. T W E N T Y - F I V E .

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► J O S Y ◄

Ich erwartete, dass ich auf den harten Waldboden aufknallte.

Aber ich kam zu meiner Verwunderung nie dort an.

Außerdem hörte ich keinen einzigen Laut.

Und zudem roch es irgendwie nach einer Mischung aus Pfefferminzkaugummi und einem starken Aftershave.

War ich etwa tot?

Fühlte sich so der Tod an?

Ängstlich und vorsichtig zugleich öffnete ich sanft meine zugekniffenen Augenlider und traf plötzlich auf aufgerissene ozeanblaue Augen.

Das stürmische blau erstrahlte im hellen Glanz und ich hätte schwören können, dass ein Hauch von Besorgnis ebenfalls in den sonst so klaren Augen schimmerte.

Seine blonden Haare lagen verstrubbelt auf seinem Kopf und sein Atem war schwer.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, in der wir uns einfach nur anstarrten.

Luke hatte mir so eben mein Leben gerettet. Er hatte mich aufgefangen.

Meine Wangen erröteten bei dem Gedanken und ich schaute verlegen auf den Boden.

"D-Dan-", Doch bevor ich mich bei ihm bedanken konnte, wurde ich plötzlich hysterisch von jemandem gerufen.

„Josy! Josy!", schrie Jason aufgebracht und zerstörte somit den aufregenden Moment, „Alles in Ordnung bei dir? Hat er dir etwas angetan?"

„Ich-Ich uhm. Ja mir geht es gut. Und nein hat er nicht.", antwortete ich perplex auf seine Frage, während ich meine Augenbrauen zusammenzog.

Luke hingegen spannte derweil seinen Kiefer an und packte mich abrupt behutsam nach unten, wodurch ich zunächst meine wackligen Beine wieder an den Boden gewöhnen müsste.

"Ihr geht es gut.", presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Jason kam allerdings schon, ohne wenn und aber, auf mich zu und schenkte Luke einen misstrauischen Blick, wodurch dieser nun auch seinen gesamten Körper wütend anspannte und sich schließlich lautlos mit kalter Mine von uns entfernte, um somit noch tiefer in den dunklen Wald hineingehen zu können.

„Luke!", rief ich ihm noch hinterher. Doch er drehte sich nur kurz zu mir und funkelte mich bereits furchteinflößend aus gefährlichen blutroten Augen an. Dann verschwand er.

Jason stellte sich prompt vor mich und packte sanft meine Schultern.

„Lass ihn lieber, Josy. Der Kerl ist doch creepy, das weißt du doch. Halt dich am besten von ihm fern."

Allmählich machte sich Wut in mir breit.

Nicht nur die Tatsache, dass Jason mich hier alleine im dunklen Wald zurückgelassen hatte und jetzt so tat als wäre nichts passiert. Nein, nun schrieb er mir also noch indirekt vor, mit wem ich was machen durfte und mit wem nicht.

Luke hatte keine schlechte Persönlichkeit. Zwar zeigte er immer jedem seine gefährliche und eiskalte Seite, doch ich war mir sicher, dass er in Wirklichkeit ganz nett sein konnte.

Immerhin hatte er mir das Leben gerettet. Ich meine, wenn er wirklich so egoistisch und rücksichtslos eingestellt wäre, dann hätte er mich niemals im Leben aufgefangen. Daher gab ich die Hoffnung nicht auf, den alten Luke wieder zurückzuholen.

„Luke hat mir das Leben gerettet, du Idiot!", giftete ich daher Jason an.

„Und davon abgesehen. Wo warst du überhaupt vorhin?", fragte ich weiterhin wütend und riss mich abrupt von Jasons Griff los, „Du hast mich alleine im Wald gelassen."

„Nun, ich... ich hab", er seufzte leicht und es schien so, als würde er kurz über eine Antwort nachdenken, „... den Weg nicht zurückgefunden."

Genau das hatte ich vorhin auch gedacht. Doch es klang jedoch so unglaubwürdig aus seinem Mund, dass ich wirklich bezweifelte, dass es der Wahrheit entsprach.

„Und das soll ich dir jetzt glauben, ja?", meinte ich ironisch belustigt, bei seinem misslungenen Versuch mich anzulügen und stemmte meine Hand in die Hüfte.

Genervt stöhnte er und fuhr sich mit seiner Hand übers Gesicht.

„Okay, das ist nicht ganz die Wahrheit.", gab er ehrlich zu.

„Um ehrlich zu sein bin ich, nachdem ich weggegangen war, auf Robin gestoßen und wir sind beide wieder ins Zelt gegangen. Ich habe es dann zwischenzeitlich irgendwie vergessen.", stammelte er scheu und kratzte sich verlegen an seinen Nacken.

Fassungslos sah ich ihn an. War ich wirklich so unbedeutend, dass man mich so schnell vergaß?

„A-aber davon abgesehen, ich habe mir dann wirklich Sorgen gemacht und nach dir gesucht, wie du siehst.", verteidigte er sich umgehend und schaute mich gespannt an.

„Alles gut.", log ich deshalb knapp, wobei es mich aber trotz dessen innerlich verletzte, da ich mir selbst wie der letzte Volldepp vorkam. Und natürlich war ich immer noch sauer auf ihn, aber was brachte es mir schon mich noch mehr über ihn aufzuregen?

„Ich gehe mal wieder zurück zu Calum.", meinte ich abrupt und folgte den anderen beleuchteten Bäumen, um zurückzufinden.

„Moment, ich komme mit!", rief mir Jason hinterher und lief zu mir.

Genervt seufzte ich, denn ich hatte mittlerweile wirklich keine Lust mehr auf ihn. Dennoch beließ ich es einfach dabei und ging mit ihm zu Calum, der glücklicherweise noch im Zelt war.

„Oh, Josy!", schrie Calum mir entgegen, wobei er mich sofort besorgt musterte, „Wo warst du? Ich habe dich überall gesucht."

„Hier und da.", lachte ich stattdessen nur, damit er sich keine unnötigen Sorgen machte.

Zaghaft erwiderte er mein Lachen und umarmte mich leicht.

„Wollen wir nach Hause?", fragte mich Calum, worauf ich abrupt gähnend nickte.

Somit verabschiedeten wir uns noch von den anderen und gingen zu Calums Auto.

Als wir in sein Auto stiegen und bereits losfuhren, redeten wir noch etwas über die Party.

Ich hatte derweil immer noch dieses bedrückende Gefühl ihm von Lukes Geheimnis zu erzählen, da er diese Informationen wirklich verdiente.

Dennoch wusste ich aber natürlich, dass dies nun leider nicht mehr möglich war und das wiederum frustrierte mich umso mehr.

Ich musste mit irgendjemanden darüber reden und da kam mir Gedanke, dass Michael damit ja auch etwas zu tun haben musste. Immerhin war er mit Luke befreundet und somit musste er sein Geheimnis ebenfalls kennen. Außerdem hatte er mich zudem gewarnt, dass Luke nun davon wusste, dass ich sein Geheimnis kannte.

Hach..

Ich dachte mal wieder zu viel nach.

Als wir endlich vor dem Haus meiner Granny ankamen, umarmte ich nochmal Calum herzlich zum Abschluss und ging erschöpft durch die Haustür, wobei ich abrupt das Licht anschaltete.

Nachdem ich mich noch bettfertig gemacht hatte, legte ich mich letztendlich ins Bett und dachte über die heutigen Ereignisse nach.

Dabei fiel mir mehrere Male die heldenhafte Begegnung mit Luke ein, wodurch ich schließlich mit einem Lächeln auf dem Gesicht einschlief. Nie hätte ich gedacht, dass ich wegen ihm mit einem Lächeln einschlafen würde.

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D a y l i g h t | Luke Hemmings AUWhere stories live. Discover now