4.Kapitel:

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,,Dad, wer ist das?", fragte ich meinen Vater, ohne den Blick von der der Frau zu wenden. Daraufhin löste ich mich von meinem Vater und bemerkte, dass die braunhaarige Frau unruhig sich die Hände knetete und von einem Fuß auf den anderen ihr Gewicht verlagerte. Insgesamt wirkte die Frau etwas angespannt und ihr langer Bob bewegte sich mit der Bewegung mit. Mein Vater nahm auf meine Frage meine zwei Koffer und schob sie in die Wohnung während ich ihm folgte. Es hat sich tatsächlich seit drei Jahren nichts geändert, seit dem ich das letzte mal hier war. Man betrat den hellen Gang, in diesem sich ein großer schlichter Spiegel und eine schwarze Kommode befand. Neben dieser war Platz um seine Schuhe auszuziehen und abzulegen, sodass ich dies zunächst tat und meinem Vater ins Wohnzimmer folgte. Dieses war sehr groß und hatte eine Fensterfront, die sich bis zur Küche, die gleich neben an lag, zog. Im Wohnzimmer gab es einen altmodischen schönen Kamin aus Backstein, genauso wie ein schwarzes Ledersofa, einen kleinen Tisch und einen großen Plasmafernsehr, der sich oberhalb einer Kommode erstreckte. An dieser Wand hingen ebenfalls einige Bilderrahmen, die entweder mich, mich als Baby oder meinen Vater und die Frau zeigten. Auf der Kommode dagegen stand nur eine grüne kleine Pflanze, die einen Akzent in diesem Raum gab. ,,Hailey, möchtest du etwas trinken?'', fragte mich die braunhaarige Frau und ich antwortete: ,, Ein Tee wäre super''. Kurz darauf verschwand sie um die Ecke in der Küche und ich stellte mich an die Fensterschreibe, da ich begeistert und fasziniert von diesem Anblick, der sich uns bot, war.
,, Ist das deine neue Frau, dad?'', fragte ich ihn, während mein Vater sich neben sich stellte und die Hände in der Hosentasche versteckte. Dabei konnte ich sehen, dass seine Hände zitterten.
,, Hailey Schatz, dass ist Kim und ja, sie ist meine Freundin'', erklärte er mir und ich nickte.
,, Schatz, ich weiß ich hätte dir das schon viel früher erzählen sollen, aber ich wusste einfach nicht wie und vor allem wann. Das letzte Mal wo du hier warst, war vor drei Jahren und in dieser Zeit habe ich Kimberley kennengelernt. Ich-'' ,, Dad, schon gut wirklich! Ich freue mich für dich, ich hätte es nur gerne schon früher erfahren bevor ichhierher gekommen wäre'', unterbrach ich ihn und schaute zu ihm auf. Mein Vater wirkte bei dieser Antwort erleichtert, da sich seine Schultern um einige Millimeter senkten und seine Stirn nun nicht mehr Kraus gezogen war. Kurz darauf erschien auch schon Kimberley mit einem Tablett, dass mit drei Teetassen und Keksen bestückt war. Offensichtlich war mein Vater immer noch ein leidenschaftlicher Teetrinker. Das war eindeutig das Werk meiner Mutter. ,, Hey, ich bin Hailey'', streckte ich ihr meine Hand entgegen, diese sie, nach dem sie das Tablett abgestellt hatte, ergriff und schüttelte.
,, Hallo Hailey, ich bin Kim! Schön dich endlich kennenzulernen. Dein Vater hat mir so unglaublich viel über dich erzählt'', lächelte sie und setzte sich auf den schwarzen Ledersessel. Ich konnte förmlich wahrnehmen, wie den beiden die Last von den Schultern fiel und wie geband sie auf eine Erklärung meinerseits warteten. Im ersten Moment tat ich so, als würde ich deren Blicke auf mir nicht spühren, doch nach einem weiteren Räuspern meines Vaters platze mir der Kragen und ich musste anfangen zu weinen. Unter Tränen erzählte ich ihnen was passiert war, ohne dabei von einem der zwei Erwachsenen unterbrochen zu werden. Das einzige an was ich bemerkte, dass sie mir tatsächlich zuhörten, war deren Mimik, die von über schockiert bis sauer reichte. Mein Vater hörte ich ab und zu auch aufschnaufen während Kim den Kopf gesenkt hatte und diesen oftmals schüttelte. Nach dem ich mich einigermaßen wieder zusammengerissen hatte, nahm mich mein Vater auch schon in den Arm und streichelte meinen Rücken. ,, Ich bin froh, dass du hier bist Schatz'', beruhigte er mich mit seiner sanften Stimme und so verharrten wir einige Minuten, bis mein Vater mir meine Tasse Tee reichte und wir auf mich und meine Kraft, diesen Weg auf sich zu nehmen, anstießen. Ich war zu diesem Zeitpunkt erleichtert, dass mein Vater auf diese Weise reagierte, sodass ich durch seine Idee darauf anzustoßen, lachen musste. Und wenn ich ehrlich war, war ich mehr als stolz hier in New York bei meinen Vater zu sein. Der Tag schlich sich dahin, während ich in das Gästezimmer zog und meine Klamotten in den Kleiderschrank legte. Das Zimmer war einfach gehalten, ein schwarzes Boxspringbett mit weiß grauen Bettlagen stand in der Mitte, links davon stand ein über die ganze Wand gestreckter Kleideschrank und gegenüber war wie im ganzen Haus eine Fensterfront. Gegenüber vom Bett war noch ein kleiner Schreibtisch und darüber ein Spiegel. Auf dem Tisch legte ich meine Kosmetika ab, genauso wie mein MacBook und als dann alles auf seinem Platz lag, ließ ich mich erschöpft auf dem Stuhl nieder. Ich öffente meinen Laptop, löschte alle Erinnerung an Nick und nach dem dies geschafft war, fühlte ich mich um einiges besser. Nun fehlte nur noch das Löschen aller Dateien auf meinem Handy. Am Abend aßen wir alle zusammen zu Abend, da Kim kochte. Es gab thailändisch und während wir dieses aßen, erzählte sie über sich. Kimberley war 45, braunhaarig und braunäugig und stammte ursprünglich aus Thailand, lebte aber seit über 30 Jahren in New York. Sie arbeitete als Rechtsanwaltsgehilfin bei meinem Vater, den sie dort auch kennengelernt und lieben gelernt hatte. Ich freute mich sehr für meinen Vater, aber auch für Kim. Jeder sollte schließlich das Glückhaben, verliebt zu sein.

live, love, laugh | H.S.Där berättelser lever. Upptäck nu