Chapter 33/1

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Kapitel 33/1

- Flashback Fortsetzung-
"This better be the right number this time, Lou" meckerte ich.

"Haz mate, relax. We haven't tried that many." besänftigte er mich.

"Twelve." sagte ich scharf. "I thought you were supposed to be good at this sort of thing. It took you all of three minutes to find that girl's adress and number."

Ich konnte nicht anders als zu lachen. Louis blieb still.

"You know, the one with the massive..."


"I know, I know." unterbrach er mich eher harsch. "And I thought we agreed to never speak of the incident again."

Das Handy immer noch am Ohr lief ich mit meiner Tasse Tee in mein Zimmer zurück. Ich sippte ab und zu an der dampfenden Flüssigkeit, meinen Blick fest auf die Schönheit, die immer noch in meinem Bett schlief. Ihr Körper war jetzt in der Decke eingewickelt.

"I've got it." meldete sich Louis wieder zu Wort.

Er sagte eine Nummer auf, die ich schnell mitschrieb.

"You sure?"

Ich wollte nicht wirklich noch so einen erfolglosen Anruf machen müssen.

"Yep, says 'Styles' on the database." Er machte eine Pause. "Haz, you owe me one. If I get caught hacking in..."

"Mate, relax." sagte ich in demselben Ton, der er vorher verwendet hatte. "We both know you've done it before and probably will do it again."

"That's beside the point." antwortete er, aber ich bemerkte einen Anflug von Humor in seiner Stimme.

Ich stellte meine Tasse auf den Nachttisch und warf einen Blick auf Bo um sicherzugehen, dass mit ihr alles in Ordnung war bevor ich vom Schlafzimmer in die Küche lief. Meine Nervösität war überdeutlich, ich musste schlucken. Ich wusste dass Louis es bemerkt hatte.

"Harry, good luck." sagte er leise, die Belustigung in seiner Stimme war verschwunden.

"Thanks, Lou."

Ich legte auf und starrte auf die Nummer, die ich auf den Papierfetzen gekritzelt hatte. Meine Finger kämmten durch meine chaotischen Locken, die andere Hand rieb über mein Gesicht, Alle meine Ängste kamen mir in den Sinn geschossen. Zurückweisung, meine Familie wollte mich nicht. Das ist es, wovor ich am meisten Angst hatte. Ich glaube ich habe es dieses Mal durchgezogen weil ein kleiner Teil von mir hoffte, dass sie mich liebend gern wieder aufnehmen würden. Aber ich wusste dass das nicht der Fall sein würde.

Mein Herz rutschte mir in die Hose als ich realisierte, dass das hier das letzte Mal sein könnte, wo ich mit ihnen sprach. Aber ich schob den Gedanken zur Seite, nahm einen tiefen Atemzug und wählte die Nummer.

*****************

Sichtweise von Jess

Ich wartete darauf dass meine Mutter vom Einkaufen zurückkommen würde, irgendetwas darüber, noch mehr Teebeutel zu kaufen. Meine Füße tapsten ziellos durchs Wohnzimmer. Sie hielt das Haus immer sauber, ich erinnerte mich wie sie Harry andauernd ermahnte, er solle seine schmutzigen Socken vom Teppich aufheben und wie er genervt stöhnen würde. Ich lächelte schwach als mein Blick auf dem Bild landeten, dass immer auf unserem kleinen Ecktisch stand. Es war von Harry und mir, seine Locken verzaust weil er gerade erst aus meinem spielerischen Headlock ausgebrochen war. Wir grinsten in die Kamera, meine Mum hatte das Photo gemacht.

Ich fragte mich oft, wo er jetzt war, was er machte, ob er uns vermisste. Es war vier Jahre her seitdem wir ihn gesehen hatten, vier Jahre seitdem er weggegangen war. Mein kleiner Bruder, nur 16 Jahre alt als er gegenüber meinem Freund von damals ausgerastet ist. Ich schüttelte den Kopf und versuchte verzweifelt, die schrecklichen Gedanken an damals loszuwerden. Wir waren geschockt. Er war viel reifer für sein Alter, hatte die ganze Verantwortung als einziger Mann im Haus getragen. Es war nötig gewesen, dass Harry ihn fast zu Tode schlug damit ich verstand, was für einen grausamen und ekligen Mann ich datete. Aber es war zu spät. Harry ist noch an dem Abend weggegangen.

Wir hatten verzweifelt versucht, ihn zu suchen. Aber er war wie vom Erdboden verschluckt. Ich schreckte zusammen als das Telefon klingelte, wischte schnell die Tränen, die ich gar nicht bemerkt hatte weg. Ich räuperte mich bevor ich den grünen Knopf drückte. 

"Hello."

"Oh, hi, does umm, is this Kathy Styles?" stotterte eine raue Stimme.

Ich runzelte die Stirn bevor ich antwortete.

"No, she's just popped out for a bit. This is her daughter, can I take a message?"

Meine Hände suchten in der Kommode nach Notitzblock und Stift. Ich räusperte mich, probierte irgendeine Reaktion von dem anonymen Anrufe zu bekommen. Aber es war still am anderen Ende der Leitung.

"I can get her to call you back?" schlug ich vor.

Ich war kurz davor, das Telephon wegzulegen, ich dachte die Verbindung wäre abgebrochen aber da hörte ich die männliche Stimme wieder sprechen.

"Jessy?" flüsterte er.

Ich schluckte den Klumpen in meinem Hals, mein Herz schlug mir bis zum Hals. Das konnte nicht sein. Der Einzige der mich so nannte...ich fühlte mich plötzlich halb ohnmächtig.

"Oh my god." 

Das Telephon fiel mir aus der Hand, kam scheppernd auf dem Boden auf. Meine Augen zusammengepresst wurde mir die Realität kurz ganz fremd, die Gedanken rasten in meinem Kopf. Nach einigen Sekunden hatte ich ich wieder gefangen und ließ mich auf die Knie fallen. Meine Hände griffen hastig nach dem Telephon.

"H-Harry?" flehte ich verzweifelt.

"Are you alright?" fragte er.

Ich konnte die stille Belustigung in seiner Stimme hören. Schon immer der freche.

"My baby brother." murmelte ich, Tränen in den Augen. "Where are you?"

"I'm in my flat." seine Stimmte verriet mir, dass er mit den Augen rollte.

"Oh my gosh, you have a flat." wiederholte ich leise. "And your voice has gotten so deep."

Für mich war er immer noch der 16-jährige Junge. Ungeschickter Teenager mit verrücktem lockigen Haar.

"Jessy, I'm twenty." sagte er nüchtern. 

Die Tränen hatten schon wieder begonnen, liefen mir die Wangen herunter. Wir hatten 4 Jahre seines Lebens verpasst. Mein Kopf drehte sich bei dem Gedanken, dass er ganz alleine war. Er war weggegangen, als er immer noch ein Junge war. Ich konnte es nicht ertragen darüber nachzudenken, was ihm vor vier Jahren durch den Kopf gegangen war. Unsere Reaktionen auf die Sache hinten im Garten brachten ihn dazu zu glauben, dass die Leute die er liebte Angst vor ihm hatten.

"We've missed you, Harry." flüsterte ich. "My God, we've missed you so much."

Mein Schluchzen wurde unregelmäßiger als ich probierte, Herr meiner Gefühle zu werden. Langsam glitt ich auf den Boden, das Telephon fest an mein Ohr gepresst, um jeden Preis wollte ich seine Stimme hören. Um jeden Preis wollte ich ihn nicht noch einmal verlieren.

"Please Jess, don't cry." murmelte Harry.

"I want to see you." sprudelte es aus mir heraus.

*****************************

-Sichtweise von Harry-

Ich konnte nichts gegen das Lächeln auf meinem Gesicht machen, während ich zurück in mein Zimmer schlenderte. Wir würden uns treffen. Nach vier Jahren würde ich meine Mum und meine Schwester wiedersehen. Meine Gesicht leuchtete auf als ich Bo sah. Sie war der Grund, das schöne, sture Mädchen vor mir. Wenn es nicht um ihres Willen war, hätte ich es nicht versucht. Ich hätte mit dem Rest meines Lebens weitergemacht, weiterhin geglaubt meine Familie wollte absolut nichts von mir wissen. Das Gefühl verloren zu sein, nicht geliebt zu werden dauernd in meinem Herzen.

Sie war wach, saß aufrecht im Bett, Knie zur Brust gezogen und gegen das Kopfende gelehnt. Ihre Hand schoss schnell in ihr Haar um die welligen Locken zu ordnen, als sie mich sah.

"Hello, Beautiful."

Sie lächelte schüchtern, quiekste ein leises "good morning".

Ich krabbelte auf das Bettende, Bo nahm ihre Unterlippe zwischen die Zähne.

"Is that my tea?" fragte ich belustigt und hob die Augenbrauen.

"It's mine now."

Ich liebte es, wenn wie mich neckte. Ein schmunzeln brach über mein Gesicht herein, ich nahm den Becher aus ihrer Hand und stellte ihn ein weiteres Mal auf den Nachttisch. Ihre Unschuld schimmerte durch als ich sah wie sich ihre Augen weiteten. Meine Hände griffen ihre Knöchel und in einer flüssigen Bewegung zog ich sie herunter sodass sie flach auf dem Rücken lag, direkt unter mir. Ich lächelte auf sie herunter, meine Berührung wanderte über ihren Körper durch mein T-Shirt das sie trug hindurch.

"Well you're mine." flüsterte ich.

DARK » ÜBERSETZUNGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt