stegighg - atlantis

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atlantis wegen dem song oben und so yk ach egal

pov stegi
Basti rief mich vor einer guten Stunde an. Und ich saß immer noch am gleichen Fleckchen Couch. „Ich könnte heute abend vorbeikommen, wenn du das willst" Die Worte wiederholten sich immer wieder und wieder, ergaben trotzdem keinen Sinn. Nach so vielen Jahren purer Anonymität wollte er sich jetzt einfach so, ohne Erklärung mit mir treffen. Mein Blick wanderte durch die kleine Wohnung, unaufgeräumt und runtergekommen. Wie sollte Basti sich hier auch nur ansatzweise wohl fühlen? Bei mir, in meiner Gegenwart? Obwohl er doch all die Jahre explizit meinte, er wollte sich mir nicht zeigen.

Die Türklingel summte, ich blieb sitzen. Nochmal, ich sollte ihm aufmachen. Aber was, wenn das ein Fehler ist? Vielleicht wurde er dazu gezwungen, oder hatte sich es mittlerweile schon anders überlegt. Ich sah mein Handy aufleuchten, er rief an. Meine Beine setzten sich langsam in Bewegung und öffneten endlich die Tür. Vor mir stand ein großer, schlanker Mann mit dunkelbraunen Locken und einer runden Brille. Sein Gesichtsausdruck verriet die Angst und die Unruhe in ihm. Doch der Großteil verschwand, als er mich sah. Natürlich wusste er bereits wie ich aussehe. Schließlich brauchte er für den Urlaub meinen Ausweis. Ach, wie lang das nun schon her ist. „Hi", sagte ich, nachdem ich ihn viel zu lange angestarrt hatte. „Hi" Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Ich ging zur Seite um ihn eintreten zu lassen. Unsicher setzte er Fuß vor Fuß in meine Wohnung. In der Abendsonne schimmerte seine goldene Halskette, seine rosé-goldene Brille reflektierte das Sonnenlicht.

„Awh, ja wer bist denn du?" Er kniete sich in die Hocke. Im Flur versteckte sich meine Katze in einem Pappkarton. „Maunzi", beantwortete ich seine Frage. Er streckte seine Hand aus, damit sie an ihr schnuppern kann. Dann rieb die kleine Tuxedo Katze ihren zierlichen Kopf an sein Handgelenk. „Warum hast du nie erzählt, dass du eine Katze hast?" Ich zuckte mit den Schultern. „Kannst dich auf die Couch setzen. Sorry, ist bisschen unaufgeräumt" „Mach dir keinen Kopf" Natürlich machte ich mir trotzdem einen Kopf. Denn mir war klar, Basti fühlte sich nicht ansatzweise so wohl wie er es vorgab.

Er lief voraus in das Wohnzimmer. Von hinten erkannte ich seine Silhouette. Und erst dann wurde es mir so wirklich bewusst: Basti war da. Ich hielt ihn am Arm davon ab weiter zu laufen, drehte ihn zu mir und umarmte ihn. So stark, als würde er gleich verschwinden. Etwas überfordert lag er ebenfalls seine Arme um mich. Ich drückte seinen Körper noch näher an mich. „Stegi, Luft", flüsterte er. „Oh, sorry" Wir lösten uns und er lächelte mich schief an.

Basti begab sich schon zur Couch, ich holte noch schnell ein Glas Wasser für ihn. Er war offensichtlich lang unterwegs, denn er sah echt fertig aus. „Danke" Er trank das Glas auf Ex leer, stellte es dann wieder auf den Tisch. „Warum bist du eigentlich hier?", fragte ich vorsichtig. „Darf ich denn nicht?" Er lachte kurz, ohne Blickkontakt aufzubauen. Ich hingehen widmete ihm meine volle Aufmerksamkeit. „Doch, klar. Aber du meintest immer, du willst dich mir nicht zeigen" Er nickte. „Du weißt, das war keineswegs böse gemeint" „So meinte ich die Frage auch nicht" Er blieb still. Der Ofen wärmte den Raum gemütlich, die Kohle glühte noch hell orange. Ich wartete und wartete, in die Stille hinein. Aber es kam nichts. Kein Wort verließ seine Lippen. Und das änderte sich auch nicht.

Mein Blick fiel auf den Glasbehälter auf dem Regal. Dann schaute ich wieder zum schweigenden Basti. „Willst du Murmeln?" „Was?", verwirrt musterte er mich, als wäre er die letzten Minuten gar nicht da gewesen. „Willst du Murmeln spielen?", wiederholte ich mich. Ohne eine Antwort abzuwarten sprang ich auf und holte den Behälter. „Zielmurmeln, ganz einfach. Diese große Murmel leg ich hier an das Ende vom Tisch. Jeder von uns bekommt drei normale Murmeln. Die rollen wir abwechselnd, und wer am Ende am nächsten dran ist, der gewinnt" Ich grinste ihn an. Mittlerweile war er auch aufgestanden und ist mir zum Esstisch gefolgt.

„Verstehe", meinte er nachdenklich. Er verstand anscheinend nicht so ganz. Da ist er noch so schlau, und hat dann Probleme bei Kinderspielen. „Hier, fang an" Ich drückte ihm seine Murmeln in die Hand. Er beugte sich über die Tischkannte und rollte seine Kugel präzise an die große Murmel. „Oha, gar nicht schlecht", staunte ich, denn es war tatsächlich nicht schlecht.

Leider konnte er das echt gut. Seine anderen Züge waren genauso gut. Mit der letzten Murmel in der Hand stand ich dort. Diese musste jetzt genau an die große Kugel treffen, sonst gewann Basti. Ich stoß an, sie rollte, und wurde immer langsamer, je näher sie dem Ziel kam. Ich drehte mich um und machte Freundensprünge. „Jaha" „Stegi", machte mich Basti aufmerksam. Ich drehte mich zurück und sah, dass meine Murmel zu weit vorne stehen geblieben ist. „Nicht so übereifrig", witzelte er. Ich wollte ihm die gute Laune ja wirklich abkaufen, aber aus seinem Gesicht waren keinerlei - ernstgemeinte - Emotionen herauszulesen. Obwohl er gerade gewonnen hatte.

Ein paar Minuten später saßen wir wieder auf der Couch. „Du Basti" Er gab ein Brummen von sich. „Was hälst du davon mal einen Ausflug zusammen zu machen?" Basti stellte zum allerersten mal heute Blickkontakt mit mir her. „Wir haben ja beide unser Aussehen nicht öffentlich, also kann uns gar keiner erkennen", fügte ich zaghaft hinzu. „Stegi, ich weiß nicht, ich..." Er hörte auf zu reden. Mir riss der Geduldsfaden. „Basti, wirklich mir reichts. Du kommst hier her, nach zehn Jahren, willst mir nichtmal den Grund sagen sondern schweigst mich an, zeigst keine Emotionen, versuchst dich zu zwingen mich anzulächeln und jetzt willst du mir nichtmal sagen warum du keine Zeit mit mir verbringen willst?"

Ich wurde etwas lauter als ich dachte. Eigentlich dachte ich gar nicht, die Worte kamen einfach so. „Stegi, du weißt doch, dass ich dich gern hab" „Das ist keine Entschuldigung. Du bist genauso wie deine Mutter" Die letzten Worte schrie ich schon fast. Dann begriff ich erst, was ich da überhaupt sagte. In meinen Kopf schwirrten unsere privaten Late Night Talks, bei denen er mir unter anderem auch von seinen Elternkomplexen erzählte. Er nickte leicht. Dann sprang er von der Couch auf und ging. „Danke, dass ich bei dir sein durfte" Ich spürte, dass diese Worte ernst gemeint waren. Zum ersten mal heute. „Basti, es tut mir leid. Ich wollte das ni-" Und die Tür fiel zu. Ich stand alleine in meinem Flur. Wer weiß wie lange. Man kann Worte nicht einfach ungesagt machen.

nichts hier ergibt sinn aber das ignorieren wir einfach bitti
wunsch von Schokokeks_suchtie mit den worten:
schimmern
pappkarton
kohle
murmeln
übereifrig
und dem lyric ‚can't take back the things you said' von atlantis
naja winke winke

oneshotsOù les histoires vivent. Découvrez maintenant