Part 28

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Ich hatte gerade Lust zu updaten 😜 Morgen kommt noch eins :)

Viktorias POV:

»Woran denkst du?«, fragte er mich und strich mir über die Wange. »An ihre Mutter«, murmelte ich und schmiegte sich in seine Hand, »und den Jungen.« Harold verstand sofort. »Es war nicht deine Schuld.« Abwesend nickte ich und sah aus dem Fenster.

Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Bauch und riss mich somit aus dem Schlaf. Ich stöhnte auf und hielt mir den Bauch. Neben mir brummte Harold und sah mich durch ein verschlafendes Auge an. Mein Körper fing vor Schmerzen an zu zittern. Es fühlte sich an als würde mir jemand ein Messer in den Unterleib rammen. Schnell zog ich die Decke von meinem Körper und lief aus Harolds Gemach. Meine nackten Füße machten bei jedem Schritt Geräusche auf dem steinernen Boden. Mit zitternden Händen stieß ich die Tür zu meiner Kräuterküche auf und lief auf einen der Schränke zu. Pfefferminz. Wo ist der verdammte Pfefferminz? Das Klirrend er kleinen Glasflaschen war zu hören, als sie gegeneinander prallten. Endlich fand ich die Flasche und schüttetet mir einige Blätter in die Hand. Plötzlich tauchte Harold neben mir auf. »Was ist los?«, fragte er besorgt. »Blutungen«, brachte ich nur heraus. Die nächste Schmerzwelle kam und ich musste mich an meinem Pult abstützen. Harold stützte mich und sah mich eindringlich an.

Harolds POV:

Ich legte meine eine Hand auf ihren Rücken, die andere unter ihre Knie und hob sie hoch. Sie stöhnte vor Schmerz. Jeden Monat war das so. Sie musste höllische Qualen leiden und ich konnte nichts tun. Konnte ihr nicht helfen. Keine Sekunde später war ich in unserem Gemach und legte sie auf dem Bett ab. Sie winselte wie ein Hund und hielt krampfhaft etwas in ihrer Hand. »Was soll ich tun?«, fragte ich hektisch. »Tee«, murmelte sie und öffnete ihre Hand. Darin lagen Blätter von irgendwelchen Pflanzen. Ich nahm sie ihr aus der Hand und rannte in die Küche. Am Brunnen holte ich frisches Wasser, gab es in eine Kanne und schmiss die Blätter dazu. Ich schürte die Flammen und hing die Kanne über das Feuer. Wieder war ich bei Viktoria und nahm ihre Hand. Sie bäumte sich auf und schrie. Tränen liefen über ihre Wange. Es war schlimmer als die Male zuvor. Ich wischte ihre Tränen weg. Wieder schrie sie. Hielt sich krampfhaft den Bauch. Ich wusste mir nicht anderes zu helfen als ihre Mutter herzuholen. Nach wenigen Sekunden später stand ich vor ihrem Haus und klopfte fest gegen die Tür. Es war mitten in der Nacht, aber was sollte ich tun? Meine Geliebte lag in meinem Bett und schrie vor Schmerz. Immer noch nicht wurde die Tür geöffnet. Wieder schlug ich dagegen. »Sophie, mach auf!« Endlich wurde die Tür geöffnet. Mit müden Augen sah mich Sophie an. »Har-« Ich ließ sie nicht ausreden. »Bitte, du musst mir helfen. Viktoria, sie schreit vor Schmerz.« Sie riss die Augen auf und legte sich einen Mantel um die Schultern. »Bring mich zu ihr«, befahl sie, doch man bemerkte die Angst um ihre Tochter in ihrer Stimme. Ich legte den Arm um sie und rannte los. Sie schrie, vermutlich wegen der Geschwindigkeit, doch verstummte, als ich stehen blieb und wir in meinem Gemach waren. Sofort lief sie auf ihre Tochter zu. »Mutter«, murmelte Viktoria. »Mein Kind.« Sie griff nach ihrer Hand. »Hole bitte noch Ryan, Harold.« Ich nickte und war wieder vor Viktorias Elternhaus. Die Tür stand immer noch offen, weshalb ich einfach eintrat, Ryan am Kragen packte und zurück rannte. Er war respektlos zu mir gewesen, also war ich auch respektlos zu ihm. Ich setzte ihn in der Küche ab und goss den heißen Tee in eine Schale, welche ich Ryan in die Hand drückte. »Bring das zu deiner Schwester, die Treppe hinauf in das Zimmer, wo die Tür offen steht. Deine Mutter ist auch da«, erklärte ich ihm. »Was ist mit ihr?«, fragte er entsetzt und ließ beinahe die Schale fallen. »Sie hat ihre Blutungen und windet sich vor Schmerz.« Er nickte verstehend. »Das hatte sie früher auch schon. Unsere Großmutter hatte ihr immer Kräuter gegeben und dann ging es ihr besser.« »Dann bring den Tee zu ihr. Sie hat die Kräuter rausgesucht.« Er nickte und lief los. Ich holte eine zweite Decke aus ihrem Gemach und brachte sie zu ihr. Sophie flößte ihr den heißen Tee ein.

Viktoria war in warme Decken gehüllt eingeschlafen. Ich war so froh, dass ihr Leiden ein Ende hatte. Mit Sophie und Ryan saß ich vor dem Kamin im Wohnraum. »Ein wundervolles Schloss«, brach Sophie die unangenehme Stille und sah sich im Raum um. Abwesend nickte ich. Ich würde all das aufgeben, nur, damit Viktoria nicht leiden müsste. Meine Gedanken waren nur bei ihr. Immer wieder hatte ich ihren, sich vor Schmerzen windenden Körper vor dem inneren Auge. »Du bist so in deine Gedanken versunken, Harold«, stellte Sophie fest. Wieder nickte ich nur. »Sag mir, wo schläfst du eigentlich?« »Dort wo nun Viktoria liegt«, antwortete ich. »Sie hat also ihr eigenes Zimmer?« Wieder nickte ich, nicht wissend worauf sie hinauswollte. Ich schämte mich dafür, sie anzulügen, doch wir hatten unsere Beziehung noch immer geheim gehalten. Die Angst davor, dass sie mich ablehnen würden war zu groß für Viktoria, dass sie es ihrer Mutter noch immer nicht gesagt hatte. »Wir wären dir sehr verbunden, wenn du uns nun zurück nach Hause bringen würdest«, murmelte Ryan und stand auf. Auch ich erhob mich und brachte die Beiden zurück.

Viktoria lag immer noch schlafend in unserem Bett. In Decken gehüllt und ihr Nachthemd verschwitzt. Sie hatte so gelitten. Sanft strich ich ihr durch Haar. Lange saß ich neben ihr und sah sie an. Bewunderte ihre Schönheit. Ihr engelsgleiches Haar. Und dann öffnete sie langsam die Augen und sah mich an. In ihrem Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab. Ich streifte meine Stiefel ab und legte mich neben sie. Ich beugte mich zu ihr hinunter und bedeckte ihren Bauch mit Küssen. »Bereite meiner Prinzessin nicht immer solche Schmerzen.«

Dark LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt