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Ich wollte unbedingt sagen: 'Ich liebe dich.' Aber mir wurde bewusst, dass meine Worte jetzt keine Rolle mehr spielten. Ich hatte schon wieder alles kaputt gemacht. Ich hasste mich. Regungslos lag ich auf der Couch und dachte nach. Wie soll ich jetzt meinen Fehler wieder gut machen? Einsam lag ich da. War Kevin überhaupt noch der richtige für mich? War ich überhaupt noch glücklich in dieser Beziehung? Ich hatte so viele Fragen und keine Antwort. Vielleicht war Kevin auch gar nicht das Problem. Ich war es. Ich war nicht gut genug. Kevin hatte jemand besseren verdient. Jemanden, der seinen Ansprüchen gerecht wird. Meine Kopfschmerzen von gestern wurden immer schlimmer. Mit der Zeit verstärkten diese sich noch mehr. Irgendwann merkte ich, was das bedeutete. Migräne. Nicht jetzt. Bitte nicht. Es war der falsche Zeitpunkt. Normalerweise war Kevin immer an meiner Seite in so einem Fall. Nun war ich auf mich alleine gestellt. Mein Kopf pochte unerträglich. Ich musste eine Schmerztablette nehmen, doch mein Gefühl sagte mir, sollte ich jetzt aufstehen, würde ich entweder umkippen oder mich übergeben. Trotzdem hatte ich keine Wahl. Ganz langsam setzte ich mich aufrecht hin und wartete einige Sekunden, bevor ich schlussendlich aufstand. Kurz wurde mir schwarz vor Augen, während ich leicht nach hinten taumelte, doch ich fing mich wieder recht schnell. Ich schleppte meinen Körper in die Küche, wo auch meine ganzen Medikamente lagen. Mit zitternden Händen nahm ich die Verpackung und versuchte so schnell wie möglich die Tabletten aus der Schachtel zu bekommen. Durch die Hektik und das Zittern fiel mir die Packung aus den Händen auf den Boden. Ich konnte meine Augen kaum noch aufhalten. Mein Kopf war kurz vorm Explodieren. Das Pochen wurde immer unerträglicher. Immer schmerzhafter. Mit geschlossenen Augen ging ich zaghaft in die Hocke, während ich mich am Griff einer Schublade festhielt. Mit der anderen Hand tastete ich nach dem kleinen Karton, welchen ich auch sofort ausmachte. Doch als ich dann endlich die Packung aufmachte, bemerkte ich, dass keine Tabletten mehr da waren. Alles leer. Panisch durchsuchte ich meinen Schrank. Es war die letzte Schachtel. Kein Kevin. Keine Tabletten.

Mein ganzer Körper wurde immer schwacher. Als ich merkte, wie meine Magensäure hochstieg, sprintete ich direkt zur Toilette. Keine gute Idee. Noch konnte ich alles zurückhalten. Noch. Schnell zückte ich mein Handy aus meiner Hosentasche. Ich musste Kevin anrufen. Ich musste. Ich brauchte ihn. Mit jedem Tuten starb ein Fünkchen Hoffnung in mir. Was, wenn er mich jetzt ignoriert? Ich würde es ihm nicht einmal übel nehmen. Entgegen meiner Erwartung meldete sich mein Freund tatsächlich. Erleichterung machte sich in mir breit. "Basti, ich dachte, ich hab klar gemacht, dass ich bei meinen Eltern bin?" "Ke..vin", brachte ich mit gebrochener Stimme raus. "Bitte..." Ich konnte nicht mehr reden. Das Handydisplay verstärkte meine Kopfschmerzen nur. "Wird das wieder einer deiner verzweifelten Versuche dich mir zu erklären?" Ich war verwirrt. Konnte nicht klar denken. "Komm...bit-" Weiter kam ich nicht, da mein Satz durch ein Tuten unterbrochen wurde. Er hatte aufgelegt. Keine Sekunde später entwich mir meine Säure nun entgültig. Über die Kloschüssel gebeugt entleerte ich meinen Mageninhalt. Ich war alleine. Alleine, auf dem Boden meines Badezimmers. Mit dem Erbrechen kamen auch die Tränen. In der Ecke des Bads stand ein Mann. Er rührte sich nicht. Ich kannte ihn nicht. Als ich irgendwann mal fertig war, wischte ich mir meinen Mund mit Klopapier ab und spülte. Normalerweise war jetzt Kevin immer bei mir. Normalerweise. Immer. Der Mann starrte mich noch an. Mein Herz raste. "Kevin" Aus Reflex rief ich seinen Namen. "Kevin?" Immer wieder, bis mir einfiel: Er war gar nicht da. Mein Freund war weg. Mein geliebter Freund, ein Teil von mir, den ich immer mit mir herumtrag. Eine Leere füllte mich aus, welche meine Tränen nur noch mehr fließen ließ.

Die Gestalt in der Ecke des Zimmers wurde immer deutlicher. Er kam auf mich zu. Mit jedem seiner Schritte flatterten meine Augen ein Stück mehr. War das der Tod? War das das Ende? Alleine? Fühlte sich das so an? Meine Augen fielen mir zu, ich hatte keine Kraft mehr. Sämtliche Energie verschwand aus meinem kompletten Körper. Doch schlafen war nur ein erhoffter Traum. Ich hörte Stimmen. Sie flüsterten mir zu, machten mir weis, wie sehr ich versagt hab. Es hörte nicht auf. Es wollte einfach nicht aufhören. So lag ich da, am Boden meines Badezimmers… alleine.

peepohappy!! der mann in der ecke usw waren fieberträume falls man das nicht gecheckt hat thinkge

mmh vielleicht schreib ich noch ein alternatives ende falls sich das jemand wünscht flushe

oneshotsHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin