KAPITEL 90

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~ I got lost in you, over and over again~

Ich sehe braun. Braune Schleifen, die vor meinen Augen vorbei ziehen, sodass man sie doch auch nicht erkennt.

Eine Wärme im Inneren meines Körpers steht im krassen Kontrast zu dem kühlen Wind, der mich umgibt.

Es geht alles so schnell, alles dreht sich, alles dreht sich, alles dreht sich und ich bin mitten drin. Mir ist so schwindelig. Ich möchte weinen und schreien, aber niemand wird mich hören.

Ein unglaublicher Druck in meinen Ohren und unsichtbare Hände, die mich zu erdrosslen versuchen.
Keine Luft. Ich bekomme keine Luft mehr.
Atme.
Atme.
Atme.

Ich zähle bis drei.
Eins....
Zwei...
Drei...

Nichts hilft nichts hilft.
Ich bin verloren denke ich mir.
Überall dieser unausstehliche Druck. Auf meiner Brust, in meinem Kopf, in meinen Ohren.... Einfach überall.

Seit wann hat der Wind eine Farbe?
War der Wind schon immer braun gewesen?

Wieso kann ich nicht atmen?!

Ich kneifen die Augen zusammen und halte mir beide Hände an meine Ohren, aber nichts hilft. Warum fühle ich mich wie betäubt?

Bin ich überhaupt noch real?
Wer bin ich?
Wo bin ich?
Wo sind die anderen?

Renato?!
Dad?!

Keiner scheint mich zu hören.

Lebe ich noch?

Ich sehe an meinen Körper hinab doch nichts scheint real.

Plötzlich, dieser ekelhafte Druck der auf mir lastet, wird schlimmer. Er droht mich umzubringen. Ich ringe mit mir selber.

Das ist alles nicht real, sage ich mir.
Das ist alles nicht real sage ich mir immer und immer wieder. Aber warum fühlt es sich so real an?

Plötzlich, aus dem Nichts, etwas Grünes. Etwas Graues. Ein kleines bisschen wie ein Funken Hoffnung, wie ein Blitz der aufgeht und mir in der Dunkelheit den Weg erhellt.

Was war das?

Wieder. Es war wieder da.

Ist der Wind jetzt doch grün?
Oder vielleicht grau?

Ich drehe meinen Kopf zur anderen Richtung.

War das ein Lachen?

Gott, was passiert mit mir?

Und wo ist das grüne Licht hin? Oder war es doch ein graues?

Oder war es grün grau?

Mit etwas braun?

Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich es mag. Es ist plötzlich da, inmitten von diesem Chaos. Ich will mich daran klammern und nie wieder los lassen.

Ich fühle mich, als wenn ich taub wäre. Als wenn ich allmählich immer mehr erblinde, denn ich sehe das grüne Licht nicht mehr.

Oder war es doch grau?

Auf einmal wird alles still.

Ich stehe mitten im nirgendwo, weiß nicht was hier passiert.

Ich höre wieder Lachen. Dieses Lachen treibt mich noch in den Wahnsinn. Dieses schreckliche Lachen. Als wenn man mich auslacht. Ich spüre es bis in meine Knochen. Es ist unerträglich.
Das alles hier ist unerträglich.
Ich bin unerträglich.
Hass, Reue, Schmerz, Hoffnung. Hoffnung zuletzt schimmert in mir auf. Was geschieht mit mir?

Tu appartieni solo a me ~ Adriano ~Where stories live. Discover now