Part 31

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Da ich morgen keine Zeit zum Updaten habe, kommt es heute. Viel Spaß
Celi

Viktorias POV:

Er löste unsere Hände und ich lief auf die Armen zu. Sie wollten sich erheben, doch ich schüttelte den Kopf. Sie sollten wegen mir nicht aufstehen. Ich war nur ein gewöhnliches Mädchen. »Darf ich mich zu Euch setzten?«, fragte ich und sie sahen mich verwirrt an, nickten aber dann und machten etwas Platz, damit ich mich zu ihnen auf den Boden setzten konnte. Ich verteilte das Geld an sie, was sie erstrahlen ließ. »Ihr seid zu gütig«, meinte ein Mann mittleren Alters und küsste meine Hand. Ich lächelte und wank ab. »Das habe ich gerne getan. Darf ich fragen, warum ihr keine Arbeit findet?« Nun sahen sie traurig zu Boden und ich fürchtete schon, dass ich ihre gute Laune zerstört hatte. »Wir sind alle ungelernte Tischler. Wir konnten unsere Lehrjahre nicht abschließen und nun will uns niemand«, erklärte ein etwas Jüngerer und alle nickten zustimmend. Da kam mir eine Idee, wie sie ihr Können trotzdem auf die Probe stellen konnten. »Ich habe einen Vorschlag. Ihr baut mir einen Stuhl für meine Kräuterküche und zeigt dadurch Euer Können. Natürlich werdet ihr dafür großzügig belohnt.« Ungläubig sahen sie mich an. Dann nickte einer nach dem Anderen und ich erhob mich. »Wärt ihr so nett und bringt mir das fertige Stück dann auf das Schloss?«, fragte ich in die Runde und erhob mich. Ich wollte Harold nicht zu lange warten lassen. Dieses Mal standen sie ebenfalls auf und verbeugten sich alle zusammen. »Wir danken Euch, My Lady«, sagte einer und ich nickte ihnen zum Abschied zu. Ich lief wieder zu Harold der alle beobachtet hatte und hakte mich bei ihm ein. »Weißt du, was ich so sehr an dir liebe?«, fragte er und sah zu mir hinunter. Ich schüttelte den Kopf und sah zu ihm auf. »Dein großes Herz«, flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich fing an zu strahlen. Wieder ein Kompliment von ihm. »Wundere dich übrigens nicht, wenn wir in den nächsten Tagen ein neues Möbelstück geliefert bekommen«, lachte ich und zog ihn weiter zu Louis und Penelope. Felia schlief in ihren Armen. Penelope liebte sie wirklich abgöttisch. Man merkte schnell, wie sehr Vampire Kinder zu mögen schienen, da jede Frau zu uns sah und sich uns langsam näherten. Sie sahen gebannt auf Felia hinab und seufzten. »Wie gerne ich doch ein Kind hätte«, seufzte eine Frau neben mir und schmiegte sich an ihren Mann. Mitleidig sah ich sie an. »Wie hast du es denn geschafft eine Familie zu gründen, Harold?«, hörte ich eine Stimme hinter mir und spürte, wie Harold sich neben mir verkrampfte. Langsam drehte er sich um, was ich ihm gleich tat. »Viktor«, knurrte er und seine Miene war wütend. »Was willst du?« Die Augen des Mannes, Viktor, lagen auf mir und er musterte mich von oben bis unten. Was wollte er von Harold und warum war dieser so gereizt? »Ich möchte, dass du meine Frage beantwortest«, sagte Viktor und stand dann vor uns. Die Anwesenden um uns herum wichen zurück oder gingen wieder ihrer Arbeit nach. Hatten sie Angst vor Viktor? »Viktoria hat die Kleine im Wald gefunden und nun kümmern wir uns um sie«, zischte Harold durch zusammen gebissene Zähne seine Antwort. »Viktoria also«, schnurrte er und sah wieder zu mir. »Ist das nicht das Menschenmädchen, was du schon seit Jahren zu dir holen wolltest?« Woher wusste er das? »Ja, das ist sie.« »Du hast es also wirklich getan.« Harold nickte und wand sich von Viktor ab. »Wenn du uns entschuldigen würdest, ich habe nicht vor mir den Tag durch dich verderben zu lassen.« Mit diesen Worten drehte er sich um und zog mich hinter sich her. »Wir sind noch lange nicht fertig, Harold.«

»Wer war das?«, fragte ich Harold, doch dieser zog mich einfach weiter zu Louis und Penelope. »Ich möchte darüber nicht reden«, zischte er. Schüchtern gab ich klein-bei.

Seine Stimmung hatte sich wieder beruhigt und seine Miene sich erhellt. Wir waren weiter über den Markt gelaufen und saßen nun vor dem Kamin im Wohnraum. Felia schlief tief und fest in ihrem Bettchen in unserem Gemach. »Viktoria, würdest du mir bitte mal deine Kräuterküche zeigen? Louis erzählte mir davon.« Ich nickte und führte sie hin. »Also«, begann ich zu erzählen, »hier siehst du mein Pult mit den Kräuterbüchern in den ich alles über die Kräuter nachlesen kann. Dann haben wir hier noch einen Schrank mit getrockneten Blüten und allem, was Menschen heilen kann.« Interessiert sah sie sich um und blätterte etwas in den Büchern. »Hier bist du also, wenn du nicht bei Harold bist.« Sie warf mir einen wissenden Blick zu, was mich beschämt zu Boden schauen ließ. »Wie lange geht das schon zwischen euch?«, fragte sie und sah mich eindringlich an. »Erinnerst du dich noch daran, als ihr uns einen Besuch abgestattet habt und ich mit nassen Haaren zu euch gestoßen bin?« Sie nickte. »Als ihr mit Felia beschäftigt wart, hat er mich hinaus in den Garten geführt und mich geküsst«, beendete ich meine Erzählung. »Wie süß«, flötete sie und klatschte erfreut in die Hände. Ich nickte und musste lächeln bei dem Gedanken an diesen Abend. Es war wahrhaftig einer der schönsten in meinem Leben. »Nun, ich denke, wir werden dann auch langsam aufbrechen«, sagte sie und wir liefen wieder hinunter zu den Männern. »Lass uns gehen, Louis«, rief sie und nahm ihn an die Hand als er zu ihr kam. »Wir wollen die beiden doch nicht stören«, grinste sie verschwörerisch und zwinkerte mir zu. »Nun dann, vielen Dank für den schönen Tag«, verabschiedete sich Louis und küsste meine Hand, wie immer. Danach gab er Harold eine brüderliche Umarmung und klopfte ihm auf die Schulter. Wir begleiteten sie zur Eingangstür. »Gib Felia einen Kuss von mir«, sagte Penelope bevor die in die Nacht hinaus verschwanden. Kichernd schloss ich die Tür und sah Harold grinsend an. »Was denken die nur von uns?«, fragte ich lachend. Harold kam auf mich zu und legte seine Hände auf meine Hüfte. »Lass sie denken«, flüsterte er und küsste mich.

Dark LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt