Neun - Zauberstabgefuchtel

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Am frühen Nachmittag zog Hermine sich um und kam mit einem farblich passenden Umhang über dem Kleid die Treppe hinunter. Severus hatte Weste und Umhang angelegt und trat zu ihr. „Sie sehen heute wunderschön aus, Mylady", sagte er mit Samtstimme und hielt ihr den Arm hin. Der blaue Stoff umschloss ihren Oberkörper und die inzwischen wieder ausgeprägteren Rundungen etwas enger und floss in sanften Bahnen an ihren Beinen hinab. Das Amulett war in ihrem Ausschnitt nicht sichtbar, nur die Kette lag auf ihrer Haut und verschwand unauffällig unter dem Stoff des Kleides. Ihr Haar fiel offen in wilden Locken um ihre Schultern und das satte Blau des Umhangs ließ es in einem fast goldenen Braunton strahlen.

Sie strahlte ihn an, Freude und Aufregung pulsierten durch ihre Verbindung.

‚Bereit?', fragte er mit einem Schmunzeln und legte die Hand auf ihre, die auf seinem Arm lag.

Sie nickte und er apparierte mit ihr zum Grimmauldplatz. Sofort spürte er, wie sie zusammen sank, doch er hielt sie aufrecht, gab ihr die Zeit, die Magie neu zu justieren.

‚Wenn es anstrengend wird, übernehme ich', bot er an und sie nickte, bevor er klopfte. Sie klammerte sich noch etwas mehr an seinen Arm und er sah zu ihr hinab. ‚Entspann dich, Hermine, es sind schließlich deine Freunde.'

Potter riss im nächsten Moment die Tür auf, sah erst ihn an, dann wanderte sein Blick hinab und er stutze. „Hermine", hauchte er ungläubig mit großen Augen.

‚Hallo Harry', schrieb sie mit flinken Fingern in die Luft und lächelte ihn an.

Dann riss er sie von Severus weg in eine Umarmung, die sie vorsichtig erwiderte.

„Können wir das im Haus fortsetzen, Potter?", fragte Severus, der nun dicht hinter Hermine stand. Hier draußen waren sie nicht sicher — keiner von ihnen — und er wollte nichts riskieren.

Sie lösten sich aus der Umarmung und Potter machte ihnen Platz. Hermine griff sofort wieder nach seinem Arm und gemeinsam betraten sie das Haus.

Im schmalen Flur legten sie ihre Umhänge ab und konnten diesen nicht einmal verlassen, als sie schon von den Weasleys in Beschlag genommen wurden, die nun auf sie zu drängten. Jeder wollte Hermine umarmen und sie wurde mit Fragen bestürmt, die sie jedoch ignorierte, obwohl sie sich sichtlich freute, sie alle zu sehen.

Der jüngste Weasley starrte sie beinahe fassungslos an, nachdem er sie in eine viel zu heftige Umarmung gezogen hatte. Severus war kurz davor gewesen, ihn von ihr wegzureißen, doch ein Blick von ihr hatte das verhindert. „Wie ist das möglich?", fragte der Rotschopf und war etwas zurück getreten, um sie ansehen zu können.

‚Zauberei', schrieb sie grinsend in die Luft, dann drehte sie den Kopf erneut zu Severus, der sich etwas aus dieser Gruppenkuschelei zurück gezogen hatte. Das war ihm nun wirklich zu viel Körperkontakt.

‚Sev, du wolltest an meiner Seite bleiben', erinnerte sie ihn und er hörte den bittenden Ton darin. Das hier waren ihre Freunde, aber alles war nun anders.

Er trat vor, drückte sich durch den zu engen Flur an ihre Seite, bis die anderen ihnen endlich etwas Raum gaben. ‚Mir war nicht nach Gruppenkuscheln', rechtfertigte er sich und seine Hand berührte ihre für einen Augenblick.

„Also, Severus. Was hast du angestellt, damit Hermine wieder auf eigenen Beinen stehen kann und dabei strahlt wie die Sonne?", hakte Molly mit einem Lächeln nach und tätschelte Hermines Hand. Sie ließ es geschehen.

„Alles eine Frage der richtigen Dosierung", antwortete er kühl und erntete sofort einen empörten Blick von Hermine. ‚Sev!'

‚Es ist nicht gelogen.' Er verkniff sich ein Seufzen. Diese Hexe ... „Ein permanenter Schwebezauber und eine große Bibliothek", fügte er hinzu und warf ihr einen Seitenblick zu.

Lady of Prince Manor [Eine Sevmione Fanfiction]Where stories live. Discover now