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Bei den Musialas angekommen, wurde ich herzlich begrüßt. Carolin hatte mit Latishas Hilfe ein richtiges Buffet vorbereitet. Aber das war nicht für uns allein gedacht. Nein, denn Daniel würde in einer halben Stunde losfahren, um Jamals Großeltern vom Bahnhof abzuholen. Diese hatten es nämlich extra so eingerichtet, dass sie, anderes als gewohnt, nicht am ersten Feiertag vorbei kamen, sondern so, dass sie die neue Freundin ihres Enkels kennenlernen konnten.
Diesmal war ich aber gar nicht so aufgeregt, neue Teile Jamals Familie kennenzulernen. Das lag vermutlich daran, dass Jamal diesmal dabei sein würde und nicht in einem anderen Land war. So wie es bei dem ersten Treffen mit seinem Vater war.

Entspannt machte ich mich im Bad nochmal ein wenig frisch, wobei ich deutlich den an mir haftenden Blick spürte. Jamal saß auf dem Rand der Badewanne und ließ mich keine Sekunde außer Acht.
„Du bist so incredible beautiful", hauchte dieser irgendwann beinahe tonlos.
Ich musste grinsen. Womit hatte ich so einen Freund verdient?

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Mit Jamals Großeltern verstand ich mich auf anhieb gut. Besonders sein Opa schien unglaublich angetan von mir zu sein.
„Und du spielst in einer Band?", fragte er mich interessiert.
„Ja, genau. Ich spiel Gitarre und manchmal sing ich die zweite Stimme"
„Weißt du, ich hab auch mal in einer Band gespielt. Für mich war aber das Schlagzeug am anziehendsten"
„Und für mich war er am anziehendsten", klinkte sich seine Oma ein.
„Oh Gott", lachte Jamal leise neben mit auf.
Sein Opa erzählte mir noch viel von seiner ehemaligen Band und fragte immer wieder, wie ich denn dazu gekommen war, auch einer beizutreten.

Die ganze Atmosphäre war super entspannt. Jeder war gut drauf und erzählte fröhlich vor sich hin. Als es dann zu der Übergabe der Geschenke ging, hob sich vor allem Jerrels Stimmung nochmal um einiges. Mit riesigen Augen packte er zuerst das Geschenk seiner Großeltern, anschließend mein Geschenk aus. Von seinen Großeltern bekam er neue Fußballschuhe, die er sich schon lange gewünscht hatte. Jamal hatte mir glücklicherweise bei meinen Geschenken geholfen, sodass ich ganz zufrieden mit den Ergebnissen war: ein kleines Dino-Lego-Set für Jerrel, für Latisha ein Skincare-Set, welches sie mal ausprobieren wollte und für die Eltern und Großeltern auch nochmal ein paar Kleinigkeiten. Jamal wollte ich das Geschenk erst geben, wenn wir alleine waren. Nicht, weil es mir unangenehm war, sondern einfach, um den Moment mit ihm in Ruhe genießen zu können. Jamal bekam von seinen Großeltern ein neues Spiel für seine PS4 und Latisha einen Spiegel, den wir uns gerade auf dem Sofa genauer anschauten.

„Und wenn du hier drauf drückst?", fragte ich, da ich von dem Ding echt fasziniert war.
„Da kannst du das Licht ändern", erklärte Latisha, die bereits voll den Durchblick hatte.
„Krass"
„Ich hab übrigens auch noch eine Kleinigkeit für dich", Lat überreichte mir ein kleines Päckchen.
„Es ist jetzt nichts besonderes, aber vielleicht freust du dich ja?"
Neugierig öffnete ich das Geschenk. Darin war ein Zettel und ein paar bunte Socken mit kleinen Herzen drauf. Auf dem Zettel stand eine Einladung ins Kino mit anschließendem Tag in der Stadt und in Klammern stand in Großbuchstaben ‚NUR WIR ZWEI!!:)'
„Oh mein Gott, ja! Latisha, das ist ja so süß. Natürlich freu ich mich", glücklich nahm ich sie in den Arm.

𝐓𝐨𝐩 𝐨𝐟 𝐭𝐡𝐞 𝐋𝐞𝐚𝐠𝐮𝐞Where stories live. Discover now