. F O U R .

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► J O S Y ◄

"Josy, Aufstehen. Heute ist dein erster Schultag.", weckte mich eine motivierte Granny.

Wie konnte man schon so früh, so gut gelaunt sein?

Ich zog die Bettdecke weiter über meinen Kopf und seufzte.

Heute war es soweit. Mein erster Schultag an der neuen Schule.

Ich hatte kein einziges Auge die Nacht zubekommen. Lag die ganze Zeit wach im Bett und dementsprechend wusste ich jetzt schon, dass der Tag ebenfalls schrecklich verlaufen würde. Optimismus war nie wirklich meine Stärke, wenn es um Schule ging.

Gähnend streckte ich mich zuerst einmal und richtete mich langsam auf. Meine Grandma war schon längst verschwunden und machte wahrscheinlich schon Frühstück für uns beide. Daher ging ich schon mal zum Kleiderschrank und zog mich um. Ein einfaches schwarzes Shirt und eine hellblaue Jeans würden für den heutigen Tag wohl ausreichen. Im Bad machte ich mich dann fertig und schminkte mich etwas dezent mit Mascara und Rouge, damit ich nicht allzu fürchterlich und blass aussah.

Unten zwängte ich mir noch schnell ein Toast, welches Grandma mir schon zurecht gemacht hatte, rein und verabschiedete mich von meiner Grandma, bevor ich schließlich das Haus verließ. Glücklicherweise hatte ich noch meinen dunkelblauen Beutel, den ich mit im Koffer hatte, um ihn als Schultasche zu verwenden. Zudem hatte ich noch einige brauchbare Stifte und einen Block, den ich ebenfalls für die Schule benutzen konnte.

Hastig lief ich zur Bushaltestelle, die ich unmittelbar erreichte. Da kam auch schon der Bus, den ich um ein Haar verpasst hätte. Pünktlichkeit war ebenfalls nicht wirklich meine Stärke.

Im Bus setze ich mich an einen freien Fensterplatz und blickte noch leicht verschlafen auf die morgendlichen Straßen Sydneys.

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Im Sekretariat des Norwest Christian College wendete sich ein Lehrer an mich, der mir meinen Stundenplan überreichte und mich zu meinem Klassenzimmer führte. Sein Name war Mr. McAllister, welcher zudem der Bekannte von meiner Granny war.

Kurz bedankte ich mich noch bei ihm, bevor ich letztlich in die Klasse eintrat.

Plötzlich waren alle Still und alle Blicke lagen neugierig auf mir.

"Hast du dich verlaufen?", lachte der eine aus der Klasse, worauf alle anderen ebenfalls miteinstimmten.

"I-Ich uhm. N-Nein. Also uh.", fing ich schüchtern an, wurde jedoch abrupt von jemanden unterbrochen. "Ihr Name ist Josy und sie wird von nun an hier am Unterricht teilnehmen.", kam eine Lehrerin prompt hervor. Sie lächelte mich freundlich an und hielt mir die Hand entgegen. Ich schüttelte diese höflich ebenfalls mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

"Hallo, Josy. Ich bin Ms. Lorens, deine neue Klassenlehrerin.", begrüßte sie mich. "Setz dich doch auf einen freien Platz."

Mild lächelnd nickte ich und setzte mich auf einen freien Platz, der sich ganz hinten in der Ecke befand. Ich war leider viel zu überfordert und unsicher um mich gleich am ersten Tag zu integrieren.

Immer wieder schauten mich Schüler aus der Klasse durchbohrend an. Es war wirklich unangenehm. "Meinst du, dass es okay ist wenn sie da sitzt?", nuschelte einer zum Anderen.

Dann wiederum hörte ich ein Mädchen sagen: "Sollten wir ihr nichts sagen?"

Unsicher und verwirrt zugleich blickte ich zu dem Mädchen. "Was meint ihr?", fragte ich etwas konfus. Die Augenbrauen hatte ich zudem etwas zusammengezogen.

Sie jedoch blickte hilflos zu Ms. Lorens, diese schüttelte streng den Kopf. " Es ist seine eigene Schuld, wenn er wie jedes Mal zu spät kommen muss."

Über wen redeten sie? Und was hatte dies mit mir zu tun?

In dem Moment öffnete sich schlagartig die Klassenzimmertür und ein schwarzhaariger Junge, der versteckt in einem Hoodie war, kam herein. Seinen emotionslosen Blick fixierte er auf die Klassenlehrerin.

"Michael Gordon Clifford. Wie immer." seufzte Ms Lorens, "Und.. Was ist deine heutige Ausrede?"

Er zuckte gelangweilt die Schultern. "Bahn verpasst, Bus hatte Verspätung, Fuß umgeknickt, Wecker funktionierte nicht, Verschlafen... Suchen sie sich was aus."

"MICHAEL.", ermahnte sie ihn säuerlich.

Er jedoch grinste leicht und ging mit gesenktem Blick auf mich zu. Sofort schaute er zu mir und sein Grinsen wich umgehend aus seinem Gesicht.

"Das ist mein Platz.", sagte er in einem genervten Ton an mich gerichtet.

"Oh uhm.. S-Sorry." Perplex stand ich auf und wollte den Platz wechseln, doch Ms Lorens kam zuvor und stellte sich mit dem Rücken vor mich.

"Michael, dein Verhalten ist heute wirklich unakzeptabel!", schrie sie ihn an.

Er lachte. "Und wen juckt das jetzt?"

"AB ZUM DIREKTOR!"

Damit ging sie wieder zum Lehrerpult, während Michael nur seine Augen verdrehte und aus dem Klassenraum trat.

Na toll, ich machte mir ja schnell Freunde. Ich wünschte Calum wäre hier, dann würde ich mich hier etwas wohler fühlen.

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D a y l i g h t | Luke Hemmings AUWhere stories live. Discover now