15 - Die Folgen deiner Taten

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Mika Pov:

Traurig lag Mika auf seinem Bett und sah an die Decke, wobei er nachdachte. Die anderen wären ohne ihn besser dran, das war ihm jetzt klar. Doch er konnte auch nicht einfach verschwinden.

Zumindest Yuu würde sich dann bestimmt große Sorgen um ihn machen, oder?

Oder vielleicht waren sie sogar froh, wenn er weg war...?

Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie jemand das Zimmer betrat und auf ihn zukam. Erst als sich derjenige neben ihn auf die Matratze setzte, realisierte Mika, dass er nicht mehr alleine im Zimmer war.

Er drehte sich mit dem Rücken zu der Person und fragte, etwas bissiger als er beabsichtigt hatte: „Was willst du?" Er konnte genau hören, dass die Person einmal durchatmete, und dann ertönte Yuus Stimme, welche sehr besorgt klang: „Ich wollte mit dir reden."

„Kann das bis morgen warten? Ich bin von der Patrouille noch sehr müde." Yuu legte seine Hand auf Mikas Schulter und murmelte leise: „Bitte... Es dauert auch nicht lange! Versprochen!"

Eifersucht und Liebeskummer stiegen in Mika auf, und es platzte aus ihm heraus: „Nein, Yuu! Ich will jetzt nicht reden!" Überrascht zuckte der Schwarzhaarige zurück.

„Mika..." „Bitte, Yuu! Ich kann jetzt nicht reden! Ich bin müde und brauche Schlaf!" Ein trauriger Seufzer ertönte, doch tatsächlich stand Yuu auf und ging zu seinem eigenen Bett. „Gute Nacht, Mika..." ertönte es von ihm. Obwohl Mika immer noch innerlich brodelte, murmelte er zurück: „Gute Nacht, Yuu" Wenig später war sein gleichmäßiger Atem zu hören.

Und zum ersten Mal spürte Mika ein Anzeichen dafür, dass er nun ein vollständiger Vampir war.

Durst hatte er ja bereits als Halbvampir verspürt.

Doch es gab einen weiteren Grund, weshalb er sich damals geweigert hatte, menschliches Blut zu trinken.

Es war nicht nur, dass er sie wie ein Verräter vorkam, wenn er Yuus Blut trank.

Wenn sich ein Halbvampir in einen Vampir verwandelt, verschwinden mit der Zeit alle Gefühle und Emotionen des Vampirs. Wenn er damals schon menschliches Blut getrunken hätte, wäre er nun völlig ohne Emotionen und Gefühle.

Und jetzt hatte er für wenige Sekunden diesen Zustand gespürt.

All seine seelischen Schmerzen, sein Kummer, seine Eifersucht.

Alles war für wenige Sekunden weg gewesen.

Und auch seine Gefühle für Yuu.

Er war ihm für wenige Sekunden völlig egal gewesen.

Vorsichtig richtete er sich auf und sah zu seinem besten Freund hinüber. Dieser hatte gerade eben bewiesen, dass er sich wirklich um Mika sorgte. Doch trotzdem, Mika war immer nur im Weg. Langsam war er sich nicht einmal mehr sicher, ob die Einheit Shinoa ihn wirklich mochte oder nur so nett waren, weil er zu Yuus Familie gehörte. Doch wie auch immer , seine Entscheidung stand bereits fest.

Vorsichtig, um Yuu nicht zu wecken, stand er auf. Nachdem er sich seine Uniform und seinen Umhang übergestreift und sein Schwert umgebunden hatte, trat er zu Yuu ans Bett.

Er beugte sich über seinen Freund, legte seine Stirn kurz auf die des anderen und flüsterte traurig: „Viel Glück mit Shinoa, und auf Wiedersehen... mein geliebter Yuu...", dann verließ er ein letztes Mal ihr Zimmer. Das Glas mit den Steinen, welches Krul ihm zugeschickt hatte, ließ er zurück.

Mika verließ mit schwerem Herzen das Gebäude. Ein letztes Mal sah er über die Schulter, dann entfernte er sich immer weiter. Dabei war er komplett in Gedanken versunken. Und das sollte ihm zum Verhängnis werden...

Deader than Dead - And yet alive (MikaxYuu)Where stories live. Discover now