Deader than Dead - And yet alive (MikaxYuu)

4 - Vereinigung

Mika Pov:

Der Geruch von Blut klebte immer noch an Yuu. Mika kniff die Augen zusammen, der Geruch des süßen Blutes tat ihm weh, er hatte so ungassbar großen Durst.

Einen Moment, süßes Blut? Überrascht öffnete er die Augen und sah zu Yuu in seinen Armen. Dieser hatte den Kopf auf Mikas Schulter liegen und seine Augen waren geschlossen. Wieso hatte Yuu süßes Blut? Der Geschmack von Blut verriet meistens, in welcher emotionalen Lage sich die Leute befanden, denen das Blut gehörte. Zum Beispiel: Wenn das Blut bitter-herzhaft schmeckte, war diese Person entweder sehr gestresst oder depressiv. Und süßes Blut hatten nur eine ganz bestimmte Art von Leuten:

Die, die verliebt waren.

Er musterte Yuu. Ihm war schon früher aufgefallen, dass Yuus Blut ein wenig süßlich schmeckte. Allerdings hatte der Vampir gedacht, dass würde zu Yuus normalen Geschmack gehören. Doch wenn er recht überlegte: als er das erste Mal von Yuu Blut getrunken hatte, war dieser Geschmack noch nicht da gewesen. Wie hatte er das übersehen können?! Und vor allem:

In wen war Yuu verliebt?

Und wusste Yuu überhaupt selbst, dass er verliebt war?

Mika wusste nicht, wie lange es dauerte, doch schließlich löste Yuu ihre Umarmung. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, um ihn auf sein süßes Blut anzusprechen, schloss ihn dann aber wieder.

Der Schwarzhaarige sah sich langsam um, als ob ihm erst jetzt die Situation überhaupt erst bewusst wurde.
„Ich mache mir Sorgen um die anderen ... " murmelte Yuu leise und Mika schmunzelte ironisch und sah selbst nach oben, wo ein paar Sonnenstrahlen durch den Schutt drangen. „Wir könnten sie suchen, aber das sollten wir nicht tun, solange die Sonne so hoch steht." Yuu blinzelte und sah ihn einen Moment lang verständnislos an. Mika seufzte. „Vampir, weißt du noch? Ich habe einen Sonnenschutz dabei, aber für mich, keinen für dich. Einer von uns würde unweigerlich in Flammen aufgehen, wenn wir jetzt da raus gehen." „Oh ..." Yuu leckte sich langsam über die Lippen. "Entschuldige...",murmelte Yuu und sah aus, als wollte er sich selbst die Hand vors Gesicht schlagen. Mika kicherte und schlug vor: „Wie wäre es, wenn du hier bleibst und ich mich auf die Suche nach einem Vampir mache, der gerade hier in der Gegend rumläuft? Wenn ein Vampir um diese Uhrzeit draußen in der Sonne unterwegs ist, muss er einen Sonnenschutz dabei haben! Den kann ich ihm wegnehmen, du brauchst ja eh einen!" Yuu strahlte. „Das würdest du tun? Danke Mika!"

Mika huschte durch die Schatten der Gebäude, auf der Suche nach einem Vampir. Dabei machte er sich ununterbrochen Gedanken über seine Entdeckung.

Das Schlachtfeld war zu weit entfernt, dort nach einem Sonnenschutz zu suchen, würde zu lange dauern. Allerdings brauchte Yuu dringend einen solchen, sonst würde er schneller in der Sonne verbrennen als er blinzeln konnte. Er sog die Luft ein. Er roch Blut, nahm die Gerüche der anderen Mitglieder der Einheit Shinoa wahr und konnte ebenfalls den Gestank von Vampiren riechen. Letzterem folgte er.

Er stieß erfreulich schnell auf eine kleine Gruppe Vampire, welche zu diskutieren schienen. Natürlich hatten sie Mika schnell bemerkt, aber da sie ihn für einen Verbündeten hielten, waren sie nicht auf einen Angriff vorbereitet. Er schnitt den Dreien mit einem schnellen, geschickten Hieb die Köpfe ab. Da sein Schwert keine Dämonenwaffe war, konnte er sie nicht töten.

Doch ohne ihre Köpfe auf den Hälsen konnten sie ihre Körper nicht steuern. Ohne einen Funken Mitleid schnitt er einem der Vampire den Sonnenschutz aus dem Umhang und sah zu, wie dieser in Flammen aufging. Die anderen Vampire schrien und nannten ihn einen Verräter. Doch das war ihm egal.

Er kehrt, mit dem zweiten Sonnenschutz in der Hosentasche, zu Yuu zurück. Dieser saß im Schatten des Gebäudes und wartete auf Mika. Sein Kopf war gegen die Hausmauer gelehnt, seine Augen geschlossen. Doch als Mika sich näherte, öffnete er die Augen und drehte den Kopf in Mikas Richtung. Wahrscheinlich hatte Yuu ihn gehört, immerhin war das Gehör der Vampire deutlich besser als das der Menschen. Yuu stand auf und kam Mika so weit es wegen der Sonne ging entgegen. Mika nahm den Sonnenschutz aus der Hosentasche und drückte ihn Yūichirō in die Hand. Dieser wirkte wirklich erleichtert, als er diesen in seiner Hosentasche verschwinden ließ. „Und jetzt werde ich ganz sicher nicht mehr in der Sonne verbrennen?" fragte Yuu skeptisch. Mika grinste und sagte: „Ja, ganz sicher!"