Kapitel 7 - Staatlich subventionierte Fläche

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Dexter sah sich um, sobald er am Vormittag angekommen war. Vor ihm lag ein verwilderter Park oder so etwas in der Art. Es standen einige verwitterte Bauzäune herum. Vielleicht war es auch einfaches Brackland, was man sich selbst überlassen hatte? Alles daran schrie förmlich: Zwielichtig.

Dexter bekam es noch mehr mit der Angst zu tun, als so schon. Und das hier sollte eine staatlich subventionierte Fläche sein? Wo war denn da die Förderung? In Horrorfilmen liefen sie durch solche Parks, wenn dann der Sensemann oder so kam.

Wenn er sich schon tagsüber halb in die Hose machte: wie sollte es dann erst am Abend werden? Insbesondere, da er ja wusste, dass dort drin spätestens dann so einige Gefahren lauern würden. Wenn die Werwölfe untereinander auch so nett waren, wie im Hortons... Wie sollte er die kommende Nacht überstehen?

Dexter sah sich lieber Mal die Gegend um den Park herum an. Na super. Auch nicht besser. Alte, verlassene Industriegebäude zur rechten, einige Firmen zur linken. Nachts wäre hier kein Schwein. Wenn ihm in dem Park etwas zustoßen würde, es würde niemand mitbekommen. Oder wenn er Hilfe holen wollen würde.

Wo war der geschützte Rahmen? Oder wären Polizisten oder so hier vorm Park in der Vollmondnacht? Würden die überhaupt mitbekommen, was los war?

„Hey. Was hast du hier zu suchen?", fragte plötzlich eine knurrende Stimme hinter ihm. Dexters Nackenhaare stellten sich auf.

„Ähm... ich...", stammelte er. Es war ja wohl nicht verboten hier zu sein.
„Oh. Du bist neu.", schnurrte der Mann und trat auf ihn zu. Er kam ihm ziemlich nah. Dexters Nase berührte beinahe dessen Jacke auf Brusthöhe. Er musste den Drang unterdrücken, zurück zu weichen. Und gleichzeitig fühlte er ein anregendes Kribbeln in sich. Scheiße. Was war das denn? Dexter wurde beinahe schwindelig davon.

„Ich... das ist eine öffentlich subventionierte Fläche... jeder darf doch dahin?", stammelte er unsicher. Es hatte nicht wie eine Frage klingen sollen.

Der Mann lachte schallend auf.
Dexter wich nun doch zwei Schritte zurück. Gleichzeitig fühlte er Erregung in seinem Körper aufwallen, die er absolut nicht sich selbst zu ordnen konnte.

„Klar, darf da jeder hin. Aber schalt Mal dein hübsches Köpfchen ein: wenn da jeder hin darf: was für Gestalten sind dann wohl alle da?"

Dexter wurde blass. Wo sollte er denn hin?

„Erkannt, Kurzer. Da drin wirste schneller gefickt, als du Vollmond sagen kannst.", Nickte der Mann.

Dexter zuckte zusammen. Das war eine Metapher, oder? Die würden ihn fertig machen. Das meinte der Mann, der eindeutig ein Werwolf war, doch, oder? Vielleicht würden sie ihn sogar schlagen.

„Noch biste jung und schön. Wenn du schlau bist, suchste dir ein Rudel. Oder zumindest einen Alpha, der dich beschützt. Ansonsten ist ein schönes Gesicht eher Fluch als Segen."
„Äh... wo finde ich denn so einen?", fragte Dexter und betete, dass der nicht auch eine Gegenleistung für die Information erwartete. Bitte nicht wie gestern... Gleichzeitig schien sein Körper absolut nicht abgeneigt. Eher im Gegenteil.

„Die gut funktionierenden Rudel findeste nicht an öffentlichen Stellen. Die suchen sich ein Revier und haben da ihre Ruhe. Der Park hier ist total überfüllt. Da kommt es schon allein zu Stress, weil man sich nicht anständig aus dem Weg gehen kann. Und so ne süße Bitch wie du dadrin... Eieiei... das wäre Mal ein Vollmond."
„Aber wo kann ich denn hin?", fragte Dexter panisch und überging die Beleidigung einfach. Er wollte keine Schmerzen haben. Er wollte nicht geschlagen oder irgendwie bloßgestellt werden, oder was auch immer die mit ihm tun wollen würden.

„Tja. Da haste jetzt Mal ein Problem, würde ich sagen."
„Kannst du mir bitte bitte helfen?", fragte Dexter und blickte möglichst unschuldig zu dem Mann rauf.
„Klar. Einmal nuckeln und ich sage dir, wo du hingehen kannst."
„Nuckeln?!", fragte Dexter irritiert.
„Blas mir den Schwanz. Und ich helfe dir.", sprach der Mann, als wäre Dexter doof. War er doof?

Er glotzte sein Gegenüber jetzt nur mit aufgerissenen Augen an. Das konnte der Mann nicht ernst meinen, oder? Der erlaubte sich nur einen dummen Scherz mit ihm. Unsicher lachte Dexter also auf, um zu signalisieren, dass er den Scherz verstanden hatte. Gleichzeitig sehnte sich alles in ihm danach genau das zu tun und zu genießen. Was war das nur?

„Was gibt's da so dumm zu lachen?! Auf die Knie und bisschen plötzlich.", bellte der Mann ihn an.
„Nein... schon gut... äh... danke... ich brauche Ihre Hilfe nicht. Ich-„
Der Mann packte Dexter schnell im Nacken und riss sich die Hose vorn ein Stück herunter. Dessen Glied war voll errigiert und Dexter starrte es an, als habe der Mann statt eines Penisses ein Geschwür oder so.

„Mach dein süßes Maul auf.", knurrte der Mann.
Dexter glotzte das Ding noch immer an.

„Sag Mal: bist du so dumm oder tust du nur so?! Du glotzt, als hätteste noch nie nen Harten bedient!"
„Äh... habe ich auch nicht... ich äh..."
„Scheiße! Du bist ne Jungfrau?!", keuchte der Mann halb lachend.
„Ja... Entschuldigung...", stammelte Dexter und hoffte, dass der Mann ihn dafür nicht schlagen würde. Er war ja ganz offensichtlich von etwas anderem ausgegangen.

„Machs Maul auf. Ich helfe dir. Du wirst viele Schwänze lutschen. Besser, beim ersten Mal macht's dir einer, der ihn dir nicht gleich bis zum Anschlag reinhaut.", brummte der Mann.
Dexter hatte Angst und ekelte sich. Aber was blieb ihm? Die Hand hielt ihn sehr feste fest. Und gegen den Mann hätte er ohnehin keine Chance. Noch dazu wollte etwas in ihm tun, was der Mann wollte. Weil er sich keinesfalls auflehnen und Ärger machen wollte. Und irgendwas wollte das auch einfach unbedingt tun. Die Sache an sich. Einen Schwanz von einem Werwolf lutschen. Eigentlich egal welchem. Hauptsache mächtig. Irgendwas in Dexter wollte nichts lieber tun als alles, was so ein mächtiger Werwolf verlangte.

Knapp zehn Minuten später keuchte Dexter und kotzte auf den Boden, auf dem er lag. Sein Gesicht war verschmiert. Von seinen Tränen, weil er so doll hatte würgen müssen, von seinen Speichel und einem Gutteil Magensäure. Und von dem Sperma des Mannes.

Dexter fühlte sich schrecklich benutzt, hatte Hals-Schmerzen und fühlte sich, als habe er ein bisschen in die Hose gemacht. Er hoffte, dass er das nicht allzu oft würde machen müssen.

Und trotzdem war da gleichzeitig eine nicht greifbare Euphorie. Etwas in ihm war sehr glücklich, das gut gemacht zu haben und freute sich schon sehr aufs nächste Mal.

„Brave Bitch. So... Pass auf.... Geh die Straße hier wieder runter. Nach zwei Kilometern ist das Tierheim ausgeschildert. Da gibt's keine Tiere mehr. Steht seit Jahren still. Da bieten sie solchen wie dir ne Zelle für die Nacht an. Kostet natürlich nen bisschen. Aber umsonst ist nicht einmal der Tod. Der kostet das Leben. Also... viel Glück.", sprach der Mann und ließ Dexter einfach liegen.

Der rappelte sich nach zehn Minuten auf und machte sich auf den Weg. Er steckte sich noch zwei Mal den Finger in den Hals, weil er das Gefühl hatte, da steckte noch immer etwas in seiner Kehle. Aber weder das Gefühl noch der Geschmack verschwanden so wirklich.

-

Als er endlich ankam war er völlig erledigt. Er konnte nicht mehr. Die vor ihm liegenden Gebäude hätten ebenso Schauplatz eines Horrorfilms sein können. Wie sollte man sich schützen, wenn man regelrecht in solche Gebiete getrieben wurde?

Dexter zahlte bei zwei dubiosen Männern eine halbe Monatsmiete für sein Zimmer beim Halsabschneider im Hostel. Nicht mehr lange und er wäre blank, wenn das so weiter ginge. Aber was hatte er schon für eine Alternative? Er bekam zehn Vorhängeschlösser und einen kleinen verdreckten Zwinger zugewiesen. Neben ihm waren steinerne Wände. Er würde niemanden sehen können, mal abgesehen von der Gittertür, durch die jemand zu ihm herein sehen könnte. Diese verschloss er jetzt sehr gewissenhaft von Innen. Er hätte den Preis auch gezahlt, wenn er eine komplette Monatsmiete betragen hätte. Was hatte er auch für eine Wahl?

Werwolf wider Willen - wird fortgeführt auf StorybanWhere stories live. Discover now