Nolin ~ make things right

Kapitel 5 - Colin

Ich saß an meinem Schreibtisch. Meine Hausaufgaben lagen vor mir. Doch wirklich darauf konzentrieren konnte ich mich nicht.

Julia war mit ihren Freundinnen im Kino. Deshalb war ich alleine.

Meine Augen taten weh, so viel hatte ich die letzten Wochen geweint. Seit ich vom Einstein gegangen bin, fühl ich mich allein. Trotz Julia.

Ich spürte, wie sich eine Träne aus meinem Auge löste und über meine Wange lief. Ich vermisste Noah. Schon wieder. Dieser Schmerz überkam mich erneut.

Ich stand auf, lief zu meinem Bett und warf mich darauf. Meinen Kopf vergrub ich im Kissen. Wieso er? Wieso musste es ausgerechnet Noah sein? Der verschlossene Typ, der niemanden an sich ran ließ. Es war ja zu erwarten, dass er sich sofort wieder verschloss, wenn es um Gefühle ging.

Ich hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel. Jemand war gekommen.

„Hey!" hörte ich eine fröhliche Stimme die Tür zum Zimmer öffnen. „Hi." erwiderte ich knapp. Mein Gesicht lag immer noch im Kissen.

Julia lief auf mich zu und setzte sich neben mich. „Alles wird gut, ja?" meinte sie. „Hm." brummte ich. Langsam setzte ich mich auf. Ich blickte sie aus meinen glasigen, roten Augen an.

„Wollen wir die Hausaufgaben zusammen machen?" fragte Julia, nachdem sie auf den Schreibtisch geschaut hatte. Ich nickte. Also standen wir auf und machten uns an die Hausaufgaben.

Die Zeit verging und ich konnte mich wenigstens ein wenig von Noah ablenken.

Die Haustür wurde aufgeschlossen. Julia sprang sofort auf und lief nach unten. Ich folgte ihr langsam.
Julias Eltern kamen gerade von der Arbeit. Das Mädchen umarmte beide kurz. Ich jedoch sagte nur ein leises „Hallo".
„Hey, Colin." erwiderten Herr und Frau Sponer.

Julias Mutter kam auf mich zu. „Du hast Post vom Einstein."

Mit diesen Worten drückte sie mir einen weißen Briefumschlag in die Hand. Etwas verwirrt nahm ich ihn entgegen. Ich wagte einen Blick auf die Rückseite. Mein Körper erstarrte. Scheiße. Das ist nicht echt. Alles nur Einbildung. Dachte ich zumindest.