Nolin ~ make things right

Kapitel 14 - Colin

Ich schaute ihn an. Er sah wunderschön aus. Seine Haare trug er, wie fast immer, in einem Dutt. Einige Strähnen hatten sich allerdings gelöst. Seine Körperhaltung war locker und entspannt. Ihm schien es gut zu gehen. 

Ich hörte, wie die Person, mit der er geredet hatte, ihm ein „Tschüss" zurief und sich kurz darauf umdrehte und Richtung Wald lief. Noah drehte sich ebenfalls um - zu mir.

Er erblickte mich sofort. Unsere Augen trafen sich. Auf einen Schlag spannte sich sein gesamter Körper an.

Eine Weile stand er da. Er regte sich nicht. Kein Millimeter. Also musste ich es tun. Ich musste den Schritt gehen. Langsam lief ich auf ihn zu. Mit jedem Schritt, den ich näher an ihm war, schlug mein Herz schneller. Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht wie ein Idiot zu grinsen.

Ich sah, wie er seinen Blick senkte. Er fixierte irgendeinen Punkt am Boden.

Als ich direkt vor ihm war, blieb ich stehen. „Hey." flüsterte ich. Zurück bekam ich ein noch leiseres „Hi."

Er klang eingeschüchtert und schuldbewusst. Um ihm zu zeigen, dass er das nicht war, griff ich vorsichtig nach seinen Händen. Er zuckte bei der Berührung zusammen, jedoch entspannte er sich schnell und umgriff meine Hände etwas fester. So standen wir eine Weile da. Hand in Hand, sein Blick immer noch gesenkt, ich musterte seinen Körper. Wie konnte ein Mensch nur so hübsch sein?

Meine linke Hand löste ich irgendwann wieder aus seinem Griff. Und dann, endlich, blickte er mir wieder in die Augen. Sein Blau verschmolz mit meinem Grün. Es war, als wären sie dafür gemacht, sich anzusehen.

Ich wollte diesen Moment auf gar keinen Fall zerstören, doch der Drang war zu groß. Vorsichtig legte ich meine linke Hand an seine Wange. Instinktiv gewannen diese an Röte und seine Lippen zierten ein zartes Lächeln.

Ich näherte mich ihm ein Stück, mit der Angst, er würde zurückweichen. Doch das tat er nicht. Im Gegenteil. Er kam mir entgegen. Langsam schloss ich die Augen. Als ich seinen Atem an meinen Lippen spürte, stoppte ich.

„Darf ich?" hauchte ich ihm entgegen. Ich bekam keine Antwort, jedoch legte Noah seine rechte Hand in meinen Nacken, was mir Antwort genug war. Er zog mich die letzten paar Millimeter zu sich und im nächsten Moment verschmolzen unsere Lippen miteinander.