Part 4

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Viktorias POV:

Langsam kam er auf mich zu. Wieder hob ich die Schaufel an, doch sie wurde mir aus der Hand gerissen. »Denkt nicht noch einmal daran«, knurrte er. Dann riss er mir an den Haaren, was mich aufschreien ließ. »Ich glaube, ich muss Euch Mal ganz ausführlich die Regeln erklären.« Harold zog mich in Richtung der Küchentür, wurde allerdings aufgehalten. Jacqueline hielt ihn am Arm zurück. »Har-« Weiter kam sie nicht, da er mit dem Ellenbogen nach hinten schlug und ihr Gesicht traf. »Du Monster«, schrie ich ihn an und schlug gegen seine Brust. Jacqueline bewegte sich nicht mehr, nur ihr Atem zeugte sie davon, dass sie noch lebte. Harold zog mich weiter, direkt in sein Zimmer. Er schubste mich hinein und schloss dann die Tür ab, nachdem er selbst eingetreten war. »Setzt Euch auf das Bett«, sagte er nun wieder ganz ruhig. Hat er sowas wie Stimmungsschwankungen? Ich tat was er sagte und setzte mich. Wobei ich in die weiche Matratze einsank. Der dünne Stoff der Decke war so weich. So etwas hatte ich noch nie gespürt. Wir hatten immer auf Schaffell geschlafen, und die Decken waren auch nicht die angenehmsten. Harold stellte sich, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor mich. »Also, wie es scheint, muss ich Euch noch einmal meine Regeln erklären, obwohl diese ja ganz offensichtlich sind.« Ich schluckte einmal laut. Was wird er alles von mir verlangen? »Ihr werdet Euch mit Jacqueline um den Haushalt kümmern. Welche Aufgaben Ihr haben werdet, könnt Ihr mit ihr selber besprechen und...« Er sah mich mit seinen grünen Augen so intensiv an, dass es sich anfühlte, als könnte er meine Gedanken lesen. »Ihr werdet mir zur Verfügung stehen.« Geschockt riss ich die Augen auf. »Nein!« Das werde ich ganz bestimmt nicht! »Und ob Ihr das werdet.« Harold schien leicht wütend zu sein. Der soll sich mal in meine Lage versetzten! »Ihr habt mir doch schon alles genommen! Meine Freiheit. Meine Familie. Und jetzt soll ich Euch auch noch mit meinem Körper zur Verfügung stehen? Lieber sterbe ich, als das Ihr Euch mit meinem Körper vergnügt. Das ist barbarisch!« Ich schrie ihm alles ins Gesicht. Meine Wut. Mein Hass. Meine Hoffnungslosigkeit und vor allem meinen Schmerz. Sein Gesicht verhärtete sich. »Wollt Ihr schon mal eine kleine Kostprobe?«, fragte er plötzlich verschmitzt und öffnete wie in Zeitlupe seinen Gürtel. Ich musste aus diesem Raum raus! Auch wenn es sinnlos ist, vor einem Vampir wegzulaufen, musste ich es wenigstens versuchen. So schnell ich konnte stürmte ich aus dem Zimmer, durch die Gänge. Ich wusste schon nach kurzer Zeit nicht mehr, wo ich war, lief allerdings geradewegs die nächste Treppe hinunter. Und da sah ich sie, die Eingangstür!

Harolds POV:

Ich hätte es nicht gleich so überstürzen sollen, doch sie sollte endlich einsehen, dass sie Mein ist. Sie gehört jetzt mir. Dass sie nicht mit mir schlafen will, war mir von Anfang an klar. Zu diesen Dingen würde ich sie auch noch nicht zwingen. Ich weiß nicht warum, aber ich möchte, dass ihr es ebenfalls Spaß macht, und vor allem, dass sie es freiwillig tut. Was ist denn mit mir los? Ich bin gar nicht mehr Ich selbst. Bei Jacqueline und all den anderen war es mir, so kalt sich das jetzt auch anhört, egal. Es war mir egal, was sie dabei fühlten, oder ob sie Schmerz verspürten. Aber bei Viktoria war es mir nicht egal. Seit sie mich eben mit ihrem schmerzverzerrtem Gesicht angesehen hat, wusste ich, dass ich sie nie wieder so sehen wollte. Mitten in meinem Gedankengang hörte ich die Haustür zuschlagen. Viktoria! Nach nur wenigen Sekunden stand ich in der Eingangshalle und sah in den Wald. Und da lief sie, ihr helles Nachtkleid wirbelte im Wind hinter ihr her.

Viktorias POV:

Ich rannte und rannte, darauf bedacht nicht über die Wurzeln zu fallen. Ich sah nach hinten und da stand Harold in der Tür und sah zu mir. Das gab mir noch mehr Ansporn und ich lief noch schneller. Meine Beine schmerzten, genauso wie meine nackten Füße. Ich hatte das Gefühl, egal wie weit ich gelaufen war, beobachtet zu werden. Noch dazu wunderte es mich, dass mich Harold noch nicht zurückgeholt hatte. Bin ich überhaupt auf dem richtigen Weg zu meinem Dorf? Wie lange ich noch ziellos herum lief wusste ich nicht, aber nach einiger Zeit sah ich Rauch, welcher aussah wie aus einem Schornstein. Noch einmal legte ich zum Spurt an. Endlich wäre ich wieder zu Hause. Endlich könnte ich meine Familie wieder in die Arme schließen. Endlich...Doch meine Wünsche wurden durch plötzliche Schritte hinter mir zerstört. Ruckartig drehte ich meinen Kopf in die Richtung des Geräuschs, doch ich konnte niemanden sehen und die Schritte waren auch nicht mehr auszumachen. Als ich weiter lief, lief ich plötzlich in etwas hinein. Es war kalt, und steinhart. »Ihr hattet doch hoffentlich nicht vor zu gehen ohne Euch zu verabschieden?«

Sorry, für das etwas kürzere Kapitel
LG Celi :D

Dark LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt