2.Kapitel:

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Die letzten zwei Stunden meines Aufenthalts im Flugzeug, aß ich mein Frühstück, was aus einem Papp- Croissant und einem Glas Orangensaft bestand.Währenddessen unterhielt ich mich mit meinem Nachbarn namens Harvey, der Marketing- Manager in New York war und beruflich nach München reisen musste. Es war meiner Meinung nach über 40, da seine grauen Strähnen in den Haaren darauf hindeuteten, sowie seine Falten im Gesicht. Wir unterhielten uns über allgegenwärtiges und ab und zu brachte mich Harvey zum Lachen. Er war besonders gut darin seinen Beruf zu kritisieren und ihn schlecht zu machen, aber andereseitskonnte man förmlich seine Leidenschaft zur Wirtschaft spühren. Er erklärte mir während dem Flug, was seine genauen Tätigkeiten als Marketing- Manager waren und das einzige was ich davon verstand beziehungsweise mir merken konnte, war, dass er sich hauptsächlich mit Zahlen und seinem Unternehmen speziell beschäftigte. Ich dagegen erzählte ihm belanglose Dinge über mich und warf den Fokus eher darauf, mehr über seinen Beruf zu erfahren. So kompliziert es auch klang, einen Teil von mir interessierte sein Geschwafel während der andere froh darüber war, abgekenkt zu werden. Auf diese Weise verging die Zeit wie im Nuh und schon stand ich mittendrin am Flughafen und atmete tief aus. Jetzt gab es kein zurück mehr. Ich trudelte ruhig zur Abgabe des Gepäcks hin und stellte mich in eine Lücke unter den Menschen, ehe das erste Gepäck aufs Band geladen wurde. Die ersten Menschen nahmen erleichternd ihr Gepäck vom Band und verschwanden aus meiner Sichtfläche, während andere von einem Bein aufs andere ihr Gewicht verlagerten und in ihren Smartphones nach der Uhrzeit sahen. Kurz darauf erblickte ich Harvey, der einer von den Glückspilzen war, und sein Gepäck als einer der ersten ergattern konnte. Er sah auf und erblickte mich, ehe er mir zuwinkte, mich anlächelte und sich umdrehte. So verstrichen die Minuten, ehe ich meine zwei schwarz glänzenden Koffer in Augenschein nahm und mich einige Zeit später ebenfalls auf den Weg nach draußen ergab. Ich musste gestehen, dass ich den New Yorker Flughafen als sehr unhygienisch und dreckig empfand. Der Flughafen wurde von gelb leuchtendem Licht erleuchtet und die Wände hatten eine eigenartige schwarz-grüne Farbe. Das einzig schöne an diesem Flughafen waren die große Fenster und der Platz, den der Flughafen bot. Alles andere ekelte mich an, sodass ich froh darüber war, dass die meisten Türen mir aufgehalten wurden. Vor lauter Sinnenwahrnehmungen bemerkte ich Sekunden später, dass mein Handy klingelte, sodass ich hastig dieses versuchte aus meiner schwarzen Handtasche heraus zu holen. Kurz darauf hatte ich dieses zwar in der Hand, doch genau in diesem Moment, wo ich den Anruf abheben wollte, schaltete sich dieses aus und mein Handy war Tod. Frustriert stöhnte ich auf, bevor ich meinen Weg weiter antrat und mit einer Hand versuchte zwei Koffer hinter mir her zu ziehen. Währenddessen versuchte ich einige weitere Male mein Handy wieder zum Leben zu erwecken, doch es war hoffnungslos, genauso wie mein Leben. Ich lief also schnurrstracks weiter, frustriert über mich und mein ganzes Leben, bevor ich mit einem Menschen zusammenstoß und unbedacht wie ein Kartoffelsack zu Boden fiel. Dabei fielen selbstverständlicherweise meine Koffer auch zu Boden und ein lauter Knall ertönte. ,, Oh mein Gott, es tut mir Leid! Kommen Sie, ich helfe Ihnen!'', ertönte plötzlich eine männliche Stimme, die ich meinem Aufprallassistenten zuordnete. Ich nahm dankend seine Hand an, die er mir zustreckte, schaute ihm aber nicht ins Gesicht, da mir der Moment mehr als peinlich war. ,, Geht es ihnen gut? Haben Sie sich verletzt?'', fragte der Mann weiter nach und sein britischer Akzent war kaum zu überhören. ,, Nein, danke mir-'', unterbrach ich mich selber und war wie erstarrt bei seinem Anblick. ,, Mir geht es gut'', vollendete ich meinen Satz stotternd und lächelte verlegen. Der Mann neben mir nickte erleichtert, doch das einzige aus was ich mich in diesem Moment fokussieren konnte, waren seine smaragdgrünen Augen, die mich in diesem Moment komplett in Trance nahmen.

live, love, laugh | H.S.Where stories live. Discover now