KAPITEL 39

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~ Ich habe eine sentimentale Schwäche für meine Söhne und habe sie zu sehr verwöhnt. Sie reden. Wenn sie zuhören sollen ( Der Pate ) ~

Am nächsten Morgen stand ich auf und machte mich auf den Weg ins Krankenhaus. Auf dem Weg dachte ich darüber nach, wie ich Celia am besten begegnen sollte. Sie tat mir Leid und aus irgendeinem Grund hatte mich gestern, als ich sie erblickte auf dem Bett halbnackt, eine noch größere Wut überkommen.

Ich hielt an einer roten Ampel und mir fiel auf, dass ich etwas Wichtiges vergessen habe, weshalb ich mitten auf der Fahrbahn eine hundertachtzig Grad Drehung machte und die andere Richtung wieder zurückfuhr.

Ich stieg aus meinem Auto aus und rannte ins Haus hinein und holte es aus meinem Zimmer und verstaute es in einer Art kleinen Box und legte es auf den Beifahrersitz direkt neben mir, damit ich auch ins Auto steigen konnte.

Meine Mom und Maria waren noch am schlafen. Mein Vater bestand darauf, dass meine Mutter sich den ganzen Tag um Maria kümmern sollte und sie ist wohl eingeschlafen, denn ich musste sie heute morgen, nachdem mein Vater das Haus verlassen hatte, wieder in ihr Schlafzimmer tragen. Ich werde sie aber gleich anrufen und sie nochmal daran erinnern.

Nach zwanzig Minuten kam ich im Krankenhaus an und ging auf die Dame an der Rezeption zu und sie blickte von ihrem Computer auf, als sie mich sah und ich vor ihr stehen blieb. Sie richtete noch einmal ihre Haare und zog sich ihre Arbeitskleidung noch ein Stück weiter runter. Ich schätze sie mal auf siebzehn oder vielleicht auch achtzehn. Sie schenkte mir verführerische Blicke, die ich jedoch ignorierte. Ich bin hier nicht zum Spaß und selbst wenn, würde ich mit ihr nichts anfangen. Sie scheint wohl gerade eine Art Praktikum zu machen, dann soll sie auch ihre verdammte Aufgabe machen und mich endlich bedienen.

Ich räusperte mich einmal, wobei man jedoch nicht meine Ungeduld nicht bemerken konnte.

,, Was kann ich für sie tuen?''.

,, Sie sagen mir jetzt in welchem Raum Celia Male liegt''.

Sie runzelte die Stirn über meine kalte und emotionslos Aussage und fing sich jedoch schnell wieder. Ich habe für sowas heute keine Zeit und sie geht mir jetzt schon gewaltig auf die Eier, obwohl sie nicht einmal viel gemacht hatte.

Sie schaute wieder auf ihren Computer und scrollte mit der Maus andauernd nach unten.

,, Ahhh. Celia Male liegt in der zweiten Etage im Zimmer 33. Sie könnte jedoch noch nicht wach sein, deswegen könnten sie sich doch im....''.

,, Danke. Ich gehe jetzt sofort zu ihr''.

Ich ging auf den Aufzug zu und drückte auf den Knopf mit der zwei und der Aufzug setzte sich direkt in Bewegung und beförderte mich in die zweite Etage, in der ich nach dem Raum von Celia suchte und erst nach fünf Minuten fündig wurde, da er sich relativ weit hinten befand.

Ich zögerte noch etwas, bis ich mich dazu entschied, die Tür einfach aufzumachen. Ich betrat also den Raum und es war ein Einzelzimmer. Ich wusste sofort, dass die Ärztin ihr eins gegeben hatte, nachdem sie sie mit mir gesehen hatte, wie sie es bei mir getan hatte.

Ich setzte mich auf den Stuhl, der direkt neben ihrem Bett war und legte die Box auf ihren Nachttisch, auf dem bloß ein leeres Glas stand. Celia hatte eine leichte Platzwunde an der Lippe, die ich wohl übersehen haben muss. Es ist ein kleiner Kratzer auf ihrer vollen Unterlippe zu sehen. Allgemein sieht sie noch etwas blass aus. Sie hat ihre Augen geschlossen. Ich hoffe einfach nur, dass sie keine weiteren Verletzungen ausmachen konnten.

Ich stützte mich an ihrem Bett ab und betrachtete sie noch eine Weile, denn davon wurde mir gerade nicht langweilig. Ich hatte ja gerade sowieso nichts zu tun. Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich überhaupt hier war. Ich meine, in den Händen der Ärztin war sie gut aufgehoben und ich hatte auch noch andere wichtigere Sachen zu tun und sonst ging sie mir immer gewaltig am Arsch vorbei. Sie war für mich da, als es mir nicht gut ging, obwohl sie eigentlich gar kein Recht dazu hatte sich auch nur bei mir blicken zu lassen. Ich meine, sie war nun in Sicherheit und konnte einfach ihr Leben weiter leben, aber sie kam mich besuchen, obwohl sie in solche Situationen reingeraten ist, die sie ziemlich mitgenommen haben, sie es aber nie zugegeben hatte.

Als ich sie am Anfang auf der Party sah und danach in der Schule, als ich sie rumführen musste, habe ich zwei Seiten von Celia kennengelernt. Die kalte und direkte und etwas arrogante Art, die ihr auf irgendeine Art und Weise steht. Gebe ich offen zu und die normale, vernüftige und artige Art von Celia. Die höflich ist. Im Krankenhaus zeigte sie mir ihre liebliche und fürsorgliche Art und was für ein großes Herz sie hat, dafür, dass sie sich um mich gekümmert hatte, obwohl Jessica ihren Teddy, der ihr viel bedeutet kaputt gemacht hatte.

Und dann ist da noch die Seite, die sie keinem ziegen will, weil sie stark bleiben will. Das kenne ich all zu gut. Sie ist innerlich ganz zerbrechlich und ich versuche heraus zu finden, was es ist, dass sie immer noch so mitnimmt. Denn sie hatte es mit dem Teddy indirekt angedeutet und ich weiß, dass es etwas damit zu tun hatte, denn dort lernte ich indirekt ihre verzweifelte und nach Hilfe schreiende Seite kennen. Sie hatte in letzter Zeit mein Interesse geweckt. Was ich eigentlich gar nicht haben wollte.

Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und ließ meinen Kopf in den Nacken fallen. Ich merkte nur noch wie mir mit der Zeit die Augen zufielen und ich einschlief.

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Wie findet ihr das Verhalten von Adriano? Hatte er gerade indirekt zugegeben, dass er sich für Celia interessiert und sie nicht in Ruhe lassen will, auch in Zukunft nicht?

Lest fleißig weiter:)

Tu appartieni solo a me ~ Book 2 ~Where stories live. Discover now