3 • Zerreißende Gedanken über Wände

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Nach acht Stunden Fahrt kam ich endlich an meiner Station an. Nie wieder fahre ich mit dem Zug. Hinter mir saß die ganze Zeit ein Kleinkind, welches an meinen Haaren zog. Die Mutter schien das nicht zu interessieren, denn sie scrollte die ganze Zeit durch ihr Handy. Schlimm, eimfach nur schlimm.

Etwas beschwerlich war das aussteigen schon, immerhin hatte ich meine helfende koffertragende Tante nicht dabei. Letztendlich funktionierte es aber doch, irgendwie. Ich hatte keine Ahnung, wo ich als nächstes hinmusste, Amelia hatte mir dazu nichts gesagt.

Manchmal war ich ein wenig schwer von begriff, wenn es um Planungen ging.

Ich durchkämmte den ganzen Bahnhof, fand aber niemanden.

Innerlich verfluchte ich mich, so viel mitgenommen zu haben, meine Arme taten weh und mein Rücken bedankte sich auch schon.

Etwas unbeholfen schaute ich mich um, als ein etwas sperrigerer Mann auf mich zukam. "Grayson?" fragte er, eher zu sich selbst als zu mir. Langsam nickte ich, unsicher was ich tun sollte.

"Du bist aber groß geworden. Du erinnerst michg sehr an deine Mutter." erzählte er. "Sie kannten meine Mutter?" hakte ich nach. Er lachte. "Und ob ich sie kannte, deine Eltern waren sehr gute Freunde von mir. Aber lass uns das doch an der Akademie besprechen. Ich bin Ares Osaris un der Akademieleiter der Element Academy." Freundlich streckte er mir seine Hand hin, die ich lächelnd schüttelte.

Er drehte sich auf den Hacken um und wollte schon gehen, als ich ein "Warten sie!" einrief.

Der Mann drehte sich wieder um.

"Können sie mir vielleicht bitte helfen?"
Jetzt fiel sein Blick auf mein Gepäck und er nickte verständlich.

Schnell schnappte er sich die Hälfte und schlug den selben Weg ein wie vorher.

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"Hier wären wir." Osaris blieb stehen und stellte die Koffer ab. Misstrauisch blickte ich ihn von der Seite an. Dort war nur eine Backsteinwand. Eine Wand. W-A-N-D. Vielleicht war er ja blind?
Aber noch bevor ich etwas sagen konnte, ergriff er das Wort.

"Ich weiß was du jetzt denkst. Das ist doch nur eine Wand." Er lachte. "Aber das ist es nicht."

Er stellte sich vor die Wand und strich mit seiner Hand ein bestimmtes Muster entlang, was für mich nur sehr verwirrend aussah. "Ich will ihnen ja nicht zunahe treten, aber da ist nichts." Mit einer Handbewegung bedeutete er mir, abzuwarten.

"Lina, die Welt ist nicht so wie du denkst. Alles was in der Wissenschaft bis jetzt bewiesen wurde ist nur ein kleiner Bruchteil von dem was es wirklich alles gibt. Elemente, wie du es dir nicht vorstellen kannst. Als man die Abhängigkeit von Atomen erstmals bestimmte, konnten wir als Erwählte es erstmal nicht glauben. Für uns ergab das keinen Sinn, wir können Atome vernichten, erschaffen, wir können Dinge tun, die andere nicht für möglich hielten. "

Während er diese Rede hielt, hörte ich ihm aufmerksam zu. In was für eine Welt war ich da hineingeraten?

Einige Sekunden vergingen und tatsächlich erschien plötzlich eine große Holztür. Ich schluckte. Sowas war doch nicht möglich, oder? Also es gab zwei Möglichkeiten: Entweder ich war bis jetzt ziemlich unwissend, oder einfach nur verrückt.

Widerwillig folgte ich dem Akademieleiter durch die verzauberte Tür. Als ich sie durchquerte, flog sie mit einem lauten Knall zu und verschwand. Ich ließ die Koffer fallen und tastete die Wand ab.

"Wie...wie ist das möglich?" stotterte ich.

Osaris schmunzelte. "Wenn dich das schon fasziniert, dann warte mal bis wir an der Akademie sind."

elected - rise of elementsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt