Part 20

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Surprise, surprise :D
Viel Spaß :*

Viktorias POV:

Die Gäste begannen wieder zu tanzen, da sie für uns aufgehört hatten. Harold betrachtete das Geschehen im Saal, als Louis mit einer Frau an seiner Seite auf uns zukam. »Viktoria, wie schön, dich wieder zu sehen«, sagte er und gab mir einen Handkuss. Ich musste lachen und sah zu seiner Frau, die ebenfalls lachte und gespielt die Augen verdrehte. »Immer wieder der alte Gentleman«, lachte sie. »Darf ich vorstellen: Das ist meine Frau Penelope.« Ich lächelte sie an. Harold unterhielt sich noch etwas mit Louis, während wir Frauen daneben standen und uns gegenseitig immer wieder Blicke zuwarfen. Penelope war wunderschön. Sie hatte ein rotes Kleid an, was ihr ebenfalls blondes Haar besonders zur Geltung brachte. Ich sah aus dem Fenster und bemerkte, dass es bereits dämmerte. Erschrocken stellte ich fest, dass Felia noch etwas essen musste. Ob sie immer noch schlief? Ich löste mich von Harold und verließ den Thronsaal. Ich lief in die Küche und gab etwas Haferbrei in eine Schale, nahm noch einen Löffel und ging dann in das Gemach von Harold. Die Kleine war wach und strampelte wild in ihrem Bettchen. »Ich bin ja da, meine Süße«, sagte ich und nahm sie auf den Arm. »Du bist also Viktoria«, sagte eine weibliche Stimme hinter mir. Erschrocken fuhr ich herum und sah Penelope. Sie kam auf mich zu, blieb allerdings abrupt stehen, als sie Felia sah. Sie schlug sich die Hände auf den Mund und kam näher. »Ach du meine Güte, ist die süß«, sagte sie sprachlos und sah sich die Kleine genauer an. »Wieso hast du sie hier?«, fragte sie mich, ohne den Blick von ihr zu nehmen. »Ich habe sie im Wald gefunden, als ich Kräuter für den Ball gesammelt hatte. Ich bin mit Harold in mein Dorf gegangen und habe herausgefunden, dass ihr Vater in die Vampirnacht starb und ihre Mutter sich erhängt hatte. Und nun kümmern Harold und ich uns um sie.« Dann nahm ich den Löffel und wollte sie füttern, als Penelope fragte: »Darf ich das machen?« Ich nickte und sie nahm mir die Kleine so vorsichtig aus der Hand, dass ich dachte, sie hatte Angst sie fallen zu lassen. Sanft wiegte sie sie hin und her, bevor sie Felia immer wieder den Löffel in den Mund schob. »Ich wollte auch immer schon Kinder«, erklärte sie und legte den Löffel in die leere Schale. »Wollen wir einen kleinen Spaziergang machen?«, fragte Penelope dann unvermittelt und ich nickte. Zusammen mit Felia liefen wir in den großen Garten. Zuvor hatte ich mir noch einen Mantel umgehängt. Wir schlenderten über eine Wiese und redeten über alles Mögliche. »Wie hast du Louis kennen gelernt?«, fragte ich sie. »So komisch es auch klingt, aber wir haben uns um unsere Beute gestritten. Er hatte behauptet, er hätte sie als Erstes gehabt, doch ich hatte sie als erstes. Er zog dann den Kürzeren und am nächsten Tag sind wir uns im Dorf über den Weg gelaufen. Wieder hatten wir einen Streit, doch dann hatte er mich einfach geküsst. Wir verliebten uns und lieben uns bis heute. Vor einhundert und zwei Jahren hatte er dann um meine Hand angehalten.« Ich sah sie ungläubig an. »Vor Einhundert und zwei Jahren?«, fragte ich nach um sicher zu gehen, dass ich mich nicht verhört hatte. Sie nickte. »Ich wurde 1337 geborgen und im Alter von zwanzig Jahren verwandelt«, erklärte sie und sah wieder auf die schlafende Felia. »Lass uns wieder hineingehen«, schlug ich vor und wir machten uns auf den Weg zurück. Ich legte Felia wieder in ihr Bettchen und wollte gehen, doch da fragte Penelope: »Willst du sie nicht mitnehmen? Sie ist wach und soll die ganze Zeit hier allein sein.« »Ich weiß nicht«, gab ich meine Bedenken preis. »Keiner wird ihr etwas tun, wir lieben Kinder«, erklärte sie, nahm sie wieder aus ihrem Bett und ging auf den Thronsaal zu, ohne auf meine Zustimmung zu warten. Ich rief ihr hinterher, doch da war sie schon im Saal. Schnell lief ich ebenfalls hin und sah zu Harold, dem es wohl nicht zu gefallen schien, dass Felia hier war. Louis sah das Bündel in den Händen seiner Frau ungläubig an und ging dann zu ihr. Um Penelope herum hatten sich fast alle weiblichen Vampire versammelt und sahen gespannt auf das kleine Mädchen. Ich lief zu Harold, der mich bei Seite zog. »Wo warst du? Ich war krank vor Sorge«, erklärte er sanft und legte eine Hand auf meinen Rücken. »Ich war bei Felia und dann kam Penelope. Wir haben einen kleinen Spaziergang mit ihr gemacht und dann hatte sie Felia mit hierher genommen«, erklärte ich ihm und er nickte. »Wir hätten es eh nicht lange geheim halten können.« Dann nahm er mich an der Hand, zog mich zu Penelope und nahm ihr Felia aus der Hand. »Ja, das ist ein menschliches Kind, und Viktoria hat sie im Wald gefunden. Ihre Eltern leben nicht mehr, also haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, uns um sie zu kümmern. Sie steht unter meinem Schutz.« Die Menge jubelte und einige Frauen sahen schmachtend zu Harold. Ich musste grinsen. Er hatte scheinbar viele Verehrerinnen. Er legte eine Hand auf meinen Rücken und schob mich zu seinem Thron, wo er sich niederließ und ich mich neben ihm auf den Boden kniete. Er strich Felia über die Wange, weshalb sie einen Finger in ihre kleinen Hände nahm und ihn nicht mehr losließ. Der Ball war wieder in vollem Gange und Harold hatte mich zum zweiten Mal zum Tanz aufgefordert. Penelope nahm solange Felia. Nach dem Tanz gingen wir wieder zu seinem Thron, Felia in meinen Armen. Ich wiegte sie hin und her. Wir betrachteten den Ball und ich beobachtete besonders Louis und Penelope bei ihrem Tanz. Sie sahen so glücklich aus. Ich fragte mich warum sie keine Kinder hatten. Konnte Penelope nicht schwanger werden? Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Harold mir übers Haar strich und sich hinunter beugte. Er strich der Kleinen über die Wange und sagte wie in Gedanken versunken: »Meine zwei Prinzessinnen.«

Dark LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt