26.Kapitel:

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Die Sonne schien mir ins Gesicht und blendete mich während ich noch einige Zeit mit meinem Dad in seinem Auto verbrachte und die letzten Sekunden mit ihm genoss. Wir standen auf dem Parkplatz des New Yorker Flughafens und unterhielten uns über belanglose Dinge, bevor ich zusammen mit meinem Dad austieg und wir uns fest im Arm hielten. Mein Flug nach Miami wartete auf mich doch so sehr ich mich darauf freute, eine neue Stadt kennenzulernen, so sehr schmerzte mir mein Herz und Tränen liefen mir über die Wangen. Der Zeitpunkt war gekommen an dem ich New York verlassen musste und dementsprechend meine Familie zu rück ließ. Ich spührte wie sich mit jederweiteren Träne meine Kehle mehr zu schnürte genauso wie ich bemerkte, dass die Umarmung meines Dads immer stärker wurde. ,, Ich vermisse dich jetzt schon Schatz!'', flüsterte er direkt an meinemOhr und ich hatte das starke Gefühl mein Vater würde ebenfalls weinen. Deshalb löste ich mich schnell aus seinem Griff um in seine roten, tränengefüllten Augen zu sehen. ,, Oh Dad'', gab ich von mir bevor ich ihn wieder an mich drückte und die letzten Sekunden mit ihm genoss. 
,, Weißt du Hailey, jetzt hatte ich dich gerade wieder bekommen und nun muss ich dich schon wieder gehen lassen. Aber ich will, dass du eines weißt'', distanzierte er sich eine Armlänge von mir und fügte hinzu:,, Ich bin mehr als stolz auf dich! Ich bin mehr als stolz darauf, dass du deinen Weg gehst und noch mehr erfreutes mich, dass ich so eine wunderschöne, talentierte wenn auch naive Tochter habe''. Auf seine Worte hinweg musste ich lachen und strich mir die Tränen aus dem Gesicht. ,, Und jetzt gehe Hailey, sonstverpasst du meinetwegen deinen Flug'', lächelte er mich an und legte seinen Arm auf meiner Schulter ab. Mit einem Nicken signalisierte ich ihm meine Zustimmung und schob meine Koffer hinter mir her Richtung Eingang. Ich wagte es nicht mich noch einmal zu meinem Vater umzudrehen, da ich ahnte was danach passieren würde, sodass ich tief ausatmend den Flughafen betrat und mich auf dem Weg zu dem Gate machte. Es zerbrach mir mein Herz meinen Vater weinen zu sehen und ihn verlassen zu müssen, doch genauso musste sich meine Mutter bei meiner Abreise gefühlt haben, sodass man hier die Parallelen ziehen konnte und ich wieder mal mich und meine Naivität verfluchte. Natürlich hatte meine Abreise viele Menschen schockiert und verletzt, aber andere widerrum wieder glücklich gemacht. Außerdem verdankte ich meiner Naivität meinen Traumjob, obwohl mir bewusst war, dass genau dieser Job mir früher oder später zum Verhängnis werden würde. Denn ich lebte in Deutschland, arbeitete in Amerika beziehungsweise in England und hatte weder eine Festanstellung noch einen Ort zum Rückziehen in einem der gerade aufgezählten Länder. Ich arbeitete an Stelle von Louise Teasdale, der primären Stylistin von One Direction, ersetzte bloß vorerst ihre Arbeit und führte seit einigen Tagen eine Beziehung mit einem Popsänger. Mein Lebenhatte sich schlagartig um 180 Grad verändert und zu diesem Zeitpunkt war ich im Unklaren, ob mein momentanes Leben mit einem Traum oder mit einem Vulkan, der bald ausbrechen würde, gleichgesetzt werden konnte.
,, Hailey!'', hörte ich jemanden schreien und drehte mich in die Richtung um, aus der mein Name gerufen worden ist. Ich erkannte durch meine Brillengläser Cat, die auf mich eilig zukam und hinter sich ebenfalls zwei große Koffer herschob. ,, Hey, hast du geweint?'', nahm sie mich in die Arme bevor sie hinzufügte:,, Seit wann trägst du eine Brille?''. Ich lachte auf ihre Fragen auf bevor ich meine Tränen in Worte fasste und im Anschluss erwähnte, dass ich kurzsichtig und auf die Weite blind war. Auf diese Aussage hinweg lachte sie auf, bevor Kiley auf uns zu kam und wir zusammen uns auf dem Weg zum Gate machten. ,, Wie geht es dir?'', flüsterte ich Cat zu und sah sie mit ernsten Blick an. Sie zuckte bloß mit den Schultern und gab ein kurzes ,, ganz gut'' von sich, bevor wir unsere Koffer mit Mühe auf das Fließband legten und uns abtasten ließen. Kurz darauf führten wir unseren Weg fort und waren schon beinahe am Ziel, als eine kreischende Mädchenbande auf uns zu kam und uns den Weg versperrte. ,, Oh mein Gott, du bist doch Hailey Douglas!'', plärrte ein braunhaariges Mädchen und streckte mir Miniblock und Stift entgegen. Kiley und Cat sahen mich verwirrt und gleichzeitig schockiert an, bevor ich perplex meine Unterschrift auf dem Blockblatt setzte und anschließend weitere Autogramme verteilte. ,, Mädels, woher kennt ihr Hailey?'', stellte meine Chefin die Frage an die Mädchengruppe und Cat, die neben mir stand, verdrehte die Augen. Die Antwort darauf war offensichtlich und ich war im Unbehagen, ob mir diese Art von Antwort gefallen sollte. ,, Ähm, sie datet oder datete Harry, von dem her ist sie für uns ein Star'', gab einblondhaariges Mädchen zickig von sich und ich schüttelte bloß den Kopf. Ich konnte Kiley ansehen, dass ihr Kopf auf diese Antwort rauchte und sie im Unwissen war, was sie dazu sagen beziehungsweise überhaupt ansatzweise darüber denken sollte. Doch mir erging es wie zuvor angesprochen nicht anders und die einzige Reaktion, die mir passend erschien, war einfach lauthals loszulachen und den Kopf zu schütteln. ,, Mädels nichts für ungut, aber wisst ihr überhauptwer ich bin, oder interessiert euch bloß, wenn ich date?'', sah ich die Mädchengruppe fassungslos an, die mich bloß fragwürdig musterten. Ich war sprachlos und verägert, weshalb ich Kiley und Cat mit einem Blick signalisierte, dass wir nun gehen sollten. Wir sprachen über diesen Vorfall auf dem Weg zum Gate nicht, obwohl der Vulkan in mir kochte und ich in diesem Moment einfach nur schreien und in einen Boxsack treten und schlagen wollte. Ich war wütend. Ich war wütend, dass man heutzutage bereits als Star galt, sobald man einen x- beliebigen Star datete. Diese Menschen waren auch bloß Lebewesen, die viellleicht in manchen Bereichen ein außergewöhnliches Talent hatten, sich aber sonst nicht anderweitig von anderem Menschen unterschieden. Und ich galt nun als Star, weil ich Harry datetebeziehungsweise noch inoffiziell mit ihm zusammen war? Wer war ich, eine von vielen? War ich bloß ein Aussehen und ein Name? War ichbloß ein Objekt, was in der Öffentlichkeit nun zerstückelt werden würde? Verdammt, ich war eine zertifiezierte Make- up Artistin und Hair Stylistin und kein niemand! Ich kochte und ich war mir noch unschlüssig, welche Tatsache mich noch mehr ärgerte. Der Fakt, dass ich ein Schatten an Harrys Seite war oder eine Person, die in die Geschichte bloß als Harry Styles Freundin eingehen würde. Beides gefiel mir nicht und als ich die Jungs von One Direction in Augenschein nehmen konnte, stieg weitere Wut in mir auf. ,, Hay, hörauf dich wegen diesem Vorfall jetzt fertig zu machen! Ich sehe doch wie du vor Wut kochst'', lächelte mir Cat zu und ich nickte zustimmend. Sie hatte Recht, ich konnte nichts davon ändern, doch anfreunden würde ich mich mit dieser Tatsache sicherlich nicht. ,,Hallo Freunde der Sonne'', spaßte meine beste Freundin und umarmte Louis, während ich Niall in die Arme schloss und daraufhin Liam. ,, Alles in Ordnung?'', sah mich Payne an und ich zuckte bloß die Schultern. Daraufhin umarmte ich Louis, ehe ich Harry in die Arme nahm und bei seiner Anwesentheit noch mehr Hass in mir verspürte. Gott, machte mich diese Tatsache fertig. ,, Hey'', hob er meinen Kopf ein Stück an, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. ,, Alles in Ordnung? Du wirkst mitgenommen''. Ich sah an ihm vorbei und biss mir auf die Unterlippe. Ich hatte nun die Wahl. Entweder ich würde ihm die Wahrheit sagen und ihn dementsprechend angreifen, oder ich würde die Wahrheit zunächst für mich behalten und meine Gefühle und Gedanken vorerst ordnen. Ich entschied mich für zweiteres und schob meine Aufwühlung auf die Verabschiedung von meinem Dad. Daraufhin strich mir Harry über die Wangen, bevor er seine Lippen auf meine drückte und mich vorsichtig küsste. Ich entspannte mich durch diesen Kuss etwas, bevor wir uns voneinander lösten und uns vier Augenpaare fassungslos musterten. ,, Jetzt starrt sie doch nicht so an, die beiden sind zusammen. Mehr gibt's da auch nicht zu sehen'', meldete sich Catherine zu Wort, weshalb ich auflachen musste und alle ihren Blick von uns anwandten. Ich formte mit meinem Lippen ein ,, Danke'' an Cat, diese bloß eine abfällige Handbewegung machte und wir uns neben Liam auf die Band nieder ließen. Harry hielt meine Hand in seiner und kreiste mit seinem Daumen Muster auf meine Handfläche, während ich die Stille um uns herum genoss und mir Gedanken über den Vorfall machte. Selbstverständlicherweise flogen wir mit einem Privatjet und hatten dementsprechend eine kleine Wartehalle für uns, ohne weitere Passagiere und nervige Mädchen, die mir meine Würde durch solche Worte nahmen. Meine Gedanken kreisten verrückt und ich war überfordert, weshalb ich auch nicht bemerkte wie sich die Türen zum Flugzeug öffneten und One Direction, Cat und meine Chefin sich dorthin bewegten. ,, Hailey'', riss mich Harry aus meinen Gedanken und sah mich stirnrunzelnd an. ,, Wir können los'', fügte er hinzu und ich schüttelte bloß verwirrt den Kopf. ,, Hailey, geht es dir wirklich gut- du-''
,, Ja, ich wirke mitgenommen, ich habe es verstanden. Ich war nur in meine Gedanken versunken!'', unterbrach ich ihn forsch und bedauerte es sofort.
,, Harry, es tut mir Leid, dass ich dich gerade so angemacht habe. Es ist nur- können wir reingehen und ich erzähle es dir in Ruhe?''
,, Ja, klar'', stand er auf und reichte mir die Hand. Diese nahm ich ohne zu überlegen an und zusammen liefen wir auf das Flugzeug zu. Das Privatjet imposierte nicht nur durch seine Größe sondern insbesondere durch die Innenarchitektur und die Farbenkombination. Neben der Eingangstüre stand eine kleine dunkelbraune Bar und präsentierte teure alkoholische Getränke während gegenüber eine Reihe an Sesseln und einem Sofa sowie einem Plasmafernseher standen. Ich war beeindruckt und wusste bereits welchen Alkohol ich in diesem Flugzeug konsumieren würde. Weiter hinten konnte man einen weiteren Teil des Flugzeugs in Augenschein nehmen, doch da wir gleich aufbrechen mussten, setzte sich jeder einzelne auf einen der Sessel und schnallte sich an. Ich hasste den Start beim Fliegen, weshalb ich sofort Harrys Hand nahm als das Flugzeug sich zum Starten bewegte. ,, Magst du mir zur Ablenkung in Ruhe erzählen, wieso du so aufgewühlt bist?'', grinste mich Harry an, so als würde er mir die Angst und die Unruhe anmerken oder sie spüren können. Auf sein Angebot hinweg musste ich lächeln, sodass er seine Finger mit meinen verschränkte und sich mehr in meine Richtung umdrehte. Er sah mich erwartungsvoll an und legte den Kopf leicht schief, bevor ich mir meine Brille von der Nase zog und sie auf meinen Schoss legte. ,, Harry, ich möchte mit dir eine Beziehung führen, aber ich möchte in dieser Beziehung auch für meine Arbeit anerkannt und vor allem gekannt werden-''.

live, love, laugh | H.S.Where stories live. Discover now