Kapitel 15 - Noah

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Alles um mich herum war ausgeblendet. Da waren nur noch Colin und ich. Der Kuss blieb zart und dauerte nicht länger, als drei Sekunden. Mit einem breiten grinsen im Gesicht lösten wir uns voneinander. Ich öffnete langsam meine Augen, Colin's fixierten bereits meine. Auch seine Lippen zierten ein Lächeln, welches schöner nicht sein könnte.

Ich fühlte noch immer dieses kribbeln auf meinen Lippen. Auf meinen Lippen, wo Colin's noch vor wenigen Momenten drauf lagen. Wir hatten uns tatsächlich geküsst. Mehr als ein Jahr nach unserem ersten und einzigem Kuss.

Wir schauten uns tief in die Augen. Ich merkte, wie Colin meine Hand fester hielt. Vielleicht hatte er Angst, dass ich doch wieder weg renne. Um ihn zu versichern, dass ich das nicht tat, näherte ich mich ihm wieder und drückte meine Lippen ein weiteres Mal kurz auf Colin's. Ich merkte, wie er in den Kuss hinein lächelte.

Ich nahm meine Hand aus seinem Nacken und griff nach seiner anderen Hand, welche noch immer am meiner Wange lag. „Ich hab dich so vermisst." flüsterte ich. Er antwortete nicht, sein Lächeln wurde breiter. Ein weiteres Mal näherte er sich mir und gab mir einen Kuss auf die Wange. Seine Lippen an meiner Haut fühlten sich perfekt an. Sie waren so weich, so perfekt. Und sie waren nur für mich.

In meinen Augen sammelten sich Tränen. Ich konnte sie nicht zurückhalten. Eine nach der anderen liefen sie mir über die Wangen. Es waren Freudentränen.

Colin löste unsere Hände, nur, um mich kurz darauf ganz fest an ihn zu drücken. Ich legte meinen Kopf in seine Halsbeuge und schlag meine Arme um seine Hüfte. Er strich mir vorsichtig über den Rücken. Jede seiner Berührungen hinterließ eine Gänsehaut. Und das sogar schon durch mein Shirt.

Als sich meine Tränen langsam wieder beruhigt hatten, fing ich an, leichte Küsse an seinem Hals zu verteilen. Ich machte vorsichtig, denn ich wollte keine Spur hinterlassen. Ich spürte, wie Colin seinen Kopf in den Nacken warf und sich dann leicht zur Seite beugte, damit ich mehr Platz hatte. Ich legte meine Hände auf seine Schultern und machte leichte Kreisbewegungen mit meinen Fingern.

So langsam hatten wir die Aufmerksamkeit aller Internatsbewohner auf uns gezogen. Peinlich berührt ließ ich von Colin ab und blickte mich um. Tatsächlich lagen alle Blicke auf uns. Es fühlte sich absolut nicht richtig an, uns sollte niemand beobachten. Deshalb griff ich vorsichtig nach Colin's Hand und zog ihn mit mir in den Wald.

Nolin ~ make things rightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt