27.3 • In der Stadt

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Die Stadt war gut gefüllt, es war immerhin Samstagnachmittag. Alex und ich saßen in einem Café etwas abseits von dem ganzen Trubel und tranken genüsslich Kakao.

„Was wirst du deinem Bruder sagen, wenn du ihm gegenüberstehst?" Alex stellte seine Tasse ab und sah mich eindringlich an. Ich dagegen hielt meine fest umschlossen, um mich ein wenig zu wärmen.

„Ich weiß es nicht." antwortete ich ehrlich und richtete meinen Blick auf. Alex Blick lag auf mir und er schien zu überlegen.

„Wir werden es ja morgen sehen." antwortete er schließlich und lächelte leicht.

Den Großteil des Tages verbrachten wir damit zu reden und Kakao zu trinken. Doch am Abend, als die Sonne gerade unterging, bat uns die Bedienung zu gehen, da das Café schloss.

So schlenderten wir weiter durch die Stadt, beobachteten die Laternen, die eine nach der anderen anging und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages.

„Gehen wir was essen?" fragte Alex nach einiger Zeit. Erst da bemerkte ich wie sehr mein Magen eigentlich rumorte. Ich stimmte zu und kurzerhand fanden wir auch eine kleine Pizzeria in die wir uns reinsetzten. Die Kellnerin brachte uns die Karten und fragte was wir trinken wollten, Alex bestellte eine Limo und ich ein Wasser.

„Was nimmst du?" fragte mein Gegenüber schließlich, immer noch unschlüssig in der Karte herum blätternd.

„Pizza Diavolo und du?" sagte ich und legte meine Karte beiseite.

„Spaghetti Carbonara." antwortete er und lächelte.

Ich sah mich ein wenig in dem Lokal um. Hier und da saßen ein paar Menschen, doch ein paar Tische weiter saß eine große Gruppe von Jugendlichen in unserem Alter.

Doch irgendwie waren sie anders. Sie waren alle schwarz oder sehr dunkel angezogen und unterhielten sich angeregt.

Alex bemerkte meinen Blick und drehte sich stirnrunzelnd um.

„Magier." flüsterte er leise.

„Ich dachte schon ich wäre die einzige die das sieht." murmelte ich erleichtert.

Alex schüttelte nur lächelnd den Kopf und widmete sich dem Essen, dass gerade ankam.

Doch die ganze Zeit über, fühlte ich mich beobachtet.

Nicht von der Gruppe, das war es nicht. Es war auch niemand aus der Pizzeria.

Ich wusste nicht, wer es war. Oder was.

Doch es machte mir Angst.

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Eine Lesenacht schleicht sich an...

elected - rise of elementsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt