Chapter 8

49.7K 839 72
                                    

  Harry schlang seinen starken Arm um meine Schultern und zog mich näher an seinen warmen Körper heran. Es war dunkel draußen, die Straße von den flackernden Straßenlaternen nur schwach erleuchtet, so liefen wir von seinem Auto weg. Es war komisch, so sehr Harry mir auch Angst machte, so sicher fühlte ich mich doch mit ihm. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich wusste, dass sich niemand gerne mit ihm schlagen würde.

„Do you do this with all the girls?“

Harry blickte zu mir herunter.

„What do you mean?“ fragte er.

Ich richtete meinen Blick auf den Boden, während wir weiterliefen.

„Scaring them into being with you.“ sagte ich leise.

Meine Worte brachten ihn zum Lachen, seine Fingerspitzen drückten sich in meine Schulter.

„So I do scare you.“ Bestätigte er sich selber.

Er machte einer kurze Pause, bevor er wieder anfing zu sprechen.

„You’re the only one, most girls really want to be with me.“ grinste er mir zu.

Wind kam auf, wehte mein langes Haar zurück. Ich zitterte ein bisschen, als die kühle Luft über die unbedeckte Haut an meinem Dekolleté und Hals strich. Als Harry bemerkte, wie ich meine Jacke fester um meinen Körper wickelte, zog er mich noch näher an sich heran.

„Your mum said, she wouldn’t be home tonight. You can stay at my house.”

“What? No.” ich stoppte abrupt.

Der Arm fiel von meiner Schulter, bevor er meinen Unterarm fest in seine große Hand nahm.

„I want you to stay at my house.“ sagte Harry’s heisere Stimme.

“I’ll be fine by my own.”

Sein Kiefer verkrampfte auf meinen Widerspruch hin, doch er beließ es dabei.


Ich hatte den Eindruck, Harry kannte den Türsteher am Eingang zu dem Club. Sie schüttelten sich die Hände bevor der gut gebaute Mann zur Seite trat, um uns einzulassen, nicht allzu sehr zur Freude der Menschen in der langen Schlange vor dem Eingang.

Ich fühlte, wie sich meine Finger auf dem Weg durch die verschwitzte Menge mit Harry’s verschränkten, wir gingen zu einer abgetrennten Bereich hinten im Club. Dort saß bereits eine Gruppe, leere Gläser auf dem Tisch verstreut, während sie versuchten, sich über das Gedröhne der Musik hin zu unterhalten. Harry wurde herzlich begrüßt, bis er mich vor sich schob. Seine Arme schlangen sich um meine Taille, als er mich Allen vorstellte. Ich lächelte höflich und nickte bevor ich mich auf einen Hocker neben einem hübschen Mädchen fallen ließ, sie lächelte mich an.

„So Bo, what do you think of Harry?” fragte Hayley.

Sie klemmte ihr schwarzes Haar hinters Ohr, während sie sprach. Ich warf einen Blick zu Harry herüber, der nicht weit entfernt mit einem Jungen redete.

„Uhm, he has a bit of an anger problem.“ Gab ich zu.

Hayley lächelte als ich das Offensichtliche aussprach. Sie rutschte näher zu mir, bevor sie meinen Unterarm fasste und sich zu mir beugte.

„He likes you.“

Sie nickte ermutigend, als sie sich wieder zurückzog. Ich lächelte sie an, schrak aber zusammen als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Ich lugte nach oben, um Harry zu sehen. Sein weißes t-shirt wurde sichtbar als er seinen Blazer loswurde und ihn über einen Stuhl hing.

„I’m going to get us a drink.“

“Thanks.”

Ich schaute ihm nach wie er davonlief, eine andere Person kam in mein Sichtfeld.

„I’m Jake.“ Sagte er und glitt auf den Stuhl neben mir.

„Bo.“

Wenige Minuten später drückte Hayley meinen Arm.

„We’re going to dance.“ Teilte sie uns mit.

Ich sah zu, wie die restliche Gruppe unseren Bereich verließ bevor ich sie aus den Augen verlor, wie sie sich unter die tanzende Menge mischten. Jetzt waren es nur noch Jake und ich. Meine Augen suchten nach Harry, doch er war immer noch an der Bar.

„So, are you Harry’s girl now?“

Ich drehte meinen Kopf zu Jake zurück, sein Lächeln machte mich nervös. Ich bemerkte es sofort, als er versuchte unbemerkt näher an mich heranzurücken. 

„No.“ Ich schüttelte meinen Kopf.

Ich wollte niemandem gehören. Noch einmal versuchte ich dringlich, Harry in der Menge vor uns zu finden. Als eine Hand nach meinem Oberschenkel griff, japste ich leise nach Luft und sah hinunter. Jake’s Fingerspitzen drückten sich in mein Bein und glitten hinauf. 

„That makes it easier then.“ Lachte er.

In dem Versuch, von ihm wegzurutschen befreite ich meinen Körper von seinen Finger aber er hielt mich am Handgelenk fest. Ich wurde aus der Lounge geschleift und einen schlecht schummrigen Korridor hinunter geschubst.


„Get off me“ ich hatte Probleme, sich in seinem festen Griff zu behaupten.

„Harry was right, you’re difficult.“

Ich kreischte, als er mich durch die Hintertür hinausschubste, er fing mich auf als ich in seine Arme stolperte.

„Steady on.“ Kicherte er.

Meine Fersen stemmten sich in den Asphalt, während er versuchte, mich vom Gebäude weg in eine Seitenstraße zu ziehen. Er drehte sich zu mir um, woraufhin ich mich vor ihm niederkauerte. 

„Don’t make this difficult.“ Fauchte er.

Panik machte sich in mir breit, als er mich weiter von der Musik wegführte. Er ergriff meine Schulter, schubste mich hart gegen die Wand. Ich zuckte zusammen, der Kontakt ließ mich meine Lider zusammenpressen. Als ich sie wieder öffnete, lag Jake’s Blick auf meiner Brust. Seine Fingers glitten langsam meinen Oberkörper herunter. Ich war wie versteinert, meine Gedanken rasten. Dann tat ich das einzige, wozu ich in diesem Moment körperlich in der Lage war.

„HARRY!“ schrie ich.

Meine Lungen pumpten sich mit Luft voll, um ein weiteres Mal zu schreien aber seine Hand legte sich schnell über meinen Mund.

„Shut up.“

Ich wusste es war keine wirklich Wahl, aber ich würde Harry jederzeit Jake vorziehen. Obwohl Harry mich vor Angst erzittern ließ, hoffte ich doch, dass er mir helfen würde wenn ich Probleme hatte. Ein Wimmern entwich mir, als Jake seine Fingerspitzen schmerzhaft in meine Hüfte presste, um mich an Ort und Stelle zu halten.

„What the hell are you doing?“ knurrte eine Stimme hinter ihm.

Jake nahm seine Berührung von meinem Körper weg, ein ungeplanter Seufzer der Erleichterung entglitt meinen Lippen.

„Just having a bit of fun, mate.“ lachte er.


“Not with her.” Harry trat näher. “She’s mine.”

Zum ersten Mal seit ich Harry getroffen hatte, war ich froh dass er bei mir war. Er war wütend, ich sah es daran wie er seine Fäuste ballte und sich sein Kinn verhärtete. Seine grünen Augen schienen sich zu verdunkeln, während er mich anstarrte.

„Bo.“

Harry streckte mir eine Hand entgegen. Mein Blick sprang zwischen seinem mir entgegengestreckten Arm und seinem Gesicht hin und her. Fluchtartig akzeptierte ich die Geste, mein Körper streifte unangenehm an Jake’s, während Harry mich zu ihm zog. Ich wurde hinter seine hohe Figur gezerrt; er stand beschützend vor mir, während ich vorsichtig um seinen Körper herumlugte.

„Come on, Haz.“ Scherzte Jake. „We were just having some fun, right Bo?”

Jake sah mich erwartend an, aber ich antwortete ihm nicht. Stattdessen griff ich Harrys T-Shirt und verschwand vollends hinter ihm. Meine Finger spielten nervös mit dem Stoff, zu verängstigt, um loszulassen.

„Don’t be like that, babe. I thought we were having a good time.“

Ich hörte, wie er auf uns zulief. Harry aber hielt seine Stellung entschlossen. 

„Bo, go inside.“ Sagte Harry mit dem Rücken zu mir.

Meine Finger klammerten sich immer noch fest an sein T-Shirt. Er drehte sich um, seine grünen Kulleraugen trafen meinen Blick.

„Go.“

Ich gehorchte ihm, meine Beine joggten die Gasse hinunter bis zur Hintertür der Clubs. Ich hing am Türrahmen, lehnte mich ein kleines bisschen heraus. Ihre Stimmen waren schwer zu verstehen, aber ich wusste auf einen Schlag was abging, als Harry Jake das erste Mal im Gesicht traf. Er taumelte zurück, sein Körper stieß gegen die Wand. Harry zögerte kein bisschen, als er ihm das Knie in den Bauch rammte, Jake schrie vor Schmerz auf. Doch er warf seine Hand noch einmal in Jake’s Gesicht, die Kraft in seinem Arm fügte ihm doch ganz schön großen Schaden zu als Blut aus seiner Nase triefte. Ich rang nach Luft, als Harry auf den schwer verletzten Jake kletterte. Er ballte seine Fäuste immer wieder, ließ sie auf seinen Rücken fallen.

Ich konnte nicht länger zuschauen. Harry würde ihn umbringen, wenn er so weiter machte, und ich war mir sicher er würde nicht so bald damit aufhören. Schnell rannte ich zu ihnen zurück. Mein Herz schlug wie wild als ich Harry an den Schultern packte und verzweifelt versuchte, ihn wegzuziehen. Aber er bewegte sich keinen Zentimeter.

„Harry, Harry stop!“

Sein Arm flog zurück um noch einen Schlag zu landen, meine Hände wickelten sich um den angespannten Muskel.

„You’re going to kill him.“

Ich war gezwungen, seinen Arm loszulassen, seine Faust hämmerte noch einmal auf Jake ein. Meine Augen wurden immer größer als ich Harry dabei zusah, wie er ihn zusammenschlug. Jetzt hatte ich selbst miterlebt, warum die Leute Angst vor ihm hatten. Jake’s Gesicht war blutüberströmt, schnell formten sich Wunden und Blutergüsse. Ich verfiel sofort in Panik, ich würde als Mittäter bei einem Mord beschuldigt werden, wenn ich nichts unternahm. 

„I’ll go with you!!“ schrie ich.

Harry’s Kopf drehte sich schnell zu mir, was seine dunklen Locken über seine Augen fallen ließ. Er schob sie zurück, während er mich anstarrte. Ich hatte seine Aufmerksamkeit.

„Please. I’ll go with you if you stop.“ sagte ich jetzt etwas leise.

Es dauerte einige Momente, bis er die Entscheidung getroffen hatte. Er kletterte von Jake herunter und nahm meine Hand. Ich wurde die Gasse hinuntergeschoben und schließlich durch die Hintertür des Clubs gedrängt. Dringend musste ich noch einmal zu Jake zurückschauen, der gekrümmt auf dem Boden lag, Knie an die Brust, er wimmerte vor Schmerz. Er war eine schreckliche Person, aber ich wollte nicht, dass er umgebracht wird.

Wir liefen den schummrigen Korridor entlang, wo die Toiletten waren. Egal wie sehr Harry mich auch einschüchterte, er war mir zu Hilfe gekommen, auch wenn es fast darin endete, dass jemand zu Tode geschlagen wurde. Ich blieb abrupt stehen, Harry’s Körper drehte sich zu mir.

„Bo, co-„

Er konnte seinen Satz nicht beenden da ich ihn gegen die Wand drückte. Harry sah für einen Moment geschockt aus, bis ich meine Hände auf seine breiten Schultern legte. Zögerlich lehnte ich mich zu ihm hin. Heißer Atem strich über mein Gesicht als unsere Lippen sich für einen Moment berührten. Das Gefühl ließ meine Wimpern flattern. Ich wich etwas zurück, konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Ich lehnte mich wieder zu ihm, wartete. Große Hände wurden auf meine Hüfte gelegt, als sein Gesicht sich meinem näherte. Seine Nase rieb vorsichtig an meiner, als ob er testen wollte, ob ich zurückweichen würde. Tat ich aber nicht. Harry’s pralle Lippen drückten vorsichtig auf meine. Sie waren warm, seine Bewegung sanft im Vergleich dazu, wie er mich bisher geküsst hatte.

„Bo.“ Murmelte er.

„Mmmm.“

Meine Augen fielen zu als ich zurückwich, ich genoss seine Berührung.

„We need to go.“

DARK » ÜBERSETZUNGWhere stories live. Discover now