhnte erneut auf. ,, Oh man, was habe ich mir dabei nur gedacht. Seit wann sind Cosmopolitan so stark gemischt'', stellte ich Liam die Frage, der darauf bloß anfing zu lachen und sich neben mich setzte. Er fragte ob er mir etwas bringen konnte, doch ich schüttelte bloß den Kopf und fing an mich selbst zu bedauern. 
Wie konnte ich es soweit kommen lassen? Liam war einer meiner Arbeitgeber und ich besaufte mich vor seiner und den anderen Nase? Wie oft sollte ich meinen Job noch aufs Spiel setzen? 
,, Liam, wo ist Harry?'', fragte ich ihn und setzte mich langsam auf. ,, Er war oben als ich dich gefunden und hierher gebracht habe. Wieso?''
,, Wie kann es sein, dass du hier bist aber er nicht? Wenn er tatsächlich Interesse an mir hat dann sollte er doch hier sein und sich um mich sorgen. Nicht das ich für deine Hilfe nicht dankbar bin, aber ich hoffe du verstehst was ich meine''.
Liam nickte zustimmend und ich stöhnte erneut auf. Genau diese Verhaltensweisen von Harry verstand ich nicht und genau solche Momente hinderten mich daran, etwas ernsteres mit Harry anzufangen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich langsam das Gefühl Harrys Schlampe zu sein, mit der er sich gerne vergnügte, alles andere ihn aber nicht interessierte. ,, Hailey, ich denke du solltest jetzt etwas schlafen und morgen mit Harry in Ruhe sprechen. Komm lege dich hin'', sorgte sich Liam um mich und ich fing an darüber nachzudenken, wieso Harry nicht so fürsorglich wie Liam sein konnte. ,, Harry ist nicht hier, weil ich gesagt habe er soll dich in Ruhe lassen. Vielleicht war das falsch von meiner Seite aus, aber euer Gespräch wirkte nicht gerade friedlich. Ich dachte du willst ihn nicht sehen, weshalb ich dich aufsuchen ging'', teilte er mir ehrlich mit und ohne zu überlegen was ich tat, legte ich meine Lippen auf seine. Es dauerte nicht lange und ich realisierte was ich da gerade tat, sodass ich mich schnell von ihm löste und mir die Hände vors Gesicht legte. ,, Oh mein Gott Liam, dass tut mir so Leid'', weinte ich und bemerke wie Liam aufstand und einige Schritte vor mir weg ging. Da hatte ich in einem Moment eine gute Seele kennengelernt und diese sofort von mir abgestoßen. ,, Liam hör zu, es tut mir Leid. Ich weiß nicht was ich mir dabei gedacht habe. Ich weiß es wirklich nicht. Ich bin einfach so durcheinander wegen Nick, wegen Harry und so mitgenommen von meiner Mum, dass ich nicht klar denken kann. Ich verhalte mich gerade wie eine Schlampe!'', versuchte ich mich zu entschuldigen und strich mir die Tränen aus dem Gesicht. Liam fuhr sich durchs Gesicht und da kam mir der eine wesentliche Gedanke. Er hatte meinetwegen Sophia betrogen wenn man den Vorfall so sehen wollte. Erneut liefen mir die Tränen über die Wangen und ich hatte ab diesem Moment mich nichts mehr unter Kontrolle. Was hatte ich nur getan? ,, Oh Hailey'', seufzte er und setzte sich zu meinem Bedauern wieder neben mich. ,, Ich weiß, dass du betrunken bist deshalb schiebe ich den Kuss auf den Alkohol'', sagte er und reichte mir ein Taschentuch bevor er fortsetzte: ,, Hailey, wir müssen das dennoch -''. Ein eifriges Klopfen an der Tür unterbrach diesen Moment und  Liam öffnete die Tür. Harry stand davor und sah Liam und mich abwechselnd an. Er wusste was vor einigen Minuten passiert war.




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